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1246 - Die Macht des Träumers

Titel: 1246 - Die Macht des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Gelächters leises Unbehagen. „Ich habe einiges über deine Scherze gehört", bemerkte er. „Sie sollen ein wenig, ah, verschroben sein."
    Das zerfurchte Gesicht des Alten wurde ernst. „Verschrobene Scherze sind alles, was ich euch bieten kann.
    Sie sind die einzige Waffe der Mächtigen."
    Meysenhart öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch dann löste sich die Welt für ihn auf, so wie sich für Perry Rhodan die Welt aufgelöst hatte, und was seihe Augen sahen, das sahen zur gleichen Zeit die Augen von Millionen Terranern und Außerirdischen im ganzen Solsystem ...
     
    5.
     
    ES: Die graue Stille des Todes Selbst für ein zeitloses Wesen wie ES war die Zeit nicht ohne Bedeutung. Manchmal spürte ES ihren Atem wie einen glühenden Sturmwind, der alles, was sich ihm in den Weg stellte, zu verbrennen trachtete. In derartigen Momenten empfand er Mitleid für die Sterblichen und für jene unter den Sterblichen, die auf die eine oder andere Weise den natürlichen Zerfall ihrer körperlichen Hülle gestoppt hatten und sich deshalb für unsterblich hielten.
    Unsterblich!
    Was wußten diese Narren schon von den wahren Ausmaßen der Ewigkeit!
    ES lachte laut auf, und sein Gelächter hallte durch die grenzenlosen Räume der Region jenseits von Raum und Zeit, wo sich sein gewaltiger Geist wie das Geäst eines kosmischen Baumes in schwindelerregende Höhen reckte. Und während ES lachte, schnitt vager Schmerz durch die Myriaden Zweige seines Bewußtseins. Düster spähte ES durch einen Strukturriß und sah sie in der Zwischenzone treiben - den Sterblichen, den Unsterblichen und den, der nie den Tod gekannt hatte.
    Dich habe ich stets am liebsten gehabt, Perry Rhodan, dachte die Superintelligenz mit einem Teil ihres Multibewußtseins - mit jenem Teil, das als Botschafter nach Terra gekommen war und die Gestalt eines alten Mannes angenommen hatte. Und dennoch werden sich unsere Wege trennen. Für eine Weile. Nur für eine Sekunde der Ewigkeit...
    In der Gestalt des Alten trat ES auf Rhodan zu, ignorierte Taurec, der argwöhnisch wie stets im Hintergrund wartete und mit dem sehenden Auge alles beobachtete, während das blinde Auge die weiten Himmel der anderen Welt suchte, ohne sie jemals zu finden. ES ignorierte auch Krohn Meysenhart, der in dieser Sekunde schon ahnte, daß die Scherze einer Superintelligenz nichts mit menschlichen Scherzen gemein hatten. Si'it war fort; belohnt für seine Hilfe und für die Kurzweil, die er ES verschafft hatte.
    „Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, alter Mann", sagte Perry Rhodan.
    ES lachte. „Ich habe dich nie aus den Augen verloren." In der Ferne - so fern, daß es menschliches Vorstellungsvermögen überstieg - erwachte eine dunkle Macht aus einem Schlaf, der niemals hätte enden dürfen. So schnell! dachte ES. Bald wird sie hier sein... „Du hast Fragen. Stelle sie. Jetzt gleich. Wir haben wenig Zeit."
    Rhodan runzelte die Stirn. „Die Zeit ist unser einziger Feind, nicht wahr?"
    „Nicht unser einziger", antwortete ES. „Und nicht unser größter." Und einem dieser größeren Feinde, kleiner Mensch, wirst du in Kürze begegnen ...
    „Taurecs Energievorrat ist verbraucht", erklärte Rhodan übergangslos. „Er hat keine Möglichkeit mehr, das letzte Chronofossil Eden II zu präparieren. Ich frage mich..."
    ES unterbrach: „Eden II ist bereits präpariert worden." Die Verblüffung auf Rhodans Gesicht erheiterte das Geistwesen so sehr, daß es erneut sein homerisches Gelächter anstimmte. „Taurec hat es dir verschwiegen, eh? Mir scheint, auch unser einäugiger Freund hat Sinn für Humor. Dabei hat er persönlich Ernst Ellert mit der Präparierung beauftragt. Wie du siehst, hast du zwar schweigsame, aber überaus hilfreiche Freunde..."
    Amüsiert registrierte ES den düsteren Blick, den Rhodan dem Kosmokraten zuwarf. Ein weiterer Stachel, dachte das Geistwesen zufrieden. Sie hätten auf mich hören sollen. Ich kenne die Terraner besser als jeder andere. Ich hätte ihnen sagen können, daß es ein Fehler ist, meine Schutzbefohlenen wie unmündige Kinder zu behandeln.
    „Das Chronofossil Terra", fügte ES hinzu, „erwartet seine Aktivierung."
    Rhodan ging nicht darauf ein. „Niemand weiß, wo sich Eden II in diesem Moment befindet, alter Mann. Nicht einmal Taurec. Offenbar bist du der einzige, der die Position von Eden II kennt."
    „Du irrst. Jeder kennt die Position." Mit wachsender Belustigung verfolgte ES Krohn Meysenharts Bemühungen, näher an Rhodan

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