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1244 - Traumwelt Terra

Titel: 1244 - Traumwelt Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Erdbewohner sprunghaft um einen Faktor acht gestiegen war, als die ersten Nachrichten über die bevorstehende Ankunft der Endlosen Armada verbreitet wurden. Die vorübergehende Ungewißheit, ob denn wirklich die ganze Armada oder nur Teile davon im Sektor Sol/Alpha Centauri/Sirius erscheinen würden, hatte den Rummel zusätzlich angefacht. Es wurde geschätzt, daß der Durchschnittsbürger dieser Tage zehn von vierundzwanzig Stunden vor seinem Kom-Anschluß saß und die Meldungen in sich aufnahm, die von Reportern wie Krohn Meysenhart verbreitet wurden.
    Die Hypnotrance wurde auf dem Weg über die Kommunikationskanäle verbreitet. Die Sat-Technos hatten die Nachrichtenbänder angezapft und füllten sie mit simulierten Sendungen, die nur schwer von der Wirklichkeit zu unterscheiden und mit hypnosuggestiven Impulsen untermalt waren. So wenigstens stellte Fredo Gopher sich den Sachverhalt vor. Über die Einzelheiten würde er sich den Kopf zerbrechen, sobald er Bestandsaufnahme gemacht hatte. Die bittere Ironie der Lage war, daß die verantwortlichen Stellen sehr wohl der weiteren Verbreitung der Trance hätten Einhalt gebieten können - wenn es nur eine Möglichkeit gegeben hätte, die Bürger zu warnen und ihnen klarzumachen, daß sie ihren Kom-Anschluß ausgeschaltet lassen sollten. Um die Warnung zu verbreiten und solcherweise wenigstens diejenigen zu retten, die der Hypnotrance noch nicht anheimgefallen waren, hätten sich die administrativen Organe jedoch eben des Muitikomnetzes bedienen müssen, auf das die Warnung sich bezog.
    Eine andere Möglichkeit der Massenkommunikation gab es nicht mehr. Als das Ausmaß der Gefahr offenbar wurde, stellte man in einigen Städten hastig ganze Flotten von Lautsprecherfahrzeugen zusammen, die die Straßen patrouillierten und auf höchster Lautstärke plärrend die Bürger aufforderten, ihre Mediensucht unter allen Umständen zu unterdrücken und die Finger vom Einschalter ihres Kom-Anschlusses zu lassen.
    Das war ein Tropfen auf den heißen Stein. Zehn-, vielleicht Hunderttausende ließen sich auf diese Weise retten. Was war das im Vergleich mit der nach vielen Milliarden zählenden Gesamtbevölkerung? Fredo Gophers vordringliches Anliegen war, Egin vor der Hypnotrance zu bewahren. Um sich selbst machte er sich kaum Sorgen. Er hatte bei beiden Gelegenheiten, als Egin um ein Haar in Trance versunken wäre, keinerlei Wirkung gespürt. Er schien immun gegen den heimtückischen Einfluß zu sein. Warum das so war, wußte er nicht. Er war seiner Sache auch keineswegs sicher. Wahrscheinlich hatte es mit der Swing-Krone zu tun. Er trug sie nicht dauernd, aber er wußte, daß der häufige Gebrauch des Geräts winzige Strukturveränderungen der Neuralsubstanz hervorgerufen hatte. Daher, nahm er an, rührte seine Immunität.
    Es war noch dunkel in Terrania, der Morgen drei Stunden entfernt, als Egins Gleiter über die Hochstraßen Terranias in Richtung Hauptquartier Hanse schoß. Diesmal war es Fredo Gopher, der dem Autopiloten Anweisungen erteilte. Egin hatte nichts dagegen eingewendet. Die Kommunikationskonsole war deaktiviert. Das Fahrzeug war von der Umwelt abgeschnitten. Fredo hätte brennend gerne erfahren, wie die Lage im Hauptquartier sich entwickelte. War dort auch alles der Hypnotrance anheimgefallen, oder gab es Immune? Aber er wagte es nicht, den Radakom einzuschalten, vor Furcht, die Sat-Technos könnten auch in die kodegesicherten Rada-Kanäle eingedrungen sein. Egin mußte vor jedem Kontakt mit drahtlos übermittelter Kommunikation bewahrt werden.
    Viel Hoffnung machte er sich nicht. Administratoren, wie sie die Büros des Hanse-Hauptquartiers zu Tausenden bevölkerten, waren aufgrund ihres Berufs regelmäßige Benutzer des Multikomnetzes. Sie kommunizierten mit den Niederlassungen der Kosmischen Hanse, mit den Kontoren und den Kosmischen Basaren. Es verging keine Viertelstunde, ohne daß der typische Hanse-Angestellte nicht wenigstens einmal am Rada-, Radio- oder Hyperkom hing. Fredo bereitete sich geistig darauf vor, im Hauptquartier nur noch Menschen zu finden, die reglos in ihren Sesseln hockten und fiktive Nachrichtensendungen konsumierten.
    So war es. Der große Platz vor dem Haupteingang des HQ-Hanse lag öde und verlassen. Nur wenige Fahrzeuge standen in der Nähe des großen Portals geparkt.
    Glitzernd „stand im Widerschein des Sternenlichts die Virensäule im Zentrum des Platzes.
    In den vergangenen Tagen und Wochen hatten sich hier rund um die Uhr

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