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1254 - Welt ohne Hoffnung

Titel: 1254 - Welt ohne Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu Boden brachte.
    Er war dabei, die Aggregate des Fahrzeugs eines nach dem ändern auszuschalten und dafür zu sorgen, daß die Maschinen keinerlei Streuleistung von sich gaben, mit deren Hilfe er geortet werden konnte.
    Da sprach der kleine Kasten an. Eine fremde Stimme meldete sich. Sie hatte einen ungewohnten Klang. Or Mendin erinnerte sich an sie. Es war eine Stimme, die ohne Zweifel einem positronischen Übersetzer entstammte, aber in ihrer Klangfarbe bemühte sie sich, das Organ des eigentlichen Sprechers nachzuahmen. Die Stimmen der Fremden waren tiefer als die der Cloreonen. Or Mendin hörte voller Spannung zu. „Der mit der Faust des Kriegers wendet sich an Or Mendin, den Friedliebenden. Wir müssen sprechen. Sag mir, wo ich dich finden kann."
    Or Mendis Augen leuchteten. Die Verbindung war hergestellt. Der Fremde hatte reagiert Or Mendin drückte eine Taste an der Seite des Kästchens. Für die Dauer mehrerer Sekunden strahlte der kleine Apparat ein Peilsignal aus, das der Träger der Faust des Kriegers benützen mochte, um den abtrünnigen Cloreonen zu finden, der mit ihm verhandeln wollte.
     
    *
     
    „Zwei Dinge", sagte Stronker Keen beiläufig, als Reginald Bull nach zwei Stunden intensiver Ruhe den Kontrollraum wieder betrat. „Erstens haben Doran Meinster und Agid Vendor an Bord des Konglomerats den Versuch unternommen, das Kommando an sich zu reißen."
    „Genau wie Mirandola Cainz und Colophon Bytargeau hier an Bord der EXPLORER", reagierte Bull verblüfft. „Genauso", bestätigte Keen. „Nur haben Meinster und Vendor etwas losgelassen, was wir von Mirandola und Colophon nicht zu hören bekamen."
    „Oh - und das wäre?"
    „Sie haben zugegeben, was du schon seit langem vermutet: daß sie Spezialisten der Kosmischen Hanse sind. Sie haben sich in Homer Adams' Auftrag an Bord geschlichen."
    „Warte, dem dreh' ich den Hals um", knurrte Reginald Bull. „Falls du seinen Hals jemals wieder in Reichweite bekommst", dämpfte Stronker Keen. „Im übrigen wage ich zu beweif ein, daß Meinster und seine drei Genossen sich wortgetreu an Adams' Auftrag halten. Du kennst Homer. Er hat seine Eigenarten. Aber seine Pläne zielen ausnahmslos auf das Interesse der Allgemeinheit."
    Bull nickte „Gut, soviel will ich ihm zugestehen", sagte er. „Und wie haben die Besatzungen des Konglomerats auf Meinsters und Vendors Ankündigung reagiert?"
    „Es steht noch nicht fest", antwortete Stronker Keen und grinste dazu, „wie viele sie überhaupt gehört haben. Du kennst die Vironauten. In dem Haufen ist nicht viel Ordnung, und Autoritätsglaube schon gar nicht. Für charakteristisch halte ich Lavorees Antwort."
    „Wie lautete sie?"
    „Lavoree machte den beiden Möchtegernen klar, sie könnten sich halten, für wen sie wollten. Aber bevor sie auch nur eine Anweisung von ihnen entgegennähme, müßte sie erst dich um Rat fragen."
    Die Reihe zu grinsen war an Bull. „Cool nannte man das einmal, nicht wahr?" sagte er. Gleich darauf wurde er ernst. „Was hört man von Mirandola?"
    „Du meinst, wie sie deinen Boxhieb überstanden hat? Ohne Folgen. Sie trägt dir nicht einmal etwas nach. Sie behauptet, durch deinen Angriff auf sie hättest du bewiesen, daß dein Charakter keine Spur von männlichen Chauvinismus mehr aufweise. Wenn du mich fragst: Sie ist stolz darauf, daß sie von dir k.o. geschlagen wurde."
    Reginald Bull schüttelte den Kopf. Bedächtig ließ er sich in einem Sessel nieder. „Da waren zwei Dinge, sagtest du", erinnerte er Stronker Keen. „O ja. Eine Nachricht ist für dich eingetroffen." Er hob den Blick. „Laß sie uns bitte sehen, Vi."
    Vi war ein Kosename, den er dem Schiff gegenüber gebrauchte. Eine Videofläche entstand aus dem Nichts. Ein Text erschien im Bild. „Einer, der an die Macht des Friedens glaubt", las Bull, „an den Fremden, der die Faust des Kriegers trägt.
    Die Letzte Schlacht ist nicht unvermeidbar ..."
    „Wann kam das herein?" fragte Reginald Bull erregt, nachdem er die Botschaft zu Ende gelesen hatte. „Vor rund einer Stunde", antwortete Stronker Keen gelassen. „Und niemand hat mich geweckt?"
    „Du brauchtest die Ruhe nötiger als alles andere", wies Keen ihn zurecht. „Der Knabe da draußen konnte warten. Zunächst einmal steht nicht fest, daß er es ernst meint. Es könnte eine Falle sein. Ich persönlich neige dazu, ihm zu vertrauen; denn als Falle wäre sein Manöver ein wenig zu plump.
    Zudem bewegt er sich wie einer, der sich vor Verfolgern fürchtet. Er

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