1254 - Welt ohne Hoffnung
Jahren aufgezeichnet wurden, angeblich unmittelbar nach dem ersten Besuch des Kriegers. Die Erinnerung an jene längst vergangenen Ereignisse nach dem ersten Besuch des Kriegers. Die Erinnerung an jene längst vergangenen Ereignisse ist unserem Volk verlorengegangen.
Wir wissen nicht mehr, was damals geschah. Das Archiv enthält alle Angaben, die wir brauchen, um zu verstehen, was es mit dem Krieger auf sich hat.
Tut das - ich bitte euch, im Namen des cloreonischen Volkes, das es verdient hat, wie jedes andere Volk, in Frieden und nach seinen eigenen Vorstellungen zu leben. Beginnt die Schlacht nicht, ohne vorher das Archiv geöffnet zu haben. Und wenn ihr euch vor Augen führt, was die alten Aufzeichnungen euch zu sagen haben, dann - davon bin ich überzeugt - wird es zur Letzten Schlacht nicht kommen.
Ge Droonenen, Ge Hardinin, Ge Vullnenen: Wenn es ein gütiges Schicksal will, daß ihr diese Worte zu hören bekommt, dann nehmt sie euch zu Herzen. Haltet mich für einen Verräter. Aber gesteht mir zu, daß ich aus guter und ehrlicher Absicht handele."
Nachdem er dies gesprochen hatte, spielte er sich die Aufzeichnung noch einmal vor und stellte fest, daß die letzten Worte, nach „Aber gesteht mir zu..." abgeschnitten worden waren. Resigniert löste er das Gerät aus der Halterung und plazierte es an einen Ort, an dem die Antikörper es nicht übersehen konnten, wenn sie in den Gleiter eindrangen. Er war sicher, daß sie die Aufzeichnungen Ge Allini überbringen würden. Ob allerdings auch die Trinität des Bewußtseins seine Botschaft zu hören bekäme, daran zweifelte er.
Es regnete noch ein wenig, als er den Gleiter verließ. Es war ein merkwürdiges, seit vielen Jahren nicht mehr empfundenes Gefühl. In den Hallen der Unterwelt regnete es nicht. Aber Or Mendin erinnerte sich, wie er damals, als sie ihn zum Training nach oben schickten, voller Verwunderung inmitten des herabfallenden Wassers gestanden hatte. Die dicken, glitzernden Tropfen waren ihm auf den Schädel, auf die Hände, auf den Leib geprallt, und er hatte es sich gefallen lassen.
Er genoß den frischen, feuchten Duft der Atmosphäre, der ein wenig Qualm von der unweiten Eruption beigemengt war. Ihn beeinträchtigten die Luftbestandteile nicht, die der Mensch als giftig oder stickend empfand. Das Atmungssystem des Cloreonen sonderte sie ab und schied sie wirkungslos wieder aus.
Er klomm die südliche Talwand empor. Das kostete ihn etliche Mühe. Im Klettern hatte er wenig Erfahrung. Er hatte gehofft, den Bergkamm zu erreichen. Von dort aus hätte er bessere Aussicht.
Aber auf halbem Weg bannte ihn die Mattigkeit. Die Wolken hatten sich gelichtet. Mit freundlicher Wärme blickte die Sonne auf die Welt, deren Kinder sich in die Tiefe verkrochen hatten. Or Mendin suchte im Schatten eines hohen Gebüschs Deckung. Von hier aus überschaute er die Sohle der Schlucht. Der Fremde würde ihm nicht entgehen, wenn er kam.
Aber es war nicht der Fremde, den er als ersten zu sehen bekam. Er sah ihre kleinen Fahrzeuge sich über die nördliche Begrenzung des Tales schwingen, zur Sohle hinabstoßen und rings um den Gleiter aufsetzen. Er sah sie aussteigen und ausschwärmen. Die rostroten Uniformen identifizierten eindeutig. Ge Allini hatte Antikörper geschickt, um die Krankheitszelle Or Mendi eliminieren zu lassen. Zehn Rostrote drangen in den Transportgleiter ein. Sie trugen schwere Waffen und machten nicht viel Aufhebens. Sie wußten genau: Wenn sich da noch einer im Innern des Fahrzeugs aufhielt, dann war er unbewaffnet.
Or Mendin zog sich tiefer in den Schatten seiner Deckung zurück. Er fühlte sich einsam und verloren.
Fremder, komm, dachte er inbrünstig.
*
„Ich sehe sein Fahrzeug und noch eine Menge anderer", sagte das Boot. „Ihn selbst sehe ich nicht.
Die anderen sind dabei, sein Fahrzeug zu entern."
Reginald Bull nickte grimmig. „Das war zu erwarten", sagte er. „Sie würden ihm auf die Spur kommen. Irgendeine Spur von ihm selbst?"
„Keine", antwortete das Boot.
Ein Holorama entstand und zeigte die Szene auf der Sohle der Schlucht, auf die das Boot sich zubewegte. Bull sah die Zweimanngleiter der Antikörper, die er aus bitterer Erfahrung kannte, und ein großes, ungefüges Fahrzeug, das zwischen zwei Gruppen von Felsblöcken ruhte. „Laß uns keine Zeit verlieren", sagte er. „Wir müssen sie vertreiben. Wir wenden so wenig Gewalt an wie möglich. Aber wenn es hart auf hart geht, erinnern wir uns daran, daß wir es mit
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