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1235 - Blitz über Eden

Titel: 1235 - Blitz über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen Ausweg aus dieser Situation geben.
    Die Psiker? Wie viele von ihnen würden sich noch opfern müssen, um zumindest einen der Psiströme wieder zu aktivieren - falls ihnen das überhaupt gelang, was mehr als zweifelhaft war? Was geschah eigentlich mit den Crabbern, die sich in den rasenden Wirbel aus Licht und Farben stürzten?
    „Das Nega-Psi entvölkert den ganzen Planeten", murmelte Stein Nachtlicht, Bedauern in seiner Stimme. „Wir können nicht länger tatenlos zusehen, Ernst."
    „Was können wir denn tun?" Die verzweifelte Ohnmacht, nicht helfen zu können, war kaum noch zu ertragen. „ZUGVOGEL, weißt du keinen Rat? Es muß doch eine Möglichkeit geben!"
    „Die gibt es sicher", gab das Schiff zurück. „Aber zuerst müssen wir sie finden, nicht wahr?"
    „Nur zu wahr", gab Ellert zu.
    „Vergiß nicht die Macht atomprogrammierter Viren", gab ZUGVOGEL ihm einen vagen Tip.
    Ellert erstarrte.
    Sein Körper bestand, wie auch der Stein Nachtlichts, aus atomprogrammierten Viren...
     
    *
     
    „Sie kommen wieder zurück!" rief der Ordensmann des Virenimperiums plötzlich erregt und deutete nach vorn, wo die Regenbogenwand unverändert um ihr Zentrum rotierte. „Sie kommen doch tatsächlich wieder zurück! Was hat denn das nun wieder zu bedeuten?"
    Nun sah es auch Ellert.
    Zwar stürzten sich noch immer die Crabber haufenweise in das Unbekannte, gleichzeitig jedoch spie die Wand regelrecht andere Crabber wieder auf die eisige Oberfläche Crabbs zurück.
    Der winzige Minispion zischte dicht über Ellerts Kopf hinweg und verlor sich dann vor dem Hintergrund der verwirrenden Farbensymphonie.
    Dann teilte ZUGVOGEL mit: „Ich dachte es mir. Seht euch die zurückgekehrten Crabber mal näher an, Freunde."
    Plötzlich wußte Ellert, was geschehen war, aber er wollte sich mit eigenen Augen überzeugen, ob seine Vermutung stimmte, so logisch sie auch sein mochte.
    Er nickte Nachtlicht aufmunternd zu.
    Sie gingen weiter, bis sie nur noch fünfzig Meter von dem Nega-Psi entfernt waren. Sie brauchten auch nicht weiter zu gehen, denn die ersten Crabber krochen ihnen langsam entgegen.
    Sie krochen wieder!
    „Ich dachte es mir", sagte Ellert, als sie nahe genug herangekommen waren. „Ihre Symbionten fehlen. Die Psiker haben sie in diesem Ding dort verlassen und wurden in den Raum transportiert zu den anderen."
    „Das Psiklotron entläßt die Gastkörper. Es ist ihnen nichts geschehen", meinte Nachtlicht nachdenklich. „Das ist äußerst seltsam."
    „Und ermutigend", fügte Ellert fast unhörbar hinzu.
    Nachtlicht wandte ihm das unsichtbare Gesicht zu. Die winzigen silbernen Lichtpünktchen, die an die Tiefe des Alls und seine Sterne erinnerten, funkelten stärker als je zuvor.
    „Woran denkst du, mein Freund?"
    Ellert machte den Weg frei für einen Crabber, der ihn nicht zu bemerken schien.
    „An zwei Dinge, Stein. Einmal an das, was du selbst eben sägtest, und dann an die Bemerkung ZUGVOGELS. Beides kombiniert könnte vielleicht die Lösung sein."
    „Zumindest ein Schritt in die rechte Richtung", schränkte Nachtlicht ein.
    Sie blickten wieder hinüber zum Nega-Psi.
    Je mehr Crabber sich in den lichtdurchfluteten Wirbelsturm stürzten, desto mehr kehrten, ihrer Psiker beraubt, daraus zurück, langsam und apathisch wie früher, als sie noch keine Symbiose eingegangen waren. Immerhin würden sie leben und weitervegetieren.
    Und die Psiker?
    Würden sie jemals nach Crabb zurückkehren können?
    „Nur wenn das Nega-Psi zerstört ist", erriet Nachtlicht die Frage, die Ellert sich gestellt hatte.
    „Und wie wird es zerstört?"
    „Du hast die Möglichkeit selbst angedeutet", erinnerte ihn der Ordensmann ernst. „Aber wir wollen nicht übereilt handeln, wir haben noch Zeit."
    „Zeit?" Ellert starrte ihn an, und wie stets verwirrte es ihn, das Gesicht seines Freundes nicht sehen zu können. „Wir haben Zeit?"
    „Ja, wir haben Zeit, denn nun glaube ich zu wissen, was zu tun ist." Er deutete mit der rechten Hand in Richtung des Nega-Psies. „Und du weißt es auch, Ernst. Genau das ist es, was mich bedrückt."
    „Kommt zu mir", rief sie ZUGVOGEL. „Kommt ins Schiff, ehe ein Unheil geschieht. Ich bitte euch darum."
    Ellert warf einen letzten Blick auf das stationär bleibende und um seine eigene Achse wirbelnde hyperenergetische Nega-Psi, dann folgte er Stein Nachtlicht, um ZUGVOGELS Bitte zu erfüllen.
    Seine Gedanken aber waren bereits ganz woanders.
     
    *
     
    Das Virenschiff hatte alle Verführungskünste

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