1239 - Der Einsame der Tiefe
kurzer Zeit wurde auch Clio hereingeführt. Sie machte einen niedergeschlagenen Eindruck.
„Ich wollte uns helfen, aber es hat nicht geklappt", sagte die Chyline traurig. „Die Jaschemen scheinen selbst die Achtung vor uns Spielzeugmachern verloren zu haben!"
„Es sind Rarg und Nald, die dahinterstecken", bekräftigte der Haluter. „Die übrigen Jaschemen sind nur aufgehetzt!"
Ich trat zu Clio und strich ihr vorsichtig über den oberen Teil ihres Rumpfes.
„Noch ist nicht alles verloren", lächelte ich. „Salik und Twirl sind noch in Freiheit. Salik lebt, denn die TIRUNS würden in ihrer Sensitivität den Tod eines Tirunträgers sofort erspüren. Warten wir ab. Und vielleicht sind wir bald froh, mit der bezaubernden Clio ein Wesen bei uns zu haben, das Waffen und andere Gebrauchsgegenstände erzeugen kann!"
„Deine Worte in der Tiefe Ohr!" murmelte Sokrates.
„Natürlich", sagte ich sarkastisch. „Wir werden das Ding schon schaukeln. Notfalls auch ohne die Raum-Zeit-Ingenieure!"
Bei diesem Gedanken hatte ich ein flaues Gefühl im Magen. Ich wollte es einfach nicht glauben, daß die RZI trotz ihrer vielen Fehler völlige Versager im Auftrag der Kosmokraten waren. So etwas konnte und durfte es nicht geben.
2.
Im Augenblick der Materialisation erlosch die Einsamkeit. Sie standen vor einem Vitalenergiespeicher auf der Oberfläche des Kyberlands. Es gehörte zu den Eigenheiten des Jaschemenreichs, daß sich alle Speicher auf der Oberfläche befanden. Es gab keine Kavernen in diesem Land. Die Jaschemen hatten vor langer Zeit dafür gesorgt, daß nichts an die übrigen Gebiete des Tiefenlands erinnerte.
„Es ist weg", stellte Jen Salik fest. Der Ritter der Tiefe löste seine Hand vom Arm des Orbiters. „Kannst du die Psispur noch erkennen?"
„Ja, Jen", erwiderte Twirl. „Sie ist ganz deutlich. Wir müssen da hinein!"
Mit zwei Armen deutete der junge Abaker auf den Vitalenergiespeicher. Salik runzelte die Stirn.
„Wieder einmal", meinte er. „Nun gut. Speicher, öffne dich!"
„Ich sehe keine Veranlassung dazu", erklärte der Speicher in dem arroganten Ton, den sie aus dem ganzen Jaschemenreich bereits gewohnt waren. „Ich bin doch kein öffentliches Transportmittel!"
Salik schloß die Augen und konzentrierte sich.
Tabernakel! dachte er. Kannst du mich empfangen? Was soll der Unsinn?
Ein Ausruf Twirls rief ihn in die Wirklichkeit zurück. Am Speicher blitzte es auf. Goldene Lichtpfeile lösten sich von dem eiförmigen Gebilde und verschwanden in unmittelbarer Nähe seiner Oberfläche. Der Speicher erbebte kurz.
„Ich werde es tun", sagte er dann. „Ihr sollt mir willkommen sein. Der Kundschafter der Lichtebene hat mich überzeugt. Obwohl ich allen Protest anmelde, denn es gibt keinen Grund für die Jaschemen, sich noch einmal mit den Raum-Zeit-Ingenieuren einzulassen!"
In Kniehöhe Saliks bildete sich eine Öffnung in dem Speicher, und der Ritter der Tiefe erkannte das goldene Wabern dahinter. Er bewegte sich auf die Öffnung zu.
„Bist du denn ein Jascheme?" erkundigte er sich.
Der Speicher gab keine Antwort mehr. Twirl zog den Terraner durch die Öffnung, und dann lösten sich die beiden Körper auf und wurden zu reisenden Bewußtseinen, die den Vitalenergieströmen folgten.
„Ich habe die Spur noch immer", drangen Twirls Gedanken auf ihn ein, und Salik dachte, daß dies wenigstens ein kleiner Lichtblick war. Seine Gedanken weilten bei den Gefährten, die mit Sicherheit von den Kyberneten überwältigt worden waren. Was hatten die Jaschemen mit ihnen vor? Welche Ursachen gab es für ihr Verhalten? Es konnte nur der Graueinfluß sein, der die Technotoren in seine Gewalt gebracht hatte.
Jen Salik hatte kein Zeitgefühl mehr. Er hätte nicht sagen können, wie lange sie in den Vitalenergieströmen unterwegs waren. Er fühlte nur die Wärme, die ihn umgab. Sein Bewußtsein wurde ein wenig euphorisch, dann aber drangen andere Gedanken auf ihn ein, und sie machten ihm deutlich, daß ihre Reise beendet war.
„Bis hierher und nicht weiter", sagte die Mentalstimme des Tabernakels von Holt, und Salik dachte: „Vielleicht hast du die Freundlichkeit und klärst uns endlich über dein Verhalten auf!"
„Nichts ist einfacher als das", kam die Antwort. „Ich habe euch diesen Fluchtweg gezeigt, weil ihr so euren Freunden besser helfen könnt. Sie befinden sich in der Gewalt der Jaschemen."
„Was wollen sie von uns?"
„Die Jaschemen nichts, aber ihre Führer. Doch alles der Reihe
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