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124 - In der Gewalt der Daa'muren

124 - In der Gewalt der Daa'muren

Titel: 124 - In der Gewalt der Daa'muren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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hatte er nur mentalen Kontakt zum Anführer der Daa'muren gehabt.
    »Nett, ihn mal persönlich kennen zu lernen.« Smythe rang um seine Fassung. »Doch, wirklich…«
    Der Chef dieser verfluchten Aliens leibhaftig! Um ihm sein Todesurteil persönlich zu überbringen? Eher unwahrscheinlich, dass er sich mit solchen Peanuts abgab. Smythe schöpfte Hoffnung. Plausibler erschien ihm plötzlich die Möglichkeit, dass man einen speziellen Auftrag für ihn hatte. Er konzentrierte sich auf Lynnes Haut und auf ihr frivoles Liebesgeflüster.
    Die Mutanten entfernten sich eilig.
    Endlich erreichte Smythe, flankiert von Est'sil'bowaan und Liob'lan'taraasis, die drei Daa'muren aus dem See. Er blieb vor dem dunklen Echsenartigen stehen. Der musterte ihn aus gelblichen Augen. Wie grüne Zähne hinter halb geöffneten Lippen erkannte Smythe einen Kristallsplitter hinter zwei Schuppenwülsten auf der Stirn des Sol. Das war ungewöhnlich; Smythe hatte es noch bei keinem anderen Daa'muren gesehen.
    War der Splitter operativ eingesetzt worden?
    Keiner sprach ein Wort. Auch Ordu'lun'corteez und Thul'hal'neiro beobachteten Smythe. Dem trieben Hitze- und Kälteschauer abwechselnd Schweiß aus den Poren und Gänsehaut über Rücken und Arme.
    Ein paar Sekunden lang geschah überhaupt nichts. »Wie du bereits wissen wirst, Jeecob'smeis«, brach der Sol schließlich das Schweigen, »ist Grao'lun'kaans Mission gescheitert.« Seine Stimme klang sehr tief; als würde fern ein Donner grollen.
    »Ein Spähertrupp fand seinen Maschinenkörper. Die Hirnschale war zerbrochen, das Hirn ein feuchter Fleck, in dem sich Maden und Käfer tummelten. Der Lun vermochte es nicht, Mefju'drex zu neutralisieren.«
    »Oh…« Mehr kam Smythe nicht über die Lippen. Er wagte kaum zu atmen. Lynne, denk an Lynne, an den Sex mit ihr…
    Hatten sie den EMP-Impulsgeber ebenfalls gefunden? Dann war das Spiel aus, dann wussten sie, dass er ihn als tödliche Falle für Grao'lun'kaan konzipiert und gebaut hatte. Immer tapfer an Lynne denken…
    Wieder Schweigen. Unerträglich, diese Spannung. »Und wie steht es sonst mit eurem Krieg gegen meine Gattung?«
    Etwas Geistreicheres fiel Smythe nicht ein vor lauter innerem Stress.
    »Wir führen keinen Krieg gegen deine Gattung, Jeecob'smeis«, antwortete der Sol in der gleichen grollenden Stimmlage. »Wir arbeiten an einem Projekt und tarnen es so gut es geht. Hin und wieder auch durch Kämpfe.«
    »Keinen Krieg? Ihr durchforstet ganz Europa nach Nuklearwaffen und plant keinen Krieg?« Smythe gelang ein Grinsen. Sogar den Zeigefinger hob er wie drohend. »Wollen Sie mir erzählen, ihr sammelt den ganzen Zunder nur aus Sicherheitsgründen, he? Um ein möglichst hohes Abschreckungspotential aufzubauen, wie man das in der guten alten Zeit nannte?«
    »Wir wissen nicht, wovon du redest, Jeecob'smeis.« Der Sol stand starr wie eine Statue. »Wir wissen aber, dass wir keinen deiner Gattungsgenossen gezielt bekämpfen – außer einem: Mefju'drex. Und damit bin ich bei der guten Botschaft, die uns erreicht hat. Grao'lun'kaan hat versagt, aber eine, die stärker ist als er, ist nahe dran an Mefju'drex. Sehr nahe, wenn unsere Analysen korrekt sind.«
    »Oh…« Wieder fehlten Smythe die Worte. Kein Vorwurf?
    Keine Anklage? Keine Drohung? In Gedanken spürte er Lynnes Haut, in Gedanken roch er ihren Schweiß, und zugleich begriff er, dass sie das EMP-Aggregat nicht entdeckt hatten.
    Machten sie also Drax für den Tod des Maschinenhirns verantwortlich? Ihm sollte es Recht sein. »Das freut mich außerordentlich, wirklich!«
    »Wir erwägen einen Zugriff in naher Zukunft«, sagte Ordu'lun'corteez. »Für eine letzte Entscheidung und vor allem für die Einzelheiten unserer Strategie brauchten wir einige Informationen von dir, Jeecob'smeis.« Der Sol trat einen Schritt näher. Sogar durch seinen Schutzanzug hindurch spürte Smythe die Wärme, die der humanoide Reptilienkörper ausstrahlte. »Denn diesmal darf er uns nicht entkommen.«
    »Natürlich nicht.« Smythe unterdrückte seine Genugtuung.
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung, und selbstverständlich stehe ich Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Nur eine Bedingung hätte ich: Ich will Drax persönlich hinrichten!«
    »Davon gingen wir aus«, ergriff Ordu'lun'corteez das Wort.
    »Denn inzwischen haben wir gelernt, deine fremdartige Mentalstruktur zu verstehen, Jeecob'smeis. Sobald er uns in die Falle gegangen ist, lassen wir ihn an den Kratersee bringen. Dann wirst du am Zuge sein.«
    »Sehr

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