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125 - Die Stunde der Wölfe

125 - Die Stunde der Wölfe

Titel: 125 - Die Stunde der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Bumpys Wohnung unterwegs.
    Bumpy wohnte in der miesesten Ecke von Soho.
    Cook war in zwanzig Minuten da. Unter seiner Kopfhaut befand sich ein unangenehmes Prickeln, als er den sehummrigen Flur entlangschlich, der zu Bumpys Tür führte.
    Es gab auch noch andere Türen - alt und schäbig. Von Wohnkultur hielt in dieser miesen Hütte niemand etwas.
    Bumpys Nachbar ließ das Transistorgerät plärren und bekam deshalb nur Streit mit seiner Alten, denn sie drehte ihm den Apparat ab.
    »Laß die Finger von meinem Radio!« schrie der Mann wütend, »Mir geht dieser Lärm auf die Nerven«, keifte seine Frau.
    »Und du gehst mir auf die Nerven. Außerdem ist das kein Lärm, sondern Musik. Dreh auf!«
    »Du kannst mich mal!«
    »Ich schlag’ dich gleich grün und blau!«
    Cook kümmerte sich nicht um den Zwist. Als er die Wohnung seines Informanten erreichte, plärrte das Radio wieder. Der Mann hatte sich durchgesetzt.
    Cook fiel auf, daß die Tür nur angelehnt war. Er gab ihr einen Stoß, und sie schwang leise ächzend zur Seite. Bumpy lag in einer Blutlache; niemand konnte mehr etwas für ihn tun, Cooks Magen krarripfte sich zusammen. Er trat ein, schloß die Tür und stieg über den Toten hinweg.
    »Armer Junge«, murmelte er. »Du wurdest vom Leben nie verwöhnt, und dann mußt du auch noch so enden.«
    Der Hörer lag noch da, wo ihn Bumpy hingelegt hatte: neben dem Apparat. Cook nahm ein Taschentuch, legte es um den Hörer, drückte anschließend auf die Gabel und wählte die Nummer der Polizei.
    Sobald die Verbindung zustande kam, sagte er dumpf: »Ich möchte einen Mord melden. Das Opfer heißt Dumpy Douglas.« Er nannte die Adresse. »Wie?… Nein, ich habe den Mann nicht umgebracht… Mein Name? Der tut nichts zur Sache…«
    ***
    Er strich Douglas' Namen von der Liste seiner Informanten. Natürlich war Bumpy Douglas nicht der einzige gewesen, von dem er Tips bezog, aber jene von Bumpy waren immer die besten gewesen.
    Wenn ihm Bumpy Douglas etwas zukommen ließ, war das mit Sicherheit kein Windei, dem ein Hörfehler zugrunde lag.
    Es war angenehm gewesen, mit ihm zusammenzuarbeiten, und Cook hätte so manchen kniffligen Fall niemals gelöst, wenn ihm Bumpy Douglas nicht die nötigen Fakten geliefert hätte.
    Grimmig fuhr Spencer Cook nach Hause. Er hatte sich in Douglas’ Wohnung gründlich umgesehen. Auch die Taschen des Toten hatte er durchsucht, doch er hatte nichts gefunden, das er als einen Hinweis auf Douglas’ Mörder ansehen konnte.
    Ein Wagen folgte ihm. Es fiel ihm nicht auf, das war selten. Zumeist war er sehr aufmerksam, doch im Moment machte ihm der Mord an Douglas zu schaffen. Richtig an die Nieren ging ihm die Sache.
    Er verabscheute das Verbrechen ganz allgemein, denn er hatte einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, bei Mord hakte es bei ihm jedoch völlig aus.
    Zumeist griffen diese Leute aus reiner Habgier zur Waffe und drückten eiskalt ab. Oder sie töteten, ohne mit der Wimper zu zucken, Männer wie Bumpy Douglas, damit ihre üblen Geschäfte nicht baden gingen.
    Tief in Gedanken versunken, warf Cook die Autotür zu.
    Und jene Männer, die Bumpy Douglas erschossen hatten, beobachteten, wie er das Haus betrat, in dem sich sein Büro-Apartment befand.
    Cook ließ das Band des Anrufbeantworters laufen. Es war nichts Wichtiges darauf, er löschte es und zündete sich eine Zigarette an. Er begab sich nach nebenan, ins Wohnzimmer, öffnete die Balkontür und trat hinaus.
    Der Wind riß ihm den Rauch von den Lippen. Er machte den nächsten Zug und schob seinen Hut hoch.
    Bumpy Douglas mußte vermutlich wegen dieser Sache sterben, die um Mitternacht über die Bühne gehen sollte. Man wollte verhindern, daß jemand querschoß, aber genau das hatte Spencer Cook vor.
    Er fand, daß er Bumpy das schuldig war. Sein Informant sollte nicht umsonst gestorben sein. Er mußte sich an diesen Fall hängen.
    Die Killer hatten ihren Wagen verlassen und befanden sich auf dem Weg zu Spencer Cook.
    Mord war ihr Geschäft. Gewissensbisse kannten sie nicht. Sie wurden gut bezahlt, und solange die Kasse stimmte, schreckten sie vor nichts zurück.
    Sie verschafften sich Einlaß in Cooks Büro-Apartment. Zuerst suchten sie ihn im Büro, dann betraten sie seine Wohnung. Als sie ihn auf dem Balkon stehen sahen, steckten sie ihre Kanonen weg.
    Diesmal würden sie es anders machen.
    Wenn sie blitzschnell zupackten, würde Cook nicht verhindern können, daß sie ihn über die Brüstung beförderte. Ein Sturz aus dieser

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