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1259 - Spinnenpest

1259 - Spinnenpest

Titel: 1259 - Spinnenpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augen blass und müde. Überhaupt machte er einen abgeschlafften Eindruck.
    »Setzen Sie sich.«
    Es gab noch zwei weitere Sessel, in denen wir unsere Plätze fanden und nun darauf warteten, dass Roberts begann.
    Er ließ sich Zeit, schaute uns nur trübe an und meinte schließlich: »Sie wollen also die Scheiße weiterführen?«
    »Ja«, erwiderte Suko.
    Roberts lachte. »Wissen Sie, auf was Sie sich da eingelassen haben? Sie wollen gegen eine Pest angehen.«
    »Das ist uns bekannt.«
    »Ihr nehmt das locker, wie?«
    »Nein, überhaupt nicht, denn wir wissen mittlerweile, was da auf uns zukommt.«
    Paul Roberts hielt eine Hand vor den Mund und hustete. Danach musste er lachen. »Wissen Sie das tatsächlich?«
    »Ja.«
    »Ich denke nicht. Wir haben es auch angenommen, zumindest ich. Aber es war nicht so.«
    »Wie war es dann?«
    »Beschissen. Schwer beschissen. So etwas habe ich noch nie erlebt. Die drei Männer sahen schrecklich aus. Sie hatten die Pest, und das in dieser Zeit. Das ist der reine Irrsinn, und das ist zugleich finsterstes Mittelalter. Aber die Beweise waren symptomatisch für die Pest, das muss ich leider zugeben.«
    »Was lag noch an?« fragte ich.
    »Es war eine Horror-Tour, sie nach London zu bringen. Später waren wir geschafft. Niemand durfte etwas wissen. Die Großköpfe haben alles unter der Decke gehalten, aber da mache ich nicht mehr mit. Das lasse ich mir nicht gefallen.«
    »Was ist denn so Schlimmes passiert, dass Sie zu diesem Entschluss gekommen sind?«, erkundigte ich mich.
    »Hä«, lachte er. »Glauben sie eigentlich daran, dass es noch andere Dinge gibt als die, die man mit den eigenen Augen zu sehen bekommt? Glauben Sie daran?«
    »Es kommt darauf an.«
    »Das ist keine Antwort«, erklärte er, und seine Stimme klang verbittert. »Es gibt die Dinge. Ich habe früher nicht daran geglaubt, aber ich bin eines Besseren belehrt worden. Wenn ich den Feind namentlich benennen müsste, dann würde ich vom kalten Grauen sprechen, das über mich gekommen ist. Es war wirklich eine verdammte Scheiße, und ich hänge tief, sehr tief darin.«
    Bisher hatte Paul Roberts viel geredet, aber nichts gesagt. »Können Sie da nicht deutlicher werden?«, fragte Suko.
    »Klar, das kann ich.«
    »Dann bitte.«
    Er leckte über seine Lippen. Dann schloss er den Mund, und wir sahen, dass er mehrmals schluckte, bevor er flüsterte: »Mich hat es erwischt. Die anderen nicht. Sie sind von der Organisation in Sicherheit gebracht worden. Ich habe mir Bedenkzeit erbeten, aber mich werden sie auch noch holen.«
    »Wohin sollen Sie gebracht werden?«
    »In Sicherheit, Sinclair. Kann sein, für immer, oder nur so lange, bis sich die Dinge wieder zurechtgerückt haben. Aber das kann dauern, und für mich ist es zu spät.«
    Wir wollten ihn fragen, warum es zu spät für ihn war, doch er kam uns zuvor. Er gab die Antwort auf seine Weise und erinnerte uns in den folgenden Sekunden an einen Schauspieler beim Casting.
    Er drückte den Oberkörper noch etwas höher, um eine kerzengerade Sitzhaltung zu bekommen. Dann öffnete er den Mund, ohne uns aus dem Blick zu lassen.
    Roberts streckte seine Zunge so weit wie möglich vor.
    Er wollte bestimmt keinen zweiten Einstein spielen, dafür war die Sache zu ernst.
    Und dann geschah es!
    Allerdings so schnell, dass wir den Anfang nicht mitbekamen. Aber wir sahen das halbe Dutzend kleiner Spinnen, das seinen Körper verlassen hatte und als schwarzes Band über die Zunge hinweg ins Freie krabbelte…
    ENDE des ersten Teils

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