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124 - Auf der Todesgaleere

124 - Auf der Todesgaleere

Titel: 124 - Auf der Todesgaleere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Seite, Metai wird so lange hinter dir her sein, bis er dich hat, und dann wirst du die Rache des Silberdämons zu spüren bekommen. Es macht mir nichts aus zu sterben, denn ich weiß, daß mein Sohn meinen Kampf fortsetzen wird,«
    »Damit kannst du mich nicht beeindrucken«, erwiderte Yora. »Du stirbst auf jeden Fall - heute nacht! Aber zuvor will ich dich leiden sehen. Wir werden Tony Ballard vor deinen Augen töten. Wie gefällt dir das, Mr, Silver?«
    »Du bist schlimmer als der Satan,«
    »Das betrachte ich als Kompliment«, sagte die Totenpriesterin.
    ***
    Im Tanzsaal spielten sich unbeschreibliche Szenen ab. In den Menschen brach ein Damm. Die Angst wurde nicht länger gestaut. Frauen weinten, ihre Männer drückten sie innig an sich.
    Sie konnten das Glück nicht fassen, ihr Leben behalten zu haben. Schließlich hatte ihnen der Geisterkapitän gesagt, daß sie alle sterben müßten.
    Aber sie lebten, und sie freuten sich maßlos darüber. Auch Dr. John Law hielt sein Mädchen in den Armen.
    »Oh, John… John…« schluchzte die dunkelhaarige Sängerin. Sie strich mit zitternder Hand über das blonde Haar des jungen Mannes und nahm sein Gesicht zwischen ihre kleinen Hände. »John, ich hatte so schreckliche Angst um dich.«
    Er nickte lächelnd. »Ich hatte auch Angst.«
    »Du… du warst sehr tapfer, wirktest so furchtlos.«
    »Ich wollte ihnen nicht auch noch diesen Triumph gönnen«, sagte der Schiffsarzt.
    »Ich bin sehr stolz auf dich«, gestand ihm Pamela Derek. Sie bedeckte sein Gesicht mit Küssen.
    »Ich habe noch im Ohr, was du gerufen hast, als dieser bärtige Bastard seinen Säbel hob… Du riefst, daß du mich liebst. Alle haben es gehört.«
    »Es stimmt, John. Es ist wahr, ich liebe dich mit jeder Faser meines Herzens, das war mir schon vorher klar, aber nun weiß ich es ganz genau.«
    Eine junge Frau kam zu ihnen. »Dr. Law… Bitte, entschuldigen Sie, daß ich Sie belästige, aber meinem Vater geht es nicht gut. Die viele Aufregung… Könnten Sie ihm helfen?«
    »Selbstverständlich«, sagte der Schiffsarzt. Er trennte sich von Pamela und raunte ihr zu, sie möge in einer Stunde zu ihm in die Krankenstation kommen.
    Dann kümmerte er sich um die Passagiere, die der Schrecken allzusehr mitgenommen hatte.
    Nach einer Stunde war die Arbeit getan, und Dr. Law hatte sehr viel Zeit für Pamela. Er schloß sich mit ihr ein, und dann genossen sie es, noch zu leben.
    ***
    Wir ruderten mit ganzer Kraft - diesmal freiwillig, denn wir wollten die Geistergaleere so rasch wie möglich von der »Glory Day« wegbringen.
    Niemand brauchte uns mit der Peitsche anzutreiben. Jeder Ruderschlag brachte die Geisterpiraten ihrem Ende näher. Wir entzogen ihnen die Kraft, die sie am Leben hielt.
    Sie würden auf der ›Glory Day‹ einer nach dem anderen zusammenbrechen. Dieses Bild vor Augen, ruderte ich wie besessen, und auch alle anderen gaben ihr Bestes. Man sollte es nicht für möglich halten, was Freiheit für eine kraftspendende Droge ist.
    Diese ausgemergelten Gestalten wuchsen über sich hinaus. Ich glaube nicht, daß die Galeere jemals schneller gefahren war.
    Ob Mr, Silver heruntergekommen war, wußte ich nicht. Vor mir befand er sich nicht, und zurück hatte ich noch nicht geschaut. Jetzt aber drehte ich den Kopf und suchte den Ex-Dämon. Ich hoffte, ihn an irgendeinem Ruder sitzen zu sehen, aber ich entdeckte ihn nirgendwo.
    Das hatte mit Faulheit nichts zu tun. Es gab keine Arbeit, die Mr. Silver gescheut hätte. Er packte überall an und setzte seine übernatürlichen Kräfte bedingungslos ein.
    Etwas mußte ihn aufgehalten haben. War er etwa auf die »Glory Day« hinübergewechselt, um sich um Yora, Terence Pasquanell und die Zombies zu kümmern?
    Das hatten wir doch gemeinsam tun wollen. Unruhig ruderte ich weiter. War schon wieder etwas schiefgelaufen?
    Plötzlich brüllte ich auf.
    Ein entsetzlicher Schmerz durchraste mich, gefolgt von Eiseskälte. Gleichzeitig wurde ich hochgerissen und zu Boden geschleudert. Als ich den Kopf hob, sah ich Terence Pasquanell.
    Ich hatte die Kraft seiner magischen Augen zu spüren bekommen!
    »Tony!« stieß Ben Tallant erschrocken hervor. Er wollte aufspringen und mir helfen.
    »Sitzen bleiben! Weiterrudern!« peitschte die Stimme des bärtigen Werwolfjägers über die Köpfe der Galeerensklaven, und niemand hatte den Mut, sich seinem Befehl zu widersetzen.
    Die eisige Kälte lähmte mich. Mit Leichtigkeit hätte mich der Zeitdämon töten können, aber er tat

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