1245 - Der böse Geist von Terra
Gegend", murmelte er. „Ich frage mich, ob das etwas zu bedeuten hat."
„Vielleicht sind sie hinter Gopher her", vermutete Perry Rhodan.
Galbraith Deighton schüttelte den Kopf. „Ihre Ortungssysteme funktionieren mindestens so gut wie die unseren. Vergiß nicht, daß sie Experten auf dem Gebiet der Kommunikation sind. Wenn sie hinter Gopher her wären, hätten sie ihn längst gefaßt.
Nein, es muß etwas anderes sein..."
Gucky, der halb zusammengeringelt in seinem Sessel schlummerte, fuhr plötzlich auf. Er schoß förmlich in die Höhe und starrte aus unnatürlich weiten Augen vor sich hin.
„Was ist, Kleiner?" fragte Rhodan amüsiert.
Aber dem Ilt war nicht nach Humor zumute. Zitternd schmiegte er sich an seinen Nebenmann.
„Es ist etwas Böses da draußen, Perry", flüsterte er. „Ich kann seine Gedanken nicht erkennen, aber es ist grausam und unbarmherzig..."
Deighton, der die hastigen, ängstlichen Worte des Mausbibers gehört hatte, sah Rhodan fragend an. Dessen Gesicht hatte inzwischen jenen harten Zug angenommen, der seine Entschlossenheit verriet.
„Kurs Worley, wie gehabt", sagte er. „Ich muß mit Fredo Gopher sprechen."
*
Den ganzen Tag über hatten Egin und Fredo ununterbrochen gearbeitet. Schon ziemlich früh stand fest, daß der Informationskode, der in den an 1-1-Nannor gerichteten, ultrakurzwelligen Hypersendungen enthalten war, sich mit den vorhandenen Mitteln nicht würde entschlüsseln lassen. Fredo Gophers Plan, den Anin An durch fingierte Befehle in die Irre zu leiten und unschädlich zu machen, war somit hinfällig.
Inzwischen hatte jedoch Egin eine andere Idee entwickelt.
„Selbst wenn wir kein verständliches Signal zustande bringen, müßte es doch wenigstens möglich sein, die einlaufende Sendung so zu überlagern, daß Einseins-Nannor nichts davon empfängt", war ihr Vorschlag. „Wir können ihn auf diese Weise zwar nicht lenken, aber wir machen ihn auch für Kazzenkatt unlenkbar."
„Solange er sich in der Nähe des Senders befindet, mit dem wir unser Signal ausstrahlen", hielt Fredo ihr entgegen.
„Er ist hinter dir her, sagtest du. Früher oder später wird er sich wieder sehen lassen."
Sie machten sich an die Arbeit. Der Umstand, daß ein Modulator zur Erzeugung verständlicher Signale nicht gebraucht wurde, ersparte ihnen einige Mühe. Sie ersetzten ihn durch einen simplen Impulsgenerator, der der ultrahohen Trägerfrequenz wahllos erzeugte Oszillationen überlagerte. Immerhin brauchten sie bis zum Einbruch der Dunkelheit, bevor ein etwas abenteuerlich aussehendes Gerät vor ihnen stand, dem Fredo nicht ohne Stolz den Namen Psi-Pulsor verlieh.
„Was uns jetzt noch fehlt", sagte Egin, während sie ihr gemeinsames Werk skeptisch musterte, „ist ein Sender, mit dem wir das Ding koppeln können."
„Daran ist gedacht", antwortete Fredo. „Homer Bithlowe wird sich freuen. Ich nehme an, in letzter Zeit hat er nicht allzu viel neue Aufträge bekommen."
Ohne seine obskure Äußerung näher zu erklären, ließ er Egin allein, nachdem er sie gebeten hatte, den Pulsor ein letztes Mal zu testen. Durch die leeren Hallen und Korridore des Laborgebäudes ging er zu einem Raum, der für die vergleichende Qualitätsprüfung von Kommunikationssystemen ausgestattet war. Er schaltete eines der Geräte ein und verlangte, den Sender WSDY zu empfangen. Bevor er Homer Bithlowe mit seinem Anliegen zu Leibe rückte, mußte er sich vergewissern, ob WSDY überhaupt noch in Betrieb war.
Der Empfang war einwandfrei. Bithlowes Sender strahlte ein lokales Nachrichtenprogramm aus. Den Sprecher machte ein junger, athletisch wirkender Mann; die Stimme jedoch war Homers. Der Himmel mochte wissen, wie oft er die Synchronisation geprobt hatte und wie schal darüber die Nachrichten geworden waren, die er seiner Zuhörerschaft anbot. Es spielte ohnehin keine Rolle. Es gab fast niemand mehr auf der Erde, der lokale Nachrichtensendungen hörte.
Befriedigt wollte Fredo abschalten, da hörte er, wie die Stimme des Sprechers plötzlich schärfer und eindringlicher wurde. Verwundert lauschte er den Worten, die immer verzerrter, immer gehässiger aus dem Empfänger drangen, bis ihr Tonfall mit Homer Bithlowes Stimme nichts mehr gemein hatte.
„Der böse Geist von Terra erwacht", kreischte der athletisch gebaute Mann, wobei sein Gesicht nicht das geringste Anzeichen der Erregung aufwies. „Hütet euch, ihr, die ihr mir noch zuhören könnt. Schandtat auf Schandtat hat das Geschlecht
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