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1232 - Anschlag auf Gatas

Titel: 1232 - Anschlag auf Gatas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwanzig Grad unter dem Gefrierpunkt einen stabilen Wert erreicht."
    „Zwanzig Grad, mehr nicht?" begehrte Kazzenkatt auf.
    „Die Aura des Psychofrosts ist nicht intensiv genüg, tiefe Temperaturen zu erzeugen.
    Gatas besitzt eine beachtliche Wärmekapazität, und die Sonne Verth ist ein Fusionsofen erster Güte."
    Es war Kazzenkatt zumute, als hätte er einen Schlag gegen den Schädel erhalten. Sein Plan war zum Teufel. Bei Temperaturen, die nur wenig unter dem Gefrierpunkt lagen, würde Gatas sich tage-, vielleicht sogar wochenlang halten. Die Blues besaßen eine hochentwickelte Zivilisation, zudem lag ein Großteil der planetaren Einrichtungen ohnehin schon tief unter der Oberfläche, wo sie vor der direkten Einwirkung der Kälte geschützt waren. Er hatte keine Zeit, Tage oder Wochen darauf zu warten, daß Gatas sich in eine Chronodegeneration verwandelte. Er mußte weiter. Es gab andere Chronofossilien, die ebenfalls unschädlich zu machen waren.
    Ein Gedanke schoß ihm durch den zeroträumenden Sinn. „Haben die Gataser eine Möglichkeit, sich auszurechnen, wie tief die Temperatur sinken wird?" fragte er.
    „Unwahrscheinlich", antwortete der Computer. „Ich gehe davon aus, daß ihnen das Wirkungsprinzip des Psychofrosts unbekannt ist"
    „Man muß sie einschüchtern", ereiferte sich Kazzenkatt, der an seinem neuen Plan immer mehr Gefallen fand. „Man muß ihnen ein Ultimatum stellen."
    „Das könnte erfolgreich sein", sagte der Computer vorsichtig. „Es ist denkbar, daß die Bewohner des Planeten sich einschüchtern lassen. Wenn sie sich der Eisigen Flotte unterwerfen, können ausgewählte Einheiten auf Gatas landen und die Wirkung des Psychofrosts verstärken. Damit wäre die kurzfristige Degeneration des Chronofossils sichergestellt."
    Kazzenkatt war seiner Sache jetzt völlig sicher.
    „Schaff mir eine Hyperfunkverbindung", forderte er, „so daß man mich auf ganz Gatas hören kann."
    „Verbindung kommt", stellte der Computer sachlich fest.
    Und das Unheil nahm seinen Lauf.
     
    *
     
    „Gataser!" dröhnte die Stimme des Sarlengort aus Millionen von Empfängern auf der Zentralwelt der Blues. „Euer Schicksal ist besiegelt. Ihr wißt es. Ihr seht eure Pflanzen und Tiere sterben und müßt euch unter der Oberfläche eures Planeten verkriechen, um der Wirkung des Psychofrosts zu entgehen. Der Herr der Elemente verlangt sein Recht. Die Aura des Chronofossils muß erlöschen. Die Quelle des Schmerzes, der unsere Brüder, die Eisigen, belästigt, muß verstopft werden.
    Hier spricht Kazzenkatt, das Element der Lenkung. Ich befehlige die Flotte, die sich um eure Welt versammelt hat. Ich gebe euch einen halben Gatas-Tag Zeit, auf meine Forderung einzugehen und mir die Tilgung des Chronofossils anzubieten. Höre ich binnen dieser Frist nicht von euch, ist Gatas verloren. Ihr seht, was geschieht. In weniger als einem Tag wird euer Planet zu einem Eisklumpen erstarrt sein."
    Er war mit der Wahl seiner Worte zufrieden. Die Drohung würde sie einschüchtern.
    Wenn die Gataser von sich aus bereit waren, die Chrono-Aura zu löschen, dann hatte er noch eine Chance, seinen Zeitplan einzuhalten. Es gab keinen Zweifel, daß der Herr der Elemente den nächsten Auftrag schon für ihn bereit hielt.
    Er sank zurück in den Zerotraum und gab sich der müßigen Beschäftigung hin, die Bewegungen der Elemente des Raumes und der Schiffe der Eisigen Flotte im Orbit um Gatas zu beobachten. Er rechnete nicht mit einer raschen Antwort. In drei Stunden allerdings würde er sein Ultimatum wiederholen. Die Blues durften keine Gelegenheit bekommen zu ermitteln, daß die Wirkung des Psychofrosts längst nicht so drastisch sein würde, wie er es ihnen angedroht hatte. Er mußte ihnen den Schrecken in die Glieder jagen, bevor sie Zeit hatten, Messungen anzustellen und ihre Computer zu befragen.
    Wenn er zum zweiten Mal zu ihnen sprach, dann, meinte er, würden sie reagieren.
    Er schrak auf, als er eine laute, kräftige Stimme hörte, die ihm bekannt vorkam. Der Computer hatte sie ohne Warnung direkt zu ihm durchgeschaltet. Im Zerotraum öffnete Kazzenkatt die Augen und erkannte den Terraner, den er mehr fürchtete als fast alle anderen Gegner. Nur zwei jagten ihm mehr Furcht ein: die Kosmokraten Vishna und Taurec. Manchmal schien es ihm sogar, als sei dieser hier noch gefährlicher als die beiden Wesen aus dem Bereich jenseits der Materiequellen.
    „Du hast den Verstand verloren, Kazzenkatt", sagte die Stimme des Terraners.

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