1245 - Satansblut
war nichts im Vergle ich zu Sukos Aktion. Er ging in die fliegende Gestalt hinein, die jetzt alle Bewegungsfreiheit zurückerhalten hatte, und es gelang ihm, das linke Bein in Höhe der Wade zu umklammern.
Plötzlich wurde der Flug gebremst. Suko hielt sich eisern fest.
Er schleuderte die Gestalt zur Seite, und Clayton flog durch die Zelle, bis er gegen eine Wand krachte. Er war dabei dicht über meinen Kopf hinweggeflogen, denn ich lag auf dem Boden.
Suko huschte an mir vorbei. Er setzte augenblicklich nach und wollte Clayton nicht erst zu Kräften kommen lassen. Aber der Kerl war verdammt zäh. Bevor Suko ihn erreichte, war er wieder hochgekommen. Sein Schlag fegte meinem Freund entgegen, und um Sukos Kopf wickelte sich ein Teil der Kette.
Das hatte wehgetan. Aber es hatte Suko in seiner Aktivität nicht bremsen können. Mit einem Hüftgriff wuchtete er Clayton in die Höhe und schleuderte ihn von sich.
Clayton raste durch die Zelle, bis er mit dem Rücken wieder gegen eine Wand krachte. Wir hatten ihn wütend kreischen gehört, doch an Aufgabe dachte er nicht.
Er machte weiter.
Er war schnell.
Er jagte auf meinen Freund zu, und Suko gab um keinen Deut nach. Auf halber Strecke prallten die beiden Männer zusammen. Ich hörte das Klatschen und schloss für einen winzigen Moment die Augen. Es war einfach schlimm, und ich rechnete auch damit, dass Suko den kürzeren zog.
Es war nicht der Fall. Suko hatte sich perfekt auf den Kampf einstellen können. Als ich wieder hinschaute, da fegten seine Arme in die Höhe.
Clayton wurde am Kinn getroffen. Der Kopf ruckte ihm in den Nacken. Ich hörte ein böses Geräusch, und dann ruderte Clayton zurück, wobei er seine Arme heftig bewegte, um das Gleichgewicht zu halten, was er jedoch nicht schaffte, denn der nachsetzende Suko erwischte ihn noch mit einem gezielten und sehr harten Tritt in den Leib.
Der Mann mit den blutenden Augen taumelte. Dann begann er zu schreien, riss die Arme hoch und sprang auch in die Höhe. Er stieß mit dem Kopf fast bis an die Decke, so heftig war sein Sprung gewesen. Im letzten Augenblick drückte er ihn nach vorn, brüllte auf wie ein Tier und warf sich herum.
Er berührte nicht mal den Boden. Er wuchtete sich zurück, prallte wieder gegen die Wand und blieb dort kleben wie eine Figur, die irgendein Künstler hingehängt hatte.
Uns beiden stockte der Atem. Zum ersten Mal sahen wir, wozu diese Gestalt wirklich fähig war. Sie hatte die Schwerkraft überwunden, was man schon als Phänomen bezeichnen konnte. Ähnliches hatten wir schon erlebt, wenn wir es mit Engeln zu tun bekommen hatten, aber auch die mussten sich bewegen, ganz im Gegensatz zu Clayton, der nur seine Arme ausgebreitet hatte und sich nicht von der Stelle rührte.
An sein Gesicht hatten wir uns schon gewöhnen können. Es war für mich eine blutige Fratze, und als er sie jetzt verzog, da sah sie noch schlimmer aus.
Ich schaute Suko an, der über seinen Mund wischte. Er hatte etwas abbekommen, aber mein Freund war verdammt hart im Nehmen. An Aufgabe dachte er nicht.
»Wir holen ihn uns, John!«
»Und wie?«
»Ich bin nicht feige, das bestimmt nicht, aber ich denke, dass du es jetzt mal mit deinem Kreuz versuchen solltest. Der steht auf der anderen Seite. Er wird es einfach haben müssen, auch wenn du ihn damit womöglich nicht vernichten kannst.«
»Okay, ich versuche es.«
Es drängte mich schon lange, das zu tun, aber ich hatte mich zurückgehalten.
Auch Suko war nicht untätig. Er holte die Dämonenpeitsche hervor und schlug den Kreis, damit die drei Riemen herausrutschen konnten. Auch die Peitsche war eine sehr mächtige und starke Waffe, die alles vernichtete, was sich auf die andere Seite gestellt hatte.
»Lass mich zuerst.«
»Gut.«
Ich hielt mich zurück. Suko hatte etwas gutzumachen. Er war wohl von dieser verdammten Kreatur gedemütigt worden, lief auf ihn zu, war dabei aber vorsichtig und tat gut daran, denn plötzlich zuckte das rechte Bein der Gestalt nach vorn.
Der Tritt hätte Suko an der Brust oder im Gesicht erwischt, doch blitzschnell drehte er den Kopf zur Seite und ging einen blitzschnellen Schritt nach rechts.
Der Tritt erwischte ihn nicht.
Dafür schlug er zu.
Sein Arm und auch die drei Riemen der Peitsche wurden plötzlich sehr lang. Wie gestreckte fliegende Schlangen lagen sie in der Luft und erwischten Claytons Körper.
Der Mann mit den Blutaugen zuckte zusammen, fiel aber nicht zu Boden. Er schrie nur auf, öffnete den Mund, und
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