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1246 - Die Macht des Träumers

Titel: 1246 - Die Macht des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heranzukommen. Der Nachrichtenmann schien nicht zu begreifen, daß weder er, noch Taurec in der Lage war, sich aus eigener Kraft in der von ES geschaffenen Zwischenzone zu bewegen. Das Geistwesen wandte seine Aufmerksamkeit wieder Rhodan zu. „Aber wir greifen den Dingen voraus, mein Freund. Du hast das Chronofossil Terra noch nicht aktiviert. Erst wenn du dies vollbracht und deine deponierte Mentalenergie aufgenommen hast, kannst du deinen Weg fortsetzen. Außerdem..." ES gestattete sich ein Kichern. „Bist du nicht neugierig, welche Folgen diese Fossilaktivierung für die Menschheit und ihre galaktischen Freunde hat?"
    Perry Rhodan seufzte. „Du hast dich nicht verändert, alter Mann. Du genießt es noch immer, viel zu reden und wenig zu sagen."
    „Ich ziehe es vor, Bilder sprechen zu lassen." Und manche Bilder, kleiner Mensch, sind voller Schrecken...
    ES lauschte. In der Ferne stieg Donner aus lichtlosen Tiefen auf, und mit dem Donner erhob sich die Nacht und warf Schatten über Sonnen, über ganze Galaxien. Nicht mehr lange, dachte ES, dann ist sie hier. Mit barscher Stimme sagte das Geistwesen: „Ich muß fort, aber bevor ich gehe, möchte ich dir etwas zeigen. Wenn du willst. Vielleicht möchtest du diese Bilder nicht sehen ... Vielleicht ist es besser für dich, nicht zuviel zu wissen ..."
    „Geht es um Atlan und Jen?" stieß Rhodan hervor. „Wie damals, nach der Aktivierung des Chronofossils Andro-Beta? Hast du Verbindung mit der Tiefe?"
    Das dumpfe Grollen und Donnern, das in einem fernen Teil des Universums den dunklen Schläfer aus seinem Schlaf geweckt hatte, ebbte allmählich ab. Doch die Schatten blieben, die Schatten kamen näher. Unaufhaltsam. Und nur ES wußte von ihrem Kommen. ES wünschte, Rhodan warnen zu können, aber das Geistwesen war zu klug, um diesem Wunsch nachzugeben. Es ist hart, auf eigenen Füßen stehen zu müssen, kleiner Mensch, dachte ES. Aber wie sollst du jemals groß werden, wenn nicht aus eigener Kraft?
    So behielt ES sein Wissen für sich und sagte laut: „Es hat Veränderungen in der Tiefe gegeben; Veränderungen, die es möglich machen, dir einen kurzen Blick in den Raum unter dem Raum zu gewähren. Bald wird sich die Öffnung wieder schließen. Doch wenn du es wirklich willst, dann zeige ich dir, was aus Atlan und Jen Salik geworden ist."
    Perry Rhodan zögerte, und einen Moment lag hoffte ES, daß der Terraner das Angebot ablehnen würde, aber dann sah er die grimmige Entschlossenheit in den Augen des Terraners und wußte, daß die Hoffnung vergeblich war.
    „Ich bin bereit", sagte Perry Rhodan.
    Und ES erfüllte seinen Wunsch.
    Bilder formten sich aus dem Nichts, Bilder, jung wie dieser Tag, wie dieser 5. Februar des Jahres 429 NGZ, Bilder, die am Morgen dieses Tages auf verborgenen Wegen das Verlies der Tiefe verlassen hatten. ES hatte sie entdeckt und eingefangen und sie wie einen kostbaren Schatz behütet, um sie nun, nur Stunden später, einem Milliardenpublikum zu zeigen. Perry Rhodan sah die Bilder, und er wurde bleich, als hätte er das knöcherne Gesicht des Todes erblickt. Krohn Meysenhart sah die Bilder, und die Kameras seiner Kommunikationsmontur Übertrugen sie zur KISCH, und die KISCH verbreitete sie im ganzen Sonnensystem. Man sah sie auf Terra und Lima, auf dem Mars und der Venus, auf den Monden des Saturn und den Monden des Neptun, auf den vielen tausend GAVÖK-Schiffen und auf den Millionen und aber Millionen Schiffen der Endlosen Armada...
    Da war ein Berg, neben dem alle anderen Berge verblaßten, und der Berg strahlte hell wie eine goldene Sonne. Höher und höher türmte sich das goldene Massiv in einen Himmel ohne Sterne, und an seinem Fuß klaffte eine gewaltige Schlucht, von Myriaden Brücken aus purem Licht überspannt Da war eine Festung am Rand der Schlucht, ein Koloß aus schillernder Energie, titanisch und dennoch nicht mehr als ein Staubkorn im Vergleich zu diesem Berg aus Gold. Und über eine der Lichtbrücken, die Festung und Berg verbanden, bewegten sich zwei Männer. Jeder, der sie sah, kannte sie: Atlan und Jen Salik. Sie rannten, sie flogen. Sie trugen Schutzanzüge, die in vielen Dingen an SERUNS erinnerten und trotzdem fremdartig waren. Wie der Wind flogen sie dahin, über den bodenlosen Abgrund am Rand der Welt, dem Lauf der Lichtbrücke folgend, dem goldenen Berg entgegen, der weit voraus in den sonnenlosen Himmel ragte. Da waren die Gesichter der beiden Männer, aschfahl und von einer Verzweiflung verzerrt, wie sie nur

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