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1245 - Der böse Geist von Terra

Titel: 1245 - Der böse Geist von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Menschen im Lauf der Jahrtausende auf sich gehäuft. Aber jetzt ist der Augenblick der Rache gekommen. Es gibt kein Versteck, in dem ihr euch verbergen, kein Loch, in dem ihr euch verkriechen könnt. Ihr seid verloren. Die Sünden der Vergangenheit haben euch eingeholt. Der böse Geist von Terra kommt, euch zu bestrafen."
    Es ging wie ein Zittern über das Bild; dann war die Stimme des Sprechers wieder normal, d. h. sie klang wie Homer Bithlowes. Und der Text war so belanglos, wie er es bei Lokalnachrichten im allgemeinen zu sein pflegte. Verwundert schaltete Fredo das Gerät aus. Es gab für ihn keinen Zweifel, daß Homer die Traummotten in die Quere gekommen waren. Sie hatten sich der Sendung für die Dauer ihrer eigenartigen Botschaft bemächtigt.
    Aber was hatte die Drohung zu bedeuten? Was war der böse Geist von Terra?
    Kopfschüttelnd machte Fredo sich auf den Rückweg zu Egin. Es hatte keinen Zweck, sich über solche Dinge den Kopf zu zerbrechen. Zweifellos hatte Homer Bithlowe gemerkt, daß seine Sendung gestört worden war. Vielleicht machte das ihn ein bißchen geneigter, auf Fredos Vorschlag einzugehen. Egin hatte den letzten Test inzwischen abgeschlossen. Er war positiv verlaufen, wie nicht anders erwartet.
    Fredo überprüfte seine Meßgeräte. Es gab keine Anzeichen dafür, daß 1-1-Nannor sich irgendwo in der Nähe befand. Er erklärte Egin, was er vorhatte. Bis zu Homer Bithlowes Sendestation waren es nur ein paar Kilometer. Der Sender lag nördlich von Sandymush, in Richtung Worley, und da Homer sein Unternehmen als Ein-Mann-Betrieb führte, befand sich sein kleines, bescheidenes Wohnhaus unmittelbar neben der Sendeanlage.
    Unterwegs berichtete Fredo Egin von der seltsamen Sendung, die er empfangen hatte.
    „Es ist etwas Großes im Gang", sagte Egin nachdenklich. „Ich wußte es, als Einseins-Nannor gezwungen wurde, von dir abzulassen. Sie haben etwas vor..."
    Es war 21 Uhr, als sie bei Homer Bithlowes Behausung anlangten. Es dauerte eine Zeitlang, bis Homer auf das Summen des Türmelders reagierte. Er erschien unter der Tür im vollen Schmuck seiner Swing-Krone und wirkte im ersten Augenblick leicht irritiert.
    „Wenn du wegen der vermurksten Sendung kommst - ich kann nichts dazu", begann er, unterbrach sich jedoch, als Fredo abwinkte.
    „Schalt alle deine Empfänger aus und laß uns ein", sagte Fredo. „Wir haben etwas mit dir zu besprechen, und Egin hier ist nur pseudoimmun."
    Homer tat bereitwillig, was von ihm verlangt wurde. Erst als Fredo ihm seinen Plan vortrug, wurde er störrisch.
    „Wenn ich mich darauf einlasse, dann habe ich im Handumdrehen alle Traummotten der Umgebung auf dem Hals", protestierte er.
    „Unwahrscheinlich", widersprach Egin. „Wir sind unserer Sache nahezu sicher, daß ein ganz bestimmter Sat-Techno, der sich Einseins-Nannor nennt, der einzige ist, der auf diese Art von Strahlung anspricht."
    Aus Gründen der Diplomatie verzichtete sie darauf zu erwähnen, daß 1-1-Nannor für sich in Anspruch nahm, der Anführer aller Sat-Technos zu sein.
    „Ganz ohne Risiko geht es nicht, Homer", sagte Fredo Gopher eindringlich. „Soweit ich die Lage beurteilen kann, sind wir die einzigen auf ganz Terra, die eine Chance haben, etwas Wirksames gegen die Traummotten zu unternehmen. Wir brauchen deine Hilfe, und ich weiß, du wirst sie uns nicht verweigern."
    Unter seinem quengeligen Äußeren war Homer Bithlowe an sich ein recht passabler Kerl. Er ließ sich überreden. Sie gingen hinüber zur Sendestation und nahmen die Schaltungen vor, die erforderlich waren, damit der Psi-Pulsor vom Polilabor aus in den Sender koppeln konnte.
    „Ich danke dir, Homer", sagte Fredo zum Abschied. „Mach deinen Sendebetrieb wie normal weiter. Wenn Einseins-Nannor auftaucht, schalte ich mich ein. Du wirst weiter nichts davon merken, als daß du ein paar zusätzliche Störungen auf deinem Band hast."
    Es war beinah Mitternacht, als Egin und Fredo sich auf den Rückweg nach Worley machten. Unterwegs fiel ihnen auf, daß die Zahl der Traummotten, die sich über dem flachen Land und zwischen den Bergen herumtrieben, während der vergangenen Stunden drastisch gestiegen war.
    „Sieht so aus, als zöge sich alles hier zusammen", murmelte Fredo. „Frage mich, was das zu bedeuten hat."
    „Ich sage dir, sie holen zum großen Schlag aus", orakelte Egin.
    Ein jungenhaftes Grinsen huschte über Fredo Gophers kantiges Gesicht.
    „Sollen sie nur kommen", sagte er gutgelaunt. „Diesmal könnten sie

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