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1235 - Blitz über Eden

Titel: 1235 - Blitz über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und finden. Aber ich frage mich, was ihr dann tun wollt..."
    „Das, mein Freund, wissen wir selbst noch nicht", gab Ellert zu, der fest entschlossen war, der hyperenergetischen Erscheinung seine Aufwartung zu machen und den Versuch zu unternehmen, ihr den Garaus zu machen - mit anderen Worten: dafür zu sorgen, daß sie ihre unheilvolle Tätigkeit einstellte.
    Über das „Wie" machte er sich noch keine Sorgen.
    Diese Frage konnte erst beantwortet werden, wenn er das Nega-Psi mit eigenen Augen sah.
    „Wir werden zum Pol fliegen", sagte er und erhob sich. „Lebewohl, Psiker. Oder möchtest du uns begleiten?"
    „Mein Platz ist hier", entgegnete das Doppelwesen, stellte sich mühsam auf seine acht Beine und kroch in die Richtung der Felsen zurück, aus denen es gekommen war.
    „Einsteigen!" befahl ZUGVOGEL. „Wir sind gleich unterwegs..."
     
    6.
     
    Je weiter sie nach Norden vordrangen, desto seltener wurden die Eisstädte. Kurze Zwischenlandungen bestätigten die Vermutung, daß alle diese Städte verlassen waren, dafür sichteten sie ganze Horden von Crabbern, die sich in mäßigem Tempo in Richtung Norden vorschoben.
    „Sie denken", teilte ZUGVOGEL mit. „Es sind Crabber, die noch ihren Symbionten besitzen. Also wissen sie auch, wo das Nega-Psi landen wird. Sie versuchen, diese Stelle so schnell wie möglich zu erreichen, um ihren Artgenossen draußen im Raum zu Hilfe zu eilen."
    „Selbstmord wie die Lemminge", murmelte Nachtlicht erschüttert.
    „Vielleicht auch nicht", gab Ellert zurück.
    Dann schwiegen sie wieder. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, in denen sich Optimismus und Hoffnungslosigkeit grotesk vermischten.
    Dann gab es keine Städte mehr, nur noch die langen Züge der wandernden Crabber, denen sich immer wieder schier unüberwindliche Hindernisse entgegenstellten - Berge und tiefe Spalten in der eisigen Oberfläche, die umgangen werden mußten. Es schien unmöglich, daß sie ihr Ziel noch rechtzeitig erreichten.
    Der schwach schimmernde Fleck der Sonne war tiefer gesunken, aber das Schiff versicherte, am Pol würde sie nicht untergehen, sondern um den Horizont herumkreisen - einmal in zehn Stunden.
    „Wir werden höhersteigen", gab ZUGVOGEL bekannt. „Jenseits der Atmosphäre sehen wir mehr."
    Wirbelnde Gase tobten um das Schiff, ohne es sonderlich zu erschüttern. Dann wurden die Schichten dünner, und die rote Sonne war wieder als solche zu erkennen. Sie befanden sich nun gut dreihundert Kilometer über der Oberfläche von Crabb, der wie eine gewaltige Gaskugel unter ihnen lag.
    Der Holoschirm gab den Raum um Crabb in aller Deutlichkeit wieder. Ferne Sterne flimmerten leicht, weil noch immer Reste der Atmosphäre in dieser Höhe vorhanden waren, sie störten die Sicht jedoch kaum.
    ZUGVOGEL ließ den vorderen Teil der Zentrale transparent werden, um den Sichtbereich zu vergrößern. Die Geschwindigkeit war nahezu auf Null gesunken.
    Ellert deutete plötzlich in Flugrichtung.
    „Was ist denn das?"
    ZUGVOGELS Antwort kam sofort: „Hast du das Computerbild vergessen? Das sind die Psiker, die eine Kette bilden - nur kannst du sie jetzt mit bloßem Auge sehen."
    Der Anblick war in der Tat phantastisch.
    Die Psiker selbst waren nur kleine leuchtende Punkte, nicht mehr. Aber sie waren durch feine und kaum sichtbare Lichtlinien miteinander verbunden. Ellert bezweifelte stark, daß diese „dünne" Verbindung die unterbrochenen Psi-Ströme ersetzte. Der Versuch würde mißlingen.
    Sein Mitleid für die beiden Lebensformen auf Crabb verstärkte sich. Er mußte diesen Wesen helfen, und zwar unter allen nur denkbaren Umständen.
    Aber nicht nur das war sein Motiv. Er dachte in erster Linie an seine eigentliche Aufgabe: EDEN II zu finden und als Chronofossil zu präparieren. Diese Aufgabe allerdings, darüber war er sich im klaren, war nur dann zu lösen, wenn er den Psikern half.
    Es war ein richtiger Teufelskreis.
    Und er, Ernst Ellert, wollte ihn durchbrechen.
     
    *
     
    Sie flogen in einiger Entfernung die Kette ab, die abrupt endete. ZUGVOGEL sagte: „Zwischen hier und dem Beginn des Netzes ist eine Lücke, die überbrückt werden kann.
    Ich benötige aber die psionischen Felder und Linien, um Überlicht zu erreichen. Wir müssen das Nega-Psi finden!"
    „Wenn wir es tatsächlich schaffen, dieses Ding zu neutralisieren, was passiert dann?
    Flickt sich das Netz dann ganz allein?"
    „Stein Nachtlicht, das weiß ich auch nicht", gab das Schiff zu. „Aber es frißt nicht weiter!
    Es

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