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124 - Auf der Todesgaleere

124 - Auf der Todesgaleere

Titel: 124 - Auf der Todesgaleere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Höllentors an - und mir fiel ein weißer Wald auf!
    Ein Wald mit weißen Bäumen, die weiße Blätter trugen!
    In diesem Wald befand ich mich!
    Demnach konnte ich mich nicht allzuweit von meinem Diskus - den ich verloren glaubte - befinden!
    ***
    Ich mußte raus aus dieser Höhle, und meinen sensationellen Fund wollte ich mitnehmen. Ich eilte durch einen Erdschlauch und erreichte Wurzelstufen, die steil nach oben führten.
    Augenblicke später war ich frei, inmitten dieses unwirklichen Waldes, von dem ich nicht wußte, wie groß er war, an dessen Hand sich aber ein Höllentor befand, das ich unbedingt finden mußte.
    Ich kehrte um, denn zuvor mußte ich Ben Tallant wiederfinden. Diesmal bemerkte ich die elastischen Zweige. Ich sprang seitlich an ihnen vorbei und eilte zur Gabelung zurück.
    Dann schlug ich den anderen Weg ein. Wieder rief ich Bens Namen, und endlich bekam ich Antwort. Ich hatte schon fast nicht mehr damit gerechnet.
    Um so mehr freute ich mich nun, seine Stimme zu hören. Er saß auf einem morschen weißen Baumstamm. Hinter ihm befand sich eine felsige Vertiefung, in der klares Wasser schimmerte.
    Bens Gesicht glänzte feucht. Ich fragte ihn, ob er von dem Wasser getrunken habe.
    »Ja«, anwortete er, »Ich hatte Durst.«
    »Vielleicht hättest du es lieber nicht tun sollen.«
    »Es ist köstliches kaltes Quellwasser.«
    »Hier ist so vieles anders, daß man allem gegenüber vorsichtig sein muß«, sagte ich.
    »Wo warst du so lange?« wollte Ben wissen.
    »Ich habe auf diesen Feind gewartet. Er ist aber nicht gekommen, zog sich zurück. Du hättest aber auch nicht wie ein Irrer zu laufen brauchen. Ich dachte schon, ich würde dich nie mehr einholen. Hinzu kam, daß ich an der Gabelung auch noch den falschen Pfad wählte und in eine Schlangengrube stürzte.«
    Ben Tallant fuhr sich erschrocken über die Lippen, und seine Augen huschten an mir auf und ab.
    »Und dich hat keine einzige gebissen?«
    »Wäre ich sonst hier?« gab ich zurück, »Tony, du bist ein Glückskind!«
    »Ich widerspreche dir nicht«, sagte ich und zeigte Ben den Kristall, den ich gefunden hatte.
    Ben schüttelte den Kopf. »Du hättest ihn nicht nehmen dürfen, Tony. Das ist Diebstahl.«
    »In der Hölle wurde das Stehlen schließlich erfunden«, erwiderte ich. »Neben allen anderen Schlechtigkeiten«, fügte ich hinzu.
    »Hier wird man anders bestraft«, sagte Ben. »Grausamer… Was ist das für ein Tor, das im Kristall zu sehen ist?«
    »Ein Höllentor. Dorthin müssen wir, Ben.«
    »Du meinst, es gibt dieses Tor tatsächlich?«
    »Garantiert.«
    »Was ist das für ein glänzendes Ding, das vor dem Tor auf dem Boden liegt?« wollte Ben wissen.
    »Etwas, das mir gehört.«
    »Du warst schon mal in der Hölle?«
    »Ja, aber um meinen Dämonendiskus zu verlieren, brauchte ich meinen Fuß nicht in die Hölle zu setzen«, sagte ich, und dann erzählte ich ihm auch diese Geschichte. Er erfuhr von mir, wie wertvoll der Diskus für mich war und daß ich ihn unbedingt wiederhaben wollte. »Deshalb müssen wir dorthin -und weil wir durch dieses Tor wieder nach Hause kommen.«
    »Die Welt des zwanzigsten Jahrhunderts ist nicht mein Zuhause, Tony. Ich kann die Hölle nicht verlassen.«
    »Wir werden eine Lösung für dein Problem finden, verlaß dich auf mich. Ich habe dich doch bis jetzt noch nicht enttäuscht.«
    »Nein…«
    »Na also. Steh auf, wir müssen weiter«, sagte ich.
    »Du solltest den Kristall zurückgeben.«
    »Ich brauche ihn. Er wird mir helfen, mich zu orientieren.«
    »Derjenige, dem er gehört, könnte uns folgen.«
    »Er kriegt seinen Kristall wieder, sobald ich das Tor gefunden habe«, sagte ich.
    Ben erhob sich, und in der steinernen Wasserpfanne kam es zu einem unerfreulichen Schauspiel: Die Wasseroberfläche wurde unruhig, und das dreieckige Gesicht des Teufels erschien.
    Der Gehörnte grinste mich höhnisch an, als wollte er mir sagen, daß ich das Höllentor nie finden würde. Mich packte die kalte Wut. Ben mußte denken, ich hätte den Verstand verloren und wollte ihn mit dem Schwert erschlagen.
    Er sprang erschrocken zur Seite, doch mein Angriff galt nicht ihm, sondern dem Wasser. Ich stach Shavenaar mitten hinein in das verhaßte Gesicht des Höllenfürsten.
    Es zischte und dampfte. Allen physikalischen Gesetzen zum Trotz gefror die Wasseroberfläche. Asmodis' Fratze erstarrte, und die Kraft des Höllenschwerts sprengte das Gesicht in kleine Stücke, die nach allen Seiten davonsausten.
    Dann war die

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