Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1243 - Die Maschinen des Dekalogs

Titel: 1243 - Die Maschinen des Dekalogs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Richtung."
    Kikivon-Koko nickte. Ich blendete ein weiteres Bild ein. Es zeigte die Positionen der Sonne Sol, Terras und die einiger Planeten, sowie den Ring des Virenimperiums.
    „Prognose 2-Strich-2", wandte ich mich an den Verbund der Bordpositroniken.
    Die zwölf Kurslinien der MASCHINEN vereinigten sich zu einem hellblauen Strich.
    „Simulation bei einer Geschwindigkeit von achtzigfacher Lichtgeschwindigkeit", teilte die Positronik mit, die die Bilder steuerte und die Auswertung vornahm. „Das heißt, ich zeige auf, was geschehen würde, wenn sich der Verband der MASCHINEN auf dem gleichen Kurs weiterbewegt, aber seine Geschwindigkeit um das Achthundertfache steigert."
    Der hellblaue Strich eilte den Darstellungen der MASCHINEN schnell voraus. Er überquerte in der dreidimensionalen Darstellung den Ring des Virenimperiums, ohne diesen zu berühren. Schräg zur Ebene des Sonnensystems drang er in dieses ein, während sich gleichzeitig durch einen zeitlichen Simulationstrick der Positronik die Positionen der Planeten in die zukünftigen Aufenthaltsorte verschoben.
    „Ihr bemerkt", erläuterte die Positronik, „daß ich auch die Planetenbahnen und sogar die Position Sols dieser Zeitverzerrung unterworfen habe. Es handelt sich also um eine echte Zukunftssimulation."
    Die hellblaue Kurslinie der MASCHINEN schoß geradlinig auf den glimmenden Punkt zu, der Terra symbolisierte. Er drang durch das Bild der Erde hindurch, setzte seinen Weg fort, ohne andere Planeten zu berühren und endete in der Sonne.
    „Seltsam", meinte Kinon Kirgis.
    „Seltsam?" Ich schüttelte den Kopf. „Viel seltsamer ist, daß die MASCHINEN das, was wir jetzt gesehen haben, sofort durchführen könnten. Die Objekte des Elements der Technik tun dies aber nicht. Sie beharren stur auf ihren einmaligen Werten."
    „Es sieht so aus." Srimavo blickte mich etwas offener an, aber das Mißtrauen war noch nicht aus ihren Augen verschwunden.
    „Das ist das eigentliche Rätsel, Kiki", wandte ich mich an den Koko-Interpreter, ohne auf die Sphinx einzugehen. „Warum machen die das gerade so? Es muß einen besonderen Grund haben. Kann dein Koko mir helfen?"
    „Vielleicht." Kinon Kirgis war ungewöhnlich vorsichtig. „Ich werde es zumindest versuchen. Versprechen kann ich dir nichts."
    „Ich muß einfach jeder Spur nachgehen", versuchte ich dem Marsgeborenen meine Lage als Kommandant der TSUNAMI-Flotte zu verdeutlichen. „Perry Rhodan und die BASIS sind weit weg. Und Perry hat sicher andere Sorgen, auch wenn es hier um seine Heimat geht. Auf Luna wird sicher bald ein Krisenstab tagen, und der braucht Informationen."
    „Ich verstehe." Kikivon-Koko deutete auf das Simulationsbild der Bordpositronik. „Aber eins ist doch ganz klar. Das Ziel der MASCHINEN ist die Erde."
    „Siehst du, Kiki, schon in diesem Punkt stimmen wir nicht überein." Es freute mich irgendwie unheimlich, daß ich in diesem Augenblick mein berüchtigtes Lächeln zurückgewann und daß Jennifer dies zufrieden registrierte. „Das Ziel der MASCHINEN ist das vor der Aktivierung stehende Chronofossil Terra."
    Kinon Kirgis sah mich aus großen Augen an.
    „Die Endlose Armada wird kommen, Kiki", fuhr ich fort. „Sie wird sich wohl kaum hier befinden, bevor die MASCHINEN den Ring des Virenimperiums passiert haben und das Solsystem - und damit Terra und dein Mars - ihnen praktisch zu Füßen liegt. Ich will wissen, was dann geschieht. Es muß irgendwie aus dem widersprüchlichen Verhalten der Elemente der Technik Kazzenkatts ablesbar sein. Und das soll dein Koko einmal ausklügeln."
    „Die Endlose Armada wird kommen", murmelte Kirgis etwas geistesabwesend. „Ich freue mich darauf."
    Ich verspürte plötzlich Lust, ihm die Aufgabe noch mehr zu erschweren. Über die Ereignisse auf Luna, als ich Homer getroffen hatte, war Kiki nicht im vollen Umfang informiert worden. Aber er kannte die Horrorvisionen NATHANS. Und er glaubte auch an die Unfehlbarkeit der Mammutpositronik auf dem Erdmond. Selbst wenn er erfahren würde, daß diese den Warner gespielt hatte, würde er an den Sinn der Sendungen irgendwie glauben.
    „Die MASCHINEN verhalten sich in ihrer sturen Bahn und der konstanten Geschwindigkeit auch anders, als es die Warner-Sendungen behauptet haben", lockte ich ihn. „Auch über diesen Punkt sollte sich dein Koko ein bißchen den Kopf zerbrechen."
    „Ähem", teilte mir der Koko-Interpreter mit gespieltem Selbstbewußtsein mit. „Mein Koko hat keinen Kopf. Er besitzt auch keinen.

Weitere Kostenlose Bücher