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1259 - Spinnenpest

1259 - Spinnenpest

Titel: 1259 - Spinnenpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die gleichen Worte, mit denen Bill die junge Frau drängte.
    Er konnte nicht anders. Er musste es tun und sie und sich aus der Gefahrenzone bringen.
    Die Spinnen hatten ausgesehen wie Spinnen. Das allerdings sagte nichts über ihr Verhalten aus, dem der Reporter nicht traute. Er rechnete damit, dass sie auf eine verfluchte Art und Weise beeinflusst waren, und zwar von einer anderen Macht, die auch in der Lage war, die Pest zu bringen. So jedenfalls tat sich für ihn der große Zusammenhang auf. Wie es in den Details aussah, musste sich noch ergeben.
    Er hielt Cathys Hand fest. Die Frau bewegte ihre Beine automatisch. Beide liefen über das Gelände hinweg, obwohl die Tiere sie nicht mehr einholen konnten.
    Wenn etwas Zeit blieb, dann versuchte Bill, die anderen Gräber genauer zu sehen. Soweit er feststellte, waren sie normal. Sie lagen still und friedlich in der Reihe. Es bewegte sich nichts an und auf der Oberfläche. Die Tiere waren eben nur aus dem Grab des Pfarrers gekrochen, und das musste einen Grund haben.
    Erst als sie den Geländewagen erreichten, ging es ihnen wieder besser. Cathy lehnte sich gegen die Kühlerhaube und schüttelte den Kopf, wobei sie nach Worten suchte. »Das verstehe ich nicht. Das ist mir zu hoch. O Gott, aber ich weiß auch, dass ich damit rechnen musste. Es ist alles schrecklich und auch alles so vergebens gewesen.«
    »Was war vergebens?« fragte Bill.
    Sie ließ den Kopf hängen. »Das weiß ich alles auch nicht genau. Ich habe es versucht, aber es ist zu spät, verdammt. Es ist zu spät.«
    Bill ahnte, dass da noch etwas auf ihn zukam. Er war sich jetzt schon fast sicher, dass seine neue Bekanntschaft in diesem Fall eine Schlüsselrolle spielte.
    »Steigen Sie ein, Cathy!«
    »Ja, ja…«, sie ging einen Schritt vom Wagen weg. »Aber was geschieht dann?«
    »Wir müssen weg.«
    »Klar. Sie müssen die Flucht ergreifen, aber ich kann es nicht. Ich muss bleiben.« Sie betonte das Wort muss so stark, dass Bill aufmerksam wurde.
    Es war jetzt nicht die Zeit, Fragen zu stellen, und deshalb sagte er: »Auch ich muss bleiben. Und zwar bei Ihnen.«
    »W… wie…?«
    Bill riss die Tür auf. »Jetzt steigen Sie endlich ein, Cathy!«
    Sie hatte die scharfe Aufforderung gebraucht. Leicht zusammengeduckt stieg sie in den Wagen, zog die Tür zu und traute sich wieder, eine Frage zu stellen.
    »Wo fahren wir denn hin?«
    »Zu Ihnen natürlich, Cathy.«
    Sie sagte nichts und schloss nur die Augen. Bevor Bill startete, warf er einen Blick zurück auf den Friedhof. Er schaute durch die Lücken des Gitters, aber zu sehen war nichts. Das Gelände lag da wie immer und hatte einen Mantel über den schleichenden Pesttod ausgebreitet…
    ***
    Spezialisten vom Yard würden sich um die Reste der Leichen kümmern. Das hatten wir alles in die Wege geleitet oder besser gesagt, es war von Sir James geleitet worden. Wir waren da nur indirekt beteiligt gewesen.
    Jedenfalls hätten wir beide nicht gedacht, mit einem derartigen Grauen konfrontiert zu werden, und wir hatten auch jeder das Gefühl, dass London nicht mehr angesagt war, sondern der Ort, zu dem Bill bereits gefahren war, um Nachforschungen anzustellen.
    Wir würden uns mit ihm in Verbindung setzen müssen, um ihn zu warnen. Bill war zwar kein heuriger Hase, aber ebenso wie wir konnte auch er überrascht werden.
    Was kochte da hoch?
    Wir kannten das Gericht nicht, aber wir gingen davon aus, dass es von einer dämonischen Macht angerührt wurde, hinter der möglicherweise sogar der Teufel steckte, der es wieder mal geschafft hatte, eine neue Form des Angriffs gegen die Menschen zu finden.
    Als wir im Büro eintrafen, hatte Glenda bereits auf uns gewartet. Sie wollte unbedingt erfahren, was da genau abgelaufen war. Wir gaben ihr einen knappen Überblick, sahen, dass sie bleich wurde und danach einige Male schluckte.
    »Und wie geht es jetzt weiter?« fragte sie.
    »Das werden wir mit Sir James besprechen«, sagte Suko. »Aber wir denken beide, dass wir London so schnell wie möglich verlassen müssen, um nach Irfon zu kommen.«
    Glenda schüttelte sich. »Das ist schlimm«, flüsterte sie, »gerade Spinnen…«
    »Was hast du gegen Spinnen?«
    »Nichts, John, ich mag sie sogar. Ich möchte sie nur nicht über meinen Körper krabbeln lassen.«
    »Dazu wird es auch nicht kommen«, erklärte ich.
    Dann wurde es Zeit für uns, zu Sir James zu gehen, der diesmal nicht hinter seinem Schreibtisch saß, sondern am Fenster stand und hinausschaute.
    Wir hatten ihn

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