Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1246 - Die Macht des Träumers

Titel: 1246 - Die Macht des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht mit irgendwelchen kosmischen Delikatessen auf. Wo stecken Carson Torriton, Gran Deik und Krok-Krok?"
    Eine weitere Tür öffnete sich, und Krok-Krok trat heraus. Die Kugelaugen des Topsiders glitzerten wie Diamanten. Er trug eine halbtransparente Hose mit einem Gesäßfutteral für seinen muskulösen Stützschwanz und ein latzähnliches Tuch aus gewirkten Goldfäden um den Hals. Seine schwarzbraune Schuppenhaut glänzte wie lackiert.
    Er sagte nichts und sah von Mullemull zu Elüfar, Ra-Goofang und Hajo Kleimann. Dann ruckte der Echsenkopf herum. Im gleichen Augenblick schoß ein vierzig Zentimeter langer Düsenschlitten aus dem Lichtschacht und bremste mit röhrenden Triebwerken ab.
    Fingerdicke Blitze zuckten aus den Gegenschubdüsen. Auf dem Schlitten saß ein grünhäutiger Gnom - Carson Torriton, der siganesische Forscher, Erfinder und mehrfache Meister im Düsenschlittenrennen.
    Torriton hob ein fingerhutgroßes Megafon an die Lippen. „Kleimann!" dröhnte seine verstärkte Stimme durch den Lichthof. „Du mußt sofort kommen! Gran Deik hat den Verstand verloren! Er will sich vom Dach in den Ententeich stürzen - und alles nur wegen dieser verdammten Wette mit den beiden tellerköpfigen Schnepfen..."
    Kleimann schloß für einen Moment die Augen. Vielleicht träume ich das alles nur, dachte er hoffnungsvoll. Vielleicht habe ich mir nur eingebildet, daß die Traummotten die Erde verlassen haben, und ich befinde mich noch immer in einer ihrer Illusionswelten ...
    „Gülgany und Yütify werden gar nicht begeistert sein, wenn sie hören, daß du sie als Schnepfen bezeichnest", hörte er Elüfar zwitschern.
    „Und wie", fragte Torriton drohend, „sollten sie wohl davon erfahren?"
    Kleimann öffnete die Augen. „Genug!" sagte er scharf. „Jetzt wird nicht gestritten. Ich kümmere mich um Deik. In zwanzig Minuten erwarte ich euch alle am Gleiter.
    Verstanden?"
    Die Immigranten beachteten ihn nicht. Kleimann machte auf dem Absatz kehrt, stürzte zum Antigravschacht und ließ sich nach oben tragen. Dieser verrückte Deik! dachte er kopfschüttelnd. Ich wußte, daß etwas passieren würde!
    Auf dem Dach empfing ihn strahlendes Sonnenlicht. Er blinzelte. Wo war Gran Deik? In der Ferne grollte es dumpf und anhaltend, wie von einem Trockengewitter. Kleimann sah nach Norden, über die Parkanlagen hinweg, die Garnaru - das Extraterrestrier-Viertel Terranias - prägten. Auf den meisten Grünflächen hatte die Stadtverwaltung Behelfsunterkünfte für die Immigranten errichtet; die Auffanglager reichten bis zum strahlend hellen Horizont.
    Das gleißende Licht stammte von den energetischen Ländegittern des interstellaren Raumhafens; schon in großer Höhe mußten anfliegende Schiffe ihre Triebwerke deaktivieren und sich den Landegittern anvertrauen. Von Traktorstrahlen wurden sie dann zu den Docks dirigiert, die ein Gebiet von vielen hundert Quadratkilometern bedeckten.
    Am Himmel über dem Raumhafen wuchs ein winziger Punkt zum walzenförmigen Koloß eines Springerschiffs. Der Walzenraumer hing im energetischen Netzwerk des Landegitters, aber das Gitter flackerte und verlor mit jeder Sekunde mehr an Leuchtkraft.
    Kleimann hielt den Atem an.
    Plötzlich entstand eine blendend helle Aura um das Heck des Springerschiffs; der Kapitän mußte den Ausfall des Energiegitters rechtzeitig erkannt haben und versuchte nun, mit einem kurzen Schubstoß der Impulstriebwerke aus der Flugschneise auszuscheren. Quälend langsam drehte sich der Schiffskoloß. Die Leuchtkraft des Landegitters nahm weiter ab. Das Springerschiff drohte ins Trudeln zu geraten; erneut flammten die Impulstriebwerke auf.
    Weiter östlich fiel ein großer stählerner Regentropfen aus dem Blau des Firmaments und entpuppte sich als akonischer Kreuzer. Plötzlich schien das Springerschiff einen Satz zu machen und direkt auf den akonischen Kugelraumer zuzuhalten, doch dann schrumpfte die Walze schnell zu einem dunklen Punkt zusammen und verschwand im Weltraum.
    Der Akonenkreuzer sank weiter und wurde von den strahlenden Türmen des Raumhafens verschluckt.
    Aber der Himmel blieb nicht leer.
    In ununterbrochener Folge landeten und starteten weitere Raumschiffe - Einheiten der Blues, Arkoniden, Überschweren, Antis, Aras und Topsider; Kugelraumer der LFT und der Kolonistenabkömmlinge von Ertrus, Epsal, Plophos und vielen anderen Welten; Keilschiffe der Kosmischen Hanse und Fragmentraumer der Posbis.
    Der Zustrom der Immigranten hielt unvermindert an.
    Von der

Weitere Kostenlose Bücher