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1259 - Spinnenpest

1259 - Spinnenpest

Titel: 1259 - Spinnenpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Platz hatte. Es war ein Sessel, den Cathy mit einem warmen roten Stoff überzogen hatte. Seine Sitzfläche war sehr bequem, und Bill fühlte sich darauf wohl.
    »Hier ist es gemütlich.« Er deutete auf den runden Ofen in der Ecke, dessen geschwungenes Rohr in der Wand verschwand. Hinter der Klappe glühte noch das Brennmaterial. »Womit heizen Sie?«
    »Holz und Torf.«
    »Eine gute Mischung.«
    »Wenn Sie das sagen. Möchten Sie denn etwas trinken? Ich denke, Sie haben sich einen. Schluck verdient, nach alldem, was hinter uns liegt.«
    Cathy stand noch, und Bill schaute hoch in ihr Gesicht. »Wollen Sie denn nichts trinken?«
    »Später.«
    »Einen kleinen Schluck könnte ich schon vertragen«, gab er zu.
    »Der Schäfer brennt einen guten Kräuterschnaps. Alles echt, ohne Chemie.«
    »Dann her damit«, sagte er locker.
    Cathy trat an ein schmales Regal. Dort stand die Flasche zwischen Tellern, Tassen und Töpfen. Sie kochte noch auf einem Kohleofen, aber elektrisches Licht gab es schon. Nur vermisste der Reporter zumindest die Glotze.
    Er wollte Cathy auch nicht danach fragen und nahm dankend das Getränk entgegen.
    »Bitte, Bill, lassen Sie sich nicht aufhalten. Ich muss nur mal kurz nach oben und bin gleich zurück.«
    »Alles klar.«
    Cathy lief zu der Holztreppe und mit federnden Schritten nach oben. Bill blieb im Sessel hocken. Er roch an seinem Schnaps, der nach Kräutern duftete, und nahm den ersten Schluck.
    Da glitt etwas über seine Zunge wie Öl. Nur schmeckte es nicht nach Öl, sondern nach dem, was er auch gerochen hatte. Verschiedene Kräuter hatten allesamt ihren Eigengeschmack behalten und versammelten sich in seinem Mund. Das Getränk war auch nicht zu scharf und brannte deshalb auch nicht auf der Zunge.
    Nicht schlecht!, dachte der Reporter, bevor er sich einen zweiten Schluck gönnte. Mit dem dritten leerte er das Glas und stellte fest, dass sich in seinem Innern eine wohlige Wärme ausbreitete. Für ihn war es an der Zeit, die Lederjacke auszuziehen, und dabei fiel ihm das Gewicht an der rechten Seitentasche auf.
    Er griff hinein, zog das Handy hervor und erinnerte sich daran, dass er seine Frau anrufen wollte.
    Sheila sorgte sich immer um ihn. Da Cathy noch nicht wieder zurückgekommen war, hatte der Reporter genügend Zeit.
    Er erreichte seine Frau nicht zu Hause, sondern in einem Café, das sie mit ihrer Schulfreundin besucht hatte. »Euch geht es gut, nicht?«
    »Ganz sicher.«
    »Ja, das höre ich.«
    »Und was ist mit dir?«
    »Ich sitze im Moment allein in einem alten Waliser Haus und genehmige mir einen Schnaps.«
    »Aha. Was macht der Schatz?«
    »Da bin ich noch auf Spurensuche. Ich muss jemanden finden, der mir den Weg weist und…«
    »Bitte, Bill«, unterbrach Sheila ihn. »Nicht so, wirklich nicht. Wir beide brauchen uns nichts vorzumachen. Es geht um alles andere als einen Schatz - oder?«
    »Ja, irgendwie hast du Recht.«
    »Eben. Kein Schatz, sondern etwas ganz anderes. Und was ist das genau?«
    »Ich weiß es noch nicht. Jedenfalls geht es um Spinnen. So viel kann ich dir immerhin sagen.«
    »Wirklich Spinnen?«
    »Ja.«
    Sheila schnaufte. »Wenn du dich um Spinnen kümmerst, Bill, dann sind das keine normalen.«
    »Stimmt, aber du brauchst dir keine Gedanken zu machen, denn ich werde nicht allein sein.«
    »Wer kommt?«
    »John und Suko, denke ich.«
    Erhörte sie scharf atmen. »Wenn die beiden mit dabei sind, handelt es sich wohl um eine verdammt gefährliche Sache.«
    »Das wissen wir noch nicht genau, aber wir müssen sie stoppen, Sheila.«
    »Ich will mehr wissen.«
    »Es geht um eine Krankheit, die durch die verdammten Spinnen übertragen wird.«
    »Und das soll was für euch sein?«
    »Ja, denn wir gehen davon aus, dass gewisse Kräfte dahinter stecken. Du weißt schon.«
    »Natürlich, Bill.« Sie räusperte sich. »Noch etwas. Beim nächsten Mal würde ich gern die Wahrheit von Beginn an erfahren und nicht, wenn es schon zu spät sein kann.«
    »Es ist nicht zu spät, Sheila.«
    »Das hoffe ich. Gib auf dich Acht, Bill.«
    »Klar, mach ich. Und ich schicke dir einen Kuss.«
    »Dito. Bis bald…«
    Bill fühlte sich beklommen, als er das Handy wieder einsteckte. Es war nicht seine Art, Sheila zu belügen, aber dieser Fall hatte ihn regelrecht angemacht. Da hatte er einen Blackout bekommen und sich einfach so reingekniet.
    Auf der anderen Seite hatte Sheila immer Bedenken und große Sorgen um ihn. Hätte sie vorher von dieser Spinnenpest erfahren, hätte sie bestimmt

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