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1238 - Zentrum des Kyberlandes

Titel: 1238 - Zentrum des Kyberlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Arroganz der Jaschemen begründet, wenn auch jetzt völlig fehl am Platz Und es wurde Zeit, daß Vlot oder Calt sich endlich bequemten, uns reinen Wein darüber einzuschenken was damals zwischen den Jaschemen und den Raum-Zeit-Ingenieuren vorgefallen war. Aber die beiden schwiegen beharrlich und hatten nur Augen für das, was vor uns lag.
     
    6.
     
    Ein Gleitband aus einem Konglomerat von Kybermodulen trug sie hinüber zum Transmitterdom. Die Gebäude zwischen ihnen wogten hin und her, als befänden sie sich inmitten eines gewaltigen Sturmes. Sie veränderten ihr Aussehen ständig, doch den beiden Technotoren machte das nichts aus. Sie konzentrierten sich und veränderten durch gedankliche Steuerung die Bewegungen der Module. Es entstanden Öffnungen und Spalten, durch die sie das Band hindurchtrug. Sie durchquerten einen finsteren Tunnel und ließen sich über einen plötzlich in die Stadt einfließenden Energiesee hinübertragen. Beim Anblick der lockenden Farben bekam Hurgenos Rarg Hunger, aber er unterdrückte das Gefühl und redete sich ein, noch genug Energie für das ganze Tiefenjahr zu besitzen.
    Sie ruhten schweigend nebeneinander auf dem Gleitband, das ein paar Meter lang war und ebenso breit und sich wie ein fliegender Teppich auf dem kürzesten Weg zum Dom hinüberbewegte. Das graublaue Metall leuchtete statisch und düster inmitten der wogenden Farben. Wie alle Dome bestand auch dieser aus einem quaderförmigen Sockel, auf dem ein sich verjüngender Turm ruhte, der an seiner Oberseite ein schüssel- oder kelchartiges Gebilde trug, dessen Außenseite von zahllosen farbenprächtigen Facetten besetzt war. Die Schüssel schloß nach oben mit einem Flachdach ab.
    Hurgenos Rarg richtete mehrere seiner zusätzlich gebildeten Augen auf seinen Begleiter. Nald von der Radioaktivitätsfabrik bewegte sich unruhig hin und her. Immer wieder richtete er seine Aufmerksamkeit nach rückwärts auf das Technotorium, in dessen Kugel die Jaschemen auf sie warteten.
    Schneller! dachte Rarg. Die Kybermodule reagierten, aber sie erhöhten ihre Geschwindigkeit nur unwesentlich. Die wogenden Gebäude bildeten Öffnungen für sie, durch die sie hindurchfliegen konnten. Der Transmitterdom dagegen war ein festes, unverrückbares Gebilde, den man nicht aus Kybermodulen bauen konnte. Er wich nicht aus, und sie befanden sich ihm bereits zu nahe. Er wuchs immer höher vor ihnen auf. Das Gleitband trug sie zu einem der fünfzig Eingangstore des Sockels und setzte sie dort ab. Es legte sich neben dem Tor nieder.
    Die beiden Jaschemen warteten ungeduldig, bis sich das Tor öffnete und sie eintreten konnten. Rarg ging alles viel zu langsam, und er hastete in den Korridor hinein, um möglichst schnell in die Mitte des Quaders zu kommen. Erst ein Ruf seines Begleiters ließ ihn anhalten.
    „Warte!" ächzte Korvenbrak Nald. „Noch weiß Er nicht, ob der Einsame der Tiefe überhaupt gewillt ist, mit uns zu sprechen. Er verfügt über Beobachtungssysteme, mit denen er jederzeit über die Vorgänge in unserem Reich informiert ist. Er muß von dem eingedrungenen Grauleben wissen. Warum meldet er sich nicht? Entweder ist es bedeutungslos für die Jaschemen, oder der Graueinfluß befindet sich auch dort oben!"
    „Im Neutrum?"
    Hurgenos Rargs Frage klang spöttisch. Es war völlig ausgeschlossen. Das Neutrum befand sich jenseits der Tiefenkonstante. Es konnte nur über einen Transmitter erreicht werden, der vom Einsamen bedient wurde.
    „Du hast Angst", stellte Rarg fest. „Der Vorschlag ist dir in dein Bewußtsein gefahren und läßt es beben. Bleibe zurück, wenn du willst. Er jedoch wird den Turm erklimmen!"
    Nald gab etwas von sich, was wie ein Brummen klang. Er murmelte undeutlich vor sich hin, bis Rarg ihn mit einem Ausruf zum Schweigen brachte. Sie hatten den graublauen Korridor hinter sich gelassen und befanden sich in einer Halle, die hell erleuchtet war. Überall an den Wänden gab es Öffnungen und Tore, der ganze Quader war ein Labyrinth von Räumen unterschiedlichster Größe. Ein jeder stellte eine Transmitterkammer dar.
    Für einen Augenblick trug sich der Technotor der Temperaturfabrik mit dem Gedanken, einen der Transmitter zu aktivieren und das Kyberland für kurze Zeit zu verlassen, um sich draußen umzusehen und Informationen über die Umgebung und über das Grauleben zu sammeln. Im nächsten Augenblick jedoch erschrak er über soviel Blasphemie. Seine Tat wäre unweigerlich sofort entdeckt worden, und die Jaschemen im

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