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1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch

Titel: 1257 - Gezeichnet durch den Höllenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht der Schlafenden.
    Sie wurde nicht wach. Die Augen blieben geschlossen. Sie schlief so ruhig weiter wie bisher.
    Das Messer hielt er stoßbereit. Es schwebte bei seinen weiteren Aktionen über dem Gesicht der Schlafenden. Aber er war mit seinen Vorbereitungen noch nicht fertig. Er wollte nicht nur das Gesicht sehen, sondern auch den Körper, und deshalb fasste er die Decke an und zog sie zurück. Es gab Menschen, die sicherlich dabei erwacht wären, bei dieser Frau passierte das nicht. Dabei hatten alte Menschen doch keinen so tiefen Schlaf mehr, hieß es immer wieder.
    Möglicherweise hatte diese Person auch Schlaftabletten genommen. Das war nicht so gut für seine Pläne. Da würde er Mühe haben, sie wach zu bekommen.
    Die Decke schlug er auf. Der Körper war von einem grauen Wollnachthemd bedeckt. Er konnte sich schon den Punkt für das Messer aussuchen und dachte dabei an die linke Brustseite.
    Das Licht sorgte auch für einen Schatten seiner Gestalt, der über das Bett fiel. Noch immer schnarchte die Frau.
    »Dumme Pute!«, murmelte er unter der Maske. »Der Tod steht vor deinem Bett und du pennst hier.«
    Das wollte er ändern! Mit dem Daumen und dem Zeigefinger der linken Hand hielt er der Schlafenden die Nase zu. Dieses Mittel half immer. Da hatte er seine Erfahrungen sammeln können.
    Auch jetzt!
    Das Schnarchen stoppte nicht abrupt. Es veränderte sich nur. Es war nicht mehr so gleichmäßig, sondern wurde ein paar Mal unterbrochen. Dann verstummte es völlig.
    Die Frau öffnete die Augen!
    Genau auf diesen Moment hatte der Killer mit der Totenmaske gewartet. Es war der Beginn des Kicks, der so lange andauerte, bis der echte Tod die Frau erreicht hatte. Erst dann hatte der Killer seinen Triumph genossen.
    Die fremde Frau starrte ihn an. In den ersten Sekunden tat sie nichts. Wahrscheinlich war sie zu abrupt aus dem Schlaf und ihren Träumen gerissen worden und wusste nicht so recht, ob sie die Realität erlebte oder nicht.
    Aber ihr Blick begann zu flackern. Sie erkannte plötzlich, dass sie nicht mehr schlief. Sie war erwacht, sie sah die Realität der schrecklichen Totenmaske, die über ihr schwebte.
    Und sie sah das Messer!
    Ihr Mund öffnete sich zu einem Schrei. Jetzt war die volle Angst in ihr erwacht, doch der Killer war schneller. Mit der freien Hand umklammerte er ihren Hals und sorgte dafür, dass kein Laut aus ihrer Kehle drang.
    Hinter der Maske klang das Kichern auf. Ein hohes und leicht schrilles Geräusch, das einfach nur zu einem Irren passte. Die Angst in den Augen hatte sich zur Panik verwandelt, und es war genau das, was der Killer brauchte.
    »Ich bin der Tod!«, erklärte er, wobei sich seine Stimme unter dem weichen Zeug verfremdet anhörte.
    »Ich bin der Tod, und ich werde dich in mein Reich holen.«
    Mit der rechten Hand holte er aus. Der Arm und das Messer bewegten sich der Decke entgegen, damit er weit genug ausholen konnte. Die Bewegung malte sich als schwacher Schatten an der Wand ab, als würde sie dort in einer anderen Welt wiederholt.
    »Jaaa…«, keuchte er und stieß zu!
    ***
    Genau der gegenteilige Schrei drang aus dem Mund des Priesters. Es war ein lang gezogenes »Neiiiinnnn…«, das von den kahlen Wänden in der kleinen Kirche widerhallte und sich dort zu einem noch grässlicheren Echo vereinigte, bevor es verhallte.
    Mit einer ruckartigen Bewegung setzte sich der Pfarrer auf und blieb in dieser Haltung sitzen. Er schüttelte den Kopf. Seine Augen waren weit nach vorn gequollen. Er schwitzte, er schloss die Augen, er schlug die Hände vors Gesicht, und aus seinem Mund drang ein leises Jammern.
    Wieder war eine so schreckliche Tat geschehen, wieder hatte er sie mit ansehen müssen und…
    Beim letzten Wort stockten seine Gedanken, denn da war ihm etwas anderes in den Sinn gekommen.
    Er hatte es in seiner Panik übersehen und bemühte sich jetzt, so klar wie möglich darüber nachzudenken.
    Etwas stimmte nicht mit den anderen Taten, die er bisher miterlebt hatte, überein. Hier hatte sich das Finale verändert. Er hatte kein Blut gesehen, er hatte keinen Todeskampf miterlebt. Die Bilder waren plötzlich wie abgerissen worden.
    Erst als der Schweiß auf seiner Haut allmählich kalt wurde, bewegte er sich zur Seite und stand auf.
    Er musste sich dabei an der Bank abstützen, was nicht allein an seiner Schwäche lag, sondern an dem Durcheinander in seinem Kopf.
    Er warf auch keinen Blick mehr zurück auf den Altar und bewegte sich mit schweren und schleifenden

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