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1255 - Unternehmen Quarantäneschirm

Titel: 1255 - Unternehmen Quarantäneschirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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elysischen Ringe wurden uns angepriesen."
    „Das Leben eines Soldaten besteht aus Taktik. Wer würde es ihm verübeln", gab Haiikin zur Antwort und stellte damit unter Beweis, daß er die Vironauten für Soldaten hielt. „Ihr wartet auf Kalmer. Der Krieger befindet sich auf Eremit, und solange er nicht zur Schlacht ruft, gibt es keinen Grund, warum wir nicht aufrichtig zueinander sein sollten. Wir wissen noch mehr über unsere Heimat und das, was sich damals abgespielt hat. Und euer Feldherr wird es euch bestimmt auch sagen."
    „Abgesehen davon, daß du es uns ruhig erzählen kannst", lockte Kantall. „Aber ich will dir eines sagen. Du..."
    In diesem Augenblick sprang das Siebentier. Beim Eintreffen der Cloreonen hatte es sich völlig ruhig verhalten und sich hinter Noman Sajzev verkrochen. Es hatte seinen Lärm eingestellt, und die Vironauten hatten nicht weiter auf das Tier geächtet. Jetzt war es unbemerkt nach vorn gerollt und schnellte sich mit einem Satz durch die Luft, der jedem Artisten Ehre gemacht hätte. Es prallte gegen Haiikin und krümmte seinen Körper zusammen, um seine Kreiselpseudopodien an dessen Körper zu bringen.
    Der Soldat hatte bereits reagiert. Ein feines Singen aus einer veralteten Laserwaffe klang auf und lahmte das Siebentier. Diogenes schrie auf, aber Haiikin bückte sich und faßte das Tier um den Leib. „Ein kleiner Krieger der Natur", stellte er fest. „Wenn er erwacht, wird er sich in einem anderen Raum befinden. Er stört hier!"
    Das war deutlich, und es wurde klar, daß die Cloreonen vorhatten, vorläufig hierzubleiben. Kantall versuchte es nochmals, sich bei den Nachkommen aus dem Virgo-Tor-System ins rechte Licht zu rücken. „Wir haben das Tier unterwegs eingefangen", sagte er. „Wir sind Forscher, keine Krieger. Wann wollt ihr das endlich einsehen?"
    „Oho", machte Haiikin, „das ist weise gesprochen. Auch wir sind Forscher, die ganze Zeit. Wir haben unser Schiff auf dem Asteroiden verankert und seitdem erforscht, was sich in den letzten Tagen vor Ablauf der Fünftausendjahrefrist alles tut. Wir werden den Beginn der Letzten Schlacht auf keinen Fall versäumen."
    Sie sind verrückt, dachte Kantall, und alle seine Gefährten dachten es auch. Etwas in dieser Galaxis Erendyra war faul. Von Anfang an hatten sie es sich gedacht. Es hatte die Neugier in ihnen geweckt herauszufinden, was faul war, und sie waren mitten in den Brennpunkten des Geschehens gelandet. Auf Holocaust und im System Virgo-Tor.
    Wie Blinde tappten die Vironauten zwischen den Planeten herum und suchten nach einer Erklärung für die Vorgänge um die Sonnensysteme mit den elysischen Ringen, die so gar nichts mit einem Elysium zu tun hatten.
    Denn Elysium war der mythologische Aufenthaltsort der Seligen.
     
    *
     
    „Dies ist die Geschichte, wie sie sich vor knapp fünftausend Jahren abgespielt hat", sagte das Archiv. „Für das Volk von Cloreon war es eine Gnadenfrist, und es blieb den Bewohnern nichts anders übrig, als sich auf die Zukunft einzustellen. Es begann, seine Waffentechnik zu vervollkommnen und aus sich unüberwindliche Kämpfer zu machen. Sie taten alles, um dem Krieger bei seinem nächsten Besuch standhalten zu können. Gut die Hälfte der Bewohner der fünf Planeten war zusammen mit ihren Welten in den Tod gegangen, und der Zorn und die Ohnmacht brannten tief in den Seelen der Überlebenden. Es gab Millionen Familien, die nicht mehr vollzählig waren, weil die Ereignisse sie getrennt hatten. Alle, die sich nicht auf Eremit befanden, mußten als vermißt oder tot gelten.
    Der Haß auf den Krieger Kalmer, der das alles verursacht hatte, war grenzenlos. Die Cloreonen wären mit den letzten Schiffen, die jetzt langsam in Eremits Hangars verrotteten, unverzüglich zu einem Rachefeldzug ins Nichts aufgebrochen, wenn der Planetenschirm sie nicht gehindert hätte. Sie erinnerten sich daran, daß Elfahder sich im Gebiet der Krone herumgetrieben hatten, und suchten dort, fanden jedoch zunächst nichts. Der Haß und das Bewußtsein der Ohnmacht, die Angst vor der Rückkunft Kalmers, all das verband sich zu einer Synthese, aus der eine völlig neue Weisheit hervorging. Die Cloreonen begriffen ,daß sie auch beim nächsten Besuch des Kriegers Nein sagen würden, aber sie würden ihm dann nicht so wehrlos wie diesmal gegenüberstehen. Sie würden ihn besiegen und töten.
    Aus der Synthese heraus entstand eine neue Gesellschaft, man kann auch sagen, eine neue Zivilisation.
    Die

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