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1243 - Die Maschinen des Dekalogs

Titel: 1243 - Die Maschinen des Dekalogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Positronik weiter. Er hoffte, daß diese eine Interpretation liefern können würde.
    Gleichzeitig zerlegte er weiter mit dem Yzk-Säurestrahl den Körper Oys'. Er achtete dabei darauf, nur leicht ersetzbare Teile zu zerstören, aber das gelang mehrfach nicht.
    Schließlich stieß er an die Hülle, hinter der 4123-14-Oys' biologisches Restgehirn saß.
    Aus Unachtsamkeit streifte sein Säurestrahl diese Hülle etwas zu heftig. Es bildete sich ein winziges Loch, und im gleichen Moment entstand das schmatzende Geräusch, mit dem Luft in ein Vakuum strömte.
    13-14-Cammuwel stutzte.
    Er fuhr einen feinen Optiksensor in die entstandene Öffnung und zuckte erschrocken zurück.
    Das war die Erklärung für das befremdliche Verhalten seiner Artgenossen!
    An der Stelle, wo Oys' wahres Gehirn sitzen sollte, gähnte ein Hohlraum. Das Gehirn war verschwunden!
    13-14-Cammuwel zweifelte nun nicht mehr daran, daß dieses grausame Schicksal auch allen anderen Anin An widerfahren war. Was diese Tatsache zu bedeuten hatte, ahnte er nicht. Auch die kauderwelschartige Übersetzung des Datenstroms seiner Zweitpositronik half ihm nicht weiter.
    Er zog sich in einen stillen Winkel zurück und begann intensiv über alles nachzudenken.
    Der Schock, der von seinem biologischen Kyborggehirn ausging, saß in seinen Metallgliedern.
     
    3.
     
    Dra Thonns Ordinärhirn wußte genau, was die innere Unruhe zu bedeuten hatte, die ihn seit Tagen erfüllte. Zuviel Zeit war schon vergangen, seit er die letzte Drangwäsche erlebt hatte.
    Es zog ihn nicht hinaus auf fremde Welten, wenn der seltsame Drang ihn befiel. In seinem Haus auf Halut, das er - wie bei den Wesen seines Volkes üblich - allein bewohnte, hatte er eine ganze Etage nach seinen persönlichen Vorstellungen eingerichtet, um dort seine regelmäßig auftretende Drangwäsche durchzuführen.
    Er nannte diesen Abschnitt seines fast 100 Meter großen Gebäudes DAS DOMIZIL.
    Wenn er es erst einmal betreten haben würde, würden sich alle Ausgänge hermetisch verriegeln und erst nach einer Zeitspanne von 18 Haluttagen wieder öffnen.
    Erfahrungsgemäß dauerte bei Dra Thonn die Drangwäsche nie länger als 15 Tage. Drei Tage hatte er aus Sicherheitsüberlegungen eingebaut.
    Der mächtige Leib des Haluters ruhte auf einer Liege in der Etage direkt über DEM DOMIZIL. Thonn spürte das Nahen der Drangwäsche, ja, er sehnte sie förmlich herbei.
    Aber aus irgendwelchen Gründen, die mit seinem hochkomplexen Organismus zusammenhängen mußten, währte die Vorphase diesmal länger als gewöhnlich an. Die Unruhe zehrte an seinen Nerven, aber ihm blieb nur die Möglichkeit des Wartens.
    Das automatische System des Raumes würde ihn blitzartig in DAS DOMIZIL befördern, wenn die ersten Anzeichen des psychischen Ausbruchs deutlich werden würden.
    Die glühenden Augen des Haluters gingen unruhig umher. Seine Muskelpakete zuckten, als wollte der ganze Körper förmlich explodieren. Just in diesem Augenblick schlug der Interkom mit einem singenden Ton an. Dra Thonn überwand seinen Unwillen und schaltete das Kommunikationssystem ein. Der halbkugelförmige Kopf des alten Vester Brock erschien.
    Trotz der fast sprichwörtlichen halutischen Höflichkeit verzichtete Dra Thonn auf eine Begrüßung. Sein Befinden ließ das einfach nicht zu.
    „Du hast dir einen denkbar schlechten Augenblick für dieses Gespräch ausgesucht, Brockos", dröhnte es aus seinem Mund. „Ich bin auf dem Sprung in DAS DOMIZIL. Du weißt, was das bedeutet."
    „Ich weiß es sehr wohl, Thonnos", antwortete Vester Brock ruhig. „Denn wenn es nicht so wäre, hätte ich mich nicht bei dir gemeldet. Wir brauchen dich."
    „Wer?" Diese knappe Gegenfrage war ein typischer Ausdruck der individualistischen Lebenseinstellung der Haluter.
    „Wir alle, Thonnos. Etwa eine halbe Million fremder Raumschiffe nähert sich dem Haluta-System."
    Dra Thonn stieß ein unwilliges Brummen aus. „Eine halbe Million Raumschiffe, Brock?
    Jetzt ist keine Zeit für Scherze."
    „Ich scherze nicht. Du hast die jüngsten Ereignisse nicht mehr verfolgt, weil du dich abgekapselt hast, um dich auf deinen Aufenthalt in deinem DOMIZIL vorzubereiten. Die Endlose Armada, die Perry Rhodan anführt, hat die Milchstraße erreicht. Der gewaltige Heerwurm aus Milliarden Raumschiffen hat begonnen, sich aufzusplittern. Einzelne Pulks aus mehreren Armada-Einheiten fliegen Sonnensysteme an, die einmal in Perry Rhodans Leben eine besondere Bedeutung gehabt haben. Ein solcher Pulk

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