1244 - Traumwelt Terra
er dem Zustand der Hypnotrance anheimfällt.
Innerhalb dieser acht Minuten kann er durch Abschalten des Kom-Anschlusses noch vor größerem Schaden bewahrt werden. Nach Ablauf der Frist ist er hoffnungslos in der Trance gefangen.
Aber auch Medienfeinde fallen den Traummotten zum Opfer. Sie fädeln sich mit derselben Leichtigkeit in die herkömmlichen Kommunikationskanäle des Radio-, Radaund Hyperkoms ein. Es unterhält sich einer auf dem Rada-Band mit seinem Freund.
Traummotten schalten sich in die Übertragung ein, simulieren Stimme und äußere Erscheinung des Freundes und schleusen psionische Energie in den Kanal. Auch hier wird beobachtet, daß im Durchschnitt acht Minuten vergehen, bis die Hypnotrance voll wirksam wird.
Im Zustand der Trance verhält sich der Hypnotisierte absolut träge. Er verbleibt an dem Ort, an dem er der Trance erlag, und rührt sich nicht von der Stelle - höchstens daß er sich, wenn ihn die Trance im Stehen überfiel, einen bequemen Sitz- oder Liegeplatz sucht. Er ist fest überzeugt, wie das Beispiel der Familie Burian beweist, sein Leben verlaufe weiterhin in den gewohnten Bahnen. Er glaubt, an seinem Arbeitsplatz, beim Einkaufen, im Lernzentrum oder sonst wo zu sein. Primitive Körperfunktionen bleiben von der Hypnose unberührt. Der Befallene ißt und scheidet Abfallstoffe aus. Für seine körperliche Gesundheit ist vorerst somit nichts zu fürchten. Der vor kurzem in Kraft getretene Notstandsplan sorgt dafür, daß die Proviantspeicher der Haushalte, Restaurants und Arbeitsstätten automatisch versorgt werden. Ich befürchte aber, daß auf die Dauer der Verstand des Befallenen in Mitleidenschaft gezogen wird. Die posthypnotische Wirkung, die von der Manipulation durch die Traummotten ausgeht, ist von ungeheurer Intensität. Ich bin überzeugt, daß sich daraus nachhaltige Schäden für das Bewußtsein des Hypnotisierten ergeben, wenn es uns nicht bald gelingt, den posthypnotischen Bann unwirksam zu machen."
Er machte eine Pause und trank einen Schluck Wasser. Diese Gelegenheit benützte Galbraith Deighton, um sich zu erkundigen: „Wie viele Menschen sind bisher der Hypnotrance zum Opfer gefallen?"
„Wir schätzen, daß der ersten Medienoffensive etwa zwei Drittel der Erdbevölkerung erlagen", antwortete Fredo Gopher. „Die hypnosuggestive Berieselung auf anderen Kommunikationskanälen erreichte weitere zehn Prozent. Der Prozeß schreitet fort. Die Traummotten werden nicht eher Ruhe geben, als bis sie alle Bewohner der Erde ins Traumland versetzt haben. In diesem Zusammenhang nur von Menschen zu reden, ist übrigens irreführend. Auch Extraterrestrier fallen der Beeinflussung zum Opfer. Schlimmer noch: Die Offensive der Sat-Technos findet auch auf anderen Planeten und Monden des Solsystems statt."
„Gibt es Immune?" wollte Tuombwa Exor wissen.
Ein mattes Lächeln huschte über Fredos Gesicht.
„Oh ja, die gibt es. Nicht daß sie, von der Zahl her gesehen, eine Rolle spielten. Immun sind alle diejenigen, die sich jeder Art der drahtlosen Kommunikation enthalten. Immun sind die Träger von Zellaktivatoren. Mutanten sind immun. Immun sind auch die, die ihr Swinger nennt. Der häufige Gebrauch der Swing-Krone hat offenbar in unseren Bewußtseinen geringfügige Veränderungen hervorgerufen, die bewirken, daß die hypnosuggestive Strahlung uns nichts anhaben kann."
„An Bord der BASIS ist man über die Anfänge der Katastrophe informiert", sagte Galbraith Deighton. „Inzwischen jedoch haben wir alle Kommunikation unterbunden. Es ist wichtig, daß Perry Rhodan auf dem laufenden gehalten wird. Wie sollen wir das bewerkstelligen?"
„Ich wünschte, es gäbe keine schwierigeren Probleme", grinste Fredo Gopher. „Einer der nachweislich Immunen erhält die Aufgabe, mit der BASIS zu kommunizieren. Die Gespräche sollten über NATHAN abgewickelt werden. Das Virenimperium ist zwar ebenfalls immun, wie wir von Stronker Keen wissen, aber seine Zuverlässigkeit läßt in jüngster Zeit zu wünschen übrig."
Deighton nickte.
„Das ist ein guter Vorschlag. Alles Notwendige wird sofort veranlaßt werden."
Nachdenklich ruhte sein Blick auf Fredo Gopher. „Inzwischen sind alle unsere Hoffnungen unauflöslich mit euch beiden verbunden. Du, Fredo, bist immun. Du, Egin, bleibst von der Hypnotrance verschont, solange du dich den Kom-Anschlüssen fernhältst. Ich weiß, daß ihr zwei euer Bestes gebt. Aber wie lange werdet ihr durchhalten können? Ihr seid seit mehr als vierzig Stunden
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