1255 - Unternehmen Quarantäneschirm

Eli", antwortete die PIZARRO freundlich. „Die Fremden befinden sich auf dem Weg zu euch!"
    Kurz darauf öffnete sich eine Tür, und zehn der humanoiden Wesen betraten den Raum mit dem Virotron. Sie waren bewaffnet und gleich gekleidet. Lediglich in ihren Abzeichen und Schärpen unterschieden sie sich. Automatisch entstand der Eindruck, daß es sich bei den Wesen um Soldaten in Uniform handelte. „Willkommen an Bord", empfing Kantall sie. „Wir sind Vironauten aus der Galaxis Milchstraße und zu Besuch in Erendyra. Wer seid ihr?"
    Diesmal schien der Fremde gewillt, auf seine Frage einzugehen. Von seinen Artgenossen unterschied er sich durch ein gelbes Band dicht unter dem Schlitz zwischen Kopf und Rumpf.
    Die Vironauten erkannten, daß die Fremden insgesamt sechsunddreißig Augen rundherum besaßen und durch den Schlitz atmeten. „Wir sind Cloreonen", eröffnete der Fremde zur Verblüffung der Vironauten. „Wir sind die Nachkommen der Urbewohner des Planeten Cloreon, der von euch Eremit genannt wird. Einst sind wir von unserem Heimatsystem aufgebrochen, um naheliegende Sonnen zu erkunden und deren Planeten zu besiedeln. Das war lange vor der Großen Katastrophe, die über das Heimatsystem hereinbrach. Der Krieger Kalmer hat unserem Volk damals eine Lehre erteilt! Merkt euch gut meinen Namen. Er lautet Haiikin."
    Von Haiikin erfuhren sie, was sich damals abgespielt hatte, und wie die Kolonien darauf reagierten.
    Die Cloreonen hatten die sechs von ihnen besiedelten und auf engstem Raum liegenden Systeme weiter erschlossen und ausgebaut. Nach der Zerstörung der fünf Planeten und der Isolierung der Mutterwelt durch den Krieger Kalmer hatten sie sich selbständig gemacht und sich allmählich zu militärisch geführten Gesellschaftssystemen entwickelt, die einander in Struktur und Bewaffnung ziemlich ähnlich waren. Interne Machtkämpfe hatten jedoch den technischen Fortschritt selbst bei den Waffen gehemmt, so daß die Kolonial-Cloreonen mit ein paar wenigen Ausnahmen heute über veraltetes Material verfügten.
    Ihr Standard entsprach in etwa dem, der vor fünftausend Jahren auf Cloreon geherrscht hatte.
    Von Virgo-Tor aus lagen alle sechs Kolonialwelten in Richtung auf das galaktische Zentrum zu.
    Untereinander pflegten sie enge Kontakte, zu fremden Völkern gab es kaum Beziehungen. Die Vorsicht verbot sie, denn die Drohung des Kriegers Kalmer, nach fünftausend Jahren zurückzukehren, bestand auch bei ihnen fort und wurde lebendig erhalten. Die Weltraumkriege vergangener Zeiten waren beigelegt, angesichts des Tages Xbereiteten sich die Kolonien geschlossen auf die Letzte Schlacht vor. „Unsere Garden werden sich zum Kampf stellen, wenn es soweit ist", erklärte der Kolonial-Cloreone mit Nachdruck. „Sie stehen überall bereit. Ihr werdet sehen, daß wir trotz einer veralteten Technik auch über ein paar Überraschungen verfügen, wie unser Zugstrahlprojektor bewiesen hat. Wollt ihr Näheres über unsere Welten wissen?"
    Er sprach mit einer Bestimmtheit und Selbstsicherheit, die die Vironauten verwirrte. Sie begannen zu ahnen, daß er etwas Bestimmtes voraussetzte. Zunächst jedoch erzählte er von den sechs Sonnensystemen.
    Das System Ciclaun lag 23 Lichtjahre von Virgo-Tor entfernt. Befehlshaber war Admiral Tarcicar, ihm unterstanden die Blauen Garden. Ferner gab es die Systeme Perpetim mit den Grünen Garden unter Admiral Gilgamel, 25 Lichtjahre entfernt, dann Sans-Cror mit den Roten Garden unter Admiral Taff-Cror, 27 Lichtjahre von Eremit. Ferner Alvaandoree mit den Grauen Garden unter Admiral Edamoo in 20 Lichtjahren, Manludum mit den Purpur-Garden unter Paranguard in 26 Lichtjahren und zuletzt Vilyandoc mit den Schwarzen Garden des Admirals Sparzer in 24 Lichtjahren Entfernung.
    Untereinander waren die Kolonien im Durchschnitt 4 Lichtjahre entfernt. „Es wäre sinnlos, euch über die Anzahl unserer Schiffe und ihre Bewaffnung zu informieren", fuhr Haiikin fort. „Ihr werdet es selbst herausfinden."
    Nun war es also heraus. Auch die Kolonial-Cloreonen auf dem vorgeschobenen Stützpunkt in Ring lhielten die Vironauten für die Kämpfer des Kriegers Kalmer, und sie hatten vermutlich auch die Funksendungen aufgefangen, die von Eremit an die Virenschiffe gegangen waren, und wußten, daß Reginald Bull das Permit besaß, den Fehdehandschuh. „Wir haben mit diesem Kalmer nichts zu tun", erwiderte Elias Kantall energisch. „Wir sind aus einer fernen Galaxis gekommen, um die Wunder Erendyras zu erleben. Die