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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Mut machte, die mich hoffen ließ, die mir sagte, daß ich meinen Freund eines Tages Wiedersehen würde.
    Borams Dampfgestalt dehnte sich wieder aus. Wir wollten unter den Verkehrsteilnehmern kein Aufsehen erregen. Wer fährt schon mit einem Dampfvampir durch die Stadt?
    Ich reihte mich links ein, wollte an der nächsten ampelgeregelten Kreuzung abbiegen, doch es blieb beim Wollen, denn drei Männer lenkten meine Aufmerksamkeit auf sich.
    Sie befanden sich im vierten Stock auf einem Balkon. Einer von ihnen trug einen Hut. Sie kämpften. Der Mann mit dem Hut sollte in die Tiefe stürzen.
    Er wehrte sich verbissen, aber es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis er diesen Kampf verlor.
    Ich fuhr links ran, stellte den Rover mit zwei Reifen auf den Gehsteig, damit die Autos vorbei konnten, informierte Boram kurz und sprang aus dem Fahrzeug.
    Ich stürmte in das Gebäude und hetzte die Stufen hinauf. Mir kam zugute, daß ich permanent im Training stand. Dadurch konnte ich mir auch mal so einen Kraftakt erlauben, ohne auf halbem Wege schlappzumachen.
    Mir hing auch im vierten Stock noch nicht die Zunge heraus. Natürlich keuchte ich schwer, und mein Herz ging wie eine Dampframme, aber das war normal.
    Hoffentlich komme ich nicht zu spät, durchfuhr es mich.
    Ich zog meinen Colt Diamondback.
    Der Revolver war mit geweihten Silberkugeln geladen - hier ein Luxus, denn ich hatte es höchstwahrscheinlich mit keinen Schwarzblütlern, sondern mit ganz gewöhnlichen Verbrechern zu tun.
    Mit Verbrechern der übelsten Sorte allerdings.
    Ich konnte zur Not noch verstehen, wenn jemand, vom Hunger gepeinigt, in einen Delikatessenladen einbrach und sich satt aß, aber bei Mord hörte mein Verständnis auf.
    Ich entdeckte eine offene Tür, lief darauf zu, und einen Augenblick später sah ich die drei Männer.
    Die Killer hatten es schon fast geschafft. Der Mann mit dem Hut ragte schon besorgniserregend weit über die Balkonbrüstung hinaus. Der Hut schien an seinem Kopf zu kleben. Er hätte ihn schon längst verloren haben müssen.
    »Hände hoch!« brüllte ich. »Weg von dem Mann!«
    Das war für die Killer eine unangenehme Überraschung. Sie reagierten darauf auf ihre Weise, wirbelten zunächst gleichzeitig herum - und dann griff einer der beiden zur Waffe. Dieser Wahnsinnige! Obwohl mein Revolver bereits auf ihn gerichtet war.
    Der andere Kerl federte nach links und verschwand aus meinem Blickfeld. Der Mann mit dem Hut sprang ihm nach. Das war ein zäher Bursche. Er imponierte mir.
    »Tu’s nicht, Junge!« warnte ich den Gangster.
    Aber der Mann baute anscheinend darauf, daß er heute seinen Glückstag hatte. Er riß die Kanone trotzdem heraus. Ich wollte ihn kampfunfähig schießen, doch der Kerl machte eine unverhoffte Bewegung nach rechts, und dadurch erwischte ihn meine Kugel ziemlich voll, während sein Schuß weit danebenging.
    Der Treffer war dennoch nicht tödlich.
    Was den Mann das Leben kostete, war der Umstand, daß ihn meine Kugel zurückstieß. Er prallte gegen die Balkonbrüstung, sein Oberkörper bog sich weit zurück, es riß ihm die Beine hoch, und ihn ereilte das Schicksal, das sie dem Mann mit dem Hut zugedacht hatten.
    Ich eilte auf dem Balkon. Dort traf ich nur noch den Mann mit dem Hut an.
    »Wo ist der andere?« fragte ich.
    »Abgehauen. Über die Nachbarbalkone. Ein wahrer Artist.« Der Mann streckte mir die Hand entgegen. »Danke, Mister. Ich bin Spencer Cook, Privatdetektiv. Wenn Sie mal einen Detektiv brauchen - für Sie arbeite ich gratis.«
    »Tony Ballard«, nannte ich meinen Namen. »Ich brauche keinen Privatdetektiv, bin selbst einer.«
    »So ein Zufall.«
    ***
    Die Polizei wollte mir Schwierigkeiten machen. Man war der Meinung, ich hätte zu leichtfertig geschossen.
    »Hören Sie, Mr. Cooks Leben hing an einem seidenen Faden«, sagte ich wütend. »Und der Mann griff, ohne zu zögern, nach seiner Kanone. Hätte ich mich von ihm abschießen lassen sollen?«
    Der Inspektor, der mit seinen Leuten in Cooks Büro gekommen war, blieb auf seinem Standpunkt, daß man nicht immer gleich drauflosballern darf.
    Im Prinzip war das ja auch meine Meinung, aber man mußte doch die jeweilige Situation in Betracht ziehen, und das tat der Inspektor nicht.
    Er war der Ansicht, daß man Männern wie mir die Waffe wegnehmen müsse. Er ahnte nicht, was er mir damit angetan hätte. Kaum jemand brauchte seine Waffe dringender.
    Ghouls, Werwölfe, Vampire, rangniedrige Dämonen… Sie alle konnte ich mit Silberkugeln

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