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124 - Auf der Todesgaleere

124 - Auf der Todesgaleere

Titel: 124 - Auf der Todesgaleere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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steinerne Vertiefung leer, und sie füllte sich auch nicht mehr. Und das Teufelsgesicht war nicht mehr zu sehen.
    »Verstehst du jetzt, warum ich sagte, man müsse hier allem gegenüber vorsichtig sein?« sagte ich zu Ben.
    Plötzlich stieg es mir siedendheiß in den Kopf. Ben hatte von diesem Wasser getrunken. Bedeutete das, daß er nun den Teufel im Leib hatte?
    Ich würde ihm nicht so bald wieder vertrauensvoll den Rücken zukeh ren
    ***
    Wieder merkten wir nach kurzer Zeit, daß uns jemand folgte, doch wenn wir uns umsahen, hatten wir anscheinend niemanden hinter uns. Ich kletterte einmal sogar auf einen Baum, um mir einen weiteren Überblick zu verschaffen, erspähte jedoch nichts, was mich hätte beunruhigen müssen.
    Aber dennoch war etwas in unserer Nähe. Ich spürte es ganz deutlich, wenngleich ich die Bedrohung nicht konkretisieren konnte. Auch Shavenaar war erregt.
    Wir rechneten mit einem Überfall. War die Person hinter uns her, deren Kristall ich an mich genommen hatte?
    Angestrengt bemühte ich mich, mit Hilfe des Kristalls den richtigen Weg einzuschlagen. Ich richtete mich nach den Schatten, die mir der Kristall zeigte. Da alles stark verkleinert war, mußte ich sehr genau schauen.
    Ben Tallant ging vor mir. Ich versuchte auch, ihn nur ganz selten aus den Augen zu lassen. Das Wasser, das er getrunken hatte, war nicht sauber gewesen. Es hatte nur sauber ausgesehen.
    Der weiße Wald war riesig, wollte kein Ende nehmen. Immer wieder warf ich einen Blick auf den Kristall, um nachzusehen, ob sich darin irgend etwas verändert hatte.
    Würden mein Begleiter und ich darin zu sehen sein, wenn wir nahe genug an das Höllentor herangekommen waren? In der Wüste, im Dschungel kann man sehr leicht die Orientierung verlieren und im Kreis laufen.
    Das war im Moment meine allergrößte Angst: daß wir uns in diesem weißen Wald im Kreis bewegten - bis zur totalen Erschöpfung. Einmal hatte ich mich schon so sehr verausgabt.
    Dazu durfte es nicht noch einmal kommen, sonst konnte mich nicht einmal Shavenaar retten. Ben stolperte über eine Wurzel und blieb stehen.
    »Eine kurze Pause, Tony«, bat er.
    »Na schön, aber nicht hier«, gab ich zurück.
    Wir gingen ein Stück weiter. Ein überhängender Felsen bot uns den Schutz, den wir brauchten. Ben sank sofort auf den Boden. Bildete ich mir ein, das Meer rauschen zu hören, oder hörte ich es wirklich?
    Hoffentlich ist es ein Irrtum, dachte ich.
    Es wäre entmutigend gewesen, wenn wir die Klippen wieder erreicht hätten - unseren Ausgangspunkt. Ich mußte mich irren. Sobald ich angestrengt lauschte, hörte ich nämlich nichts -außer dem leisen Rauschen der weißen Blätter.
    Nahm dieser gottverdammte weiße Wald kein Ende?
    »Ruhst du dich nicht aus?« fragte Ben.
    »Gleich. Ich seh’ mich nur kurz um«, erwiderte ich und machte meinen Rundgang. Es verstand sich von selbst, daß mich Shavenaar begleitete. Ich kletterte auch auf den überhängenden Felsen, Als ich zu Ben zurückkehrte, konnte ich ziemlich sicher sein, daß uns im Moment keine Gefahr drohte. Ben hatte sich hingelegt. Ich wollte mich neben ihn setzen, da fiel mir auf, daß er konvulsivisch zuckte.
    »Ben!« stieß ich aufgeregt hervor.
    Ich griff nach seiner Schulter und drehte ihn um. Er hatte die Augen so weit verdreht, daß nur das Weiße der Augäpfel zu sehen war. Sein Gesicht war schrecklich verzerrt, er stieß unartikulierte Geräusche aus und atmete stoßweise.
    »Ben, was ist mit dir?«
    Er war nicht ansprechbar.
    Mir kam vor, als würde er wachsen. Seine Kleidung platzte. Schaum flockte auf seinen bebenden Lippen. Ich wußte nicht, wie ich ihm helfen konnte.
    Von den Knollen konnte diese erschreckende Veränderung nicht herrühren. Auch ich hatte davon gegessen, aber ich hatte dieses vergiftete Wasser nicht getrunken!
    Jetzt wirkte das Gift der Teufelsquelle auf eine verheerende Weise. Ben war verloren! Sein Körper öffnete sich, kehrte sich um, und auf seinen Schultern befand sich auf einmal ein Teufelsschädel.
    Er sprang auf, war jetzt mein Todfeind, trachtete mir nach dem Leben. Brüllend stürzte er sich auf mich. Ich sprang zurück, hob Shavenaar.
    Als er Kontakt mit der Klinge hatte, heulte er auf. Er riß den Arm zurück, hörte aber nicht auf, mich zu attackieren, Ich begriff, daß mir nichts anderes übrigblieb, als ihn zu töten.
    Sein Problem hatte sich auf die denkbar schlechteste Weise gelöst. Ich hatte gehofft, ihn irgendwie durchzubringen - doch er hatte von diesem

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