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124 - Auf der Todesgaleere

124 - Auf der Todesgaleere

Titel: 124 - Auf der Todesgaleere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zerfetzte ihn. Dann hielt er Stoff und Kristall triumphierend hoch.
    »Er gehört mir«, zischte er wie die Schlangen in seiner Grube.
    Okay, dachte ich resignierend. Wenn es nicht anders geht, sollst du ihn haben. Vielleicht finde ich meinen Weg auch ohne den Kristall.
    Sagen konnte ich immer noch nichts, das ließ der kleine Bastard nach wie vor nicht zu. Ich hoffte, daß er sich nun schnellstens zurückzog, schließlich hatte er ja, was er sich holen wollte, aber er ließ noch nicht von mir ab.
    Jetzt wollte er mich für den Diebstahl bestrafen. Als ich sah, auf welche Weise das geschehen sollte, sträubten sich mir die Haare. Die dicken, faltigen Lippen öffneten sich, und ich sah zwei riesige Hauer.
    Der Zwerg war ein Vampir!
    ***
    Auf der Erde können Vampire am Tag nichts unternehmen, sie müssen auf die Nacht warten. Tageslicht vertragen sie nicht, und ein einziger Sonnenstrahl kann sie vernichten.
    Aber in der Hölle brauchten sie das Tageslicht nicht zu scheuen. Es vermochte ihnen nichts anzuhaben. In der Hölle herrschten ideale Lebensbedingungen für die Blutsauger.
    Der Vampirzwerg öffnete sein großes Maul. Die Gier nach meinem Blut machte ihn unbeschreiblich stark. Er drückte mich so fest gegen den Baumstamm, daß ich mich kaum bewegen konnte.
    Nach wie vor lag seine kalte Hand auf meinem Mund. Jetzt hätte ich geschrien, um die beiden Männer herbeizuholen. Vielleicht wären sie das kleinere Übel gewesen, doch der Schrei blieb in meiner Kehle stecken.
    Der Vampirzwerg hockte auf mir. Er war so schwer wie ein Zwei-Meter, Mann. Ich versuchte ihn abzuwerfen, wollte mich aufbäumen, doch er drückte mich nieder und kam mit offenem Mund näher. Das Ziel seiner dolchartigen Zähne war mir klar.
    Er stieß leise, widerliche Laute aus und streckte sich meinem Hals entgegen. Schon fühlte ich seine dicken Lippen auf meiner Haut. Gleich würde ich den Schmerz spüren, und dann würde mein Blut in seinen Mund sprudeln.
    Er drehte den Kopf, um die Halsschlagader mit beiden Zähnen zu treffen. Ich stemmte mich verzweifelt gegen ihn, doch er schien immer schwerer zu werden.
    Das Höllenschwert befand sich zwar an meiner Seite, aber wenn der Vampirzwerg damit nicht in Berührung kam, passierte ihm überhaupt nichts.
    Wie ein großer Saugnapf legte sich der wulstige Mund auf meinen Hals. Ich spürte das Kratzen der spitzen Zähne auf der Haut und zuckte zusammen.
    Ich preßte Lippen und Augenlider zusammen, und die Sekundenbruchteile vor der Katastrophe kamen mir wie eine Ewigkeit vor.
    Plötzlich ging ein Kuck durch den Körper des Vampirzwergs. Jemand schien ihm einen kraftvollen Fußtritt gegeben zu haben. Er fiel von mir herunter und heulte seine Wut heraus.
    Ich riß die Augen auf und sah, wie der graugesichtige Blutsauger sich mehrmals überschlug. Dann sprang er auf und ergriff die Flucht. Wer hatte mir das Leben gerettet?
    Ich wandte den Kopf und bekam die Antwort auf meine Frage: Pan Allac und zwei Geisterpiraten hatten verhindert, daß ich am Todesbiß des Vampirzwergs starb.
    ***
    Der vollbärtige Kapitän grinste mich an. »Du hast hier keine Freunde, Tony Ballard.«
    »Das ist mir auch schon aufgefallen«, gab ich trocken zurück.
    »Du bist ein verdammt zäher Bursche, hast vieles überlebt.«
    »Wo ist Mr. Silver?« wollte ich wissen.
    »Was weiß ich? Auf dem Meeresgrund, nehme ich an.«
    »Und Yora und Terence Pasquanell?«
    »Die haben sich von uns getrennt.« Ich wies mit dem Kopf auf die beiden Geisterpiraten. »Ist das der schäbige Rest deiner Mannschaft?«
    »Ja, alle anderen fanden den Tod.«
    »Du machst hoffentlich nicht mich dafür verantwortlich. Es war dieses Meeresungeheuer«, sagte ich. »Wirst du eine neue Galeere bauen?«
    »Das kann ich nicht Asmodis würde es nicht zulassen. Die Geistergaleere war ein Geschenk von ihm. Ich konnte sie nicht vor Schaden bewahren, wie ich es versprechen mußte,«
    »Das bedeutet, du mußt Asmodis’ Zorn fürchten. Der Höllenfürst wird dich hart bestrafen.«
    »Es wird mich nicht den Kopf kosten«, erwiderte Pan Allac, »Vielleicht sollten wir uns zusammentun. Du könntest Verstärkung brauchen.«
    Der Geisterkapitän lachte rauh. »Du bist verrückt, Tony Ballard, wenn du annimmst, ich würde mich mit dir verbünden. Ich brauche deine Hilfe nicht Niemals würde ich eine Verbindung mit dir eingehen, denn das würde Asmodis mit dem Tod bestrafen. Ich aber will leben.«
    »Das will ich auch«, sagte ich. »Laß mich frei, laß mich in meine Welt

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