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126 - Der Vampir vom roten Mond

126 - Der Vampir vom roten Mond

Titel: 126 - Der Vampir vom roten Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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die Menge.
    Voller Angst und erschrocken über die Riesenkräfte des Cro Magnon wichen die Männer und Frauen schließlich zurück. Ein paar von den entsetzten Rufen verstand Unga.
    „Ein Zauberer! Ein Dämon!" riefen einige Leute.
    „Er wird uns alle totschlagen!" schrien andere.
    Noch einmal stieß Unga seinen Kampfschrei aus, der von den Bergen widerhallte. Die Angreifer duckten sich und hielten nun respektvollen Abstand. Mit abergläubischer Angst betrachteten sie den Kopf des kleinen Don Chapman, der unter dem schwarzen Tuch vor Ungas Brust hervorschaute.
    Der Cro Magnon schüttelte die geballte Rechte, dann drehte er sich um und lief leichtfüßig durch den Schnee zu dem Hügel, auf dem ihn das Mädchen im Sari erwartete.
    Die Leute, die Unga zuvor noch hatten umbringen wollen, zeigten jetzt keine Lust, ihn zu verfolgen; jedenfalls nicht ohne Schußwaffen. Ebensowenig wären sie auf die Idee gekommen, einem Tiger zu folgen.
    Als er den Hügel fast erreicht hatte, schaute Unga sich noch einmal um. Er sah die aufgeregte Menge, die debattierte und herumschrie. Mehrere Leute lagen auf dem Boden. Unga wußte, daß er einige Personen nicht unerheblich verletzt hatte. Es freute ihn weder noch bedauerte er es. Er hatte nichts gegen diese Leute, die durchgedreht waren, nachdem das Mangobaumwunder eine so satanische Wendung genommen hatte.
    Unga drehte sich um und eilte den Hügel hinauf. Der Kampf hatte ihn warm gemacht, aber jetzt spürte er die Kälte wieder. Unbarmherzig biß sie in seinen viel zu mangelhaft geschützten Körper. Unga trug dunkle Stoffhosen, einen weißen Rollkragenpullover und eine leichte dunkelblaue Cordjacke. Trotz der Anstrengung atmete er kaum schneller, und sein Herzschlag hatte sich nur unbedeutend beschleunigt. Ungas linker Ärmel war zerfetzt und blutgetränkt. Aber der Cro Magnon kümmerte sich nicht um die leichte Wunde, die von selber zu bluten aufhören würde.
    Der Cro Magnon blieb vor dem Mädchen stehen. Ein Strauch mit roten Winterheeren wuchs neben der jungen Inderin. Sie war zierlich und sehr schlank, hatte ein hübsches Gesicht mit großen, dunklen Augen und einen Mund wie eine rote Blüte. Auf der Stirn trug sie ein blaues Zeichen, das das einer Kaste sein konnte. Geheimnisvoll lächelte sie Unga zu. Ihr Sari zeigte das gleiche Muster wie das Mangoblatt.
    Auch Don Chapman schaute das Mädchen an. Es war über ihn keineswegs erstaunt, ließ sich jedenfalls nichts anmerken.
    „Hast du mir das Zeichen gegeben?" fragte Unga erst auf englisch, dann auf hindi.
    Die exotische Schöne, der die Winterkälte nichts auszumachen schien, nickte.
    „Komm mit mir, Unga!" sagte sie auf hindi. „Ich werde dich zu Reena bringen."

    Die Leute in dem kleinen Flecken bei der Grenzstation debattierten immer noch bei dem verdorrten Mangobaum. Sie zogen es vor, sich mit Reden abzureagieren. Boten waren zur Grenzstation unterwegs, wo es bewaffnete Soldaten und Zöllner gab. Sie wollten Unga wegen Mordes und böser Zauberei anklagen, damit er verfolgt und möglichst gleich erschossen wurde.
    Auf dem einen Turm, auf indischer Seite, am Stacheldraht, der wenige hundert Meter hinter dem kleinen Flecken endete, war das schwere Maschinengewehr herumgeschwenkt worden. Zwei Soldaten in dicken Wintermänteln, mit wattegefütterten Mützen auf dem Kopf, deren pelzbesetzte Ohrenklappen heruntergelassen waren, beobachteten den Cro Magnon und das Mädchen durch die Ferngläser. Sie hatten auch das Mangobaumwunder durch das Fernglas gesehen.
    Unga trug keine Waffe, und er stand bei einem jungen schönen Mädchen. Deshalb wollten die Grenzposten nicht so ohne weiteres auf ihn schießen.
    Der eine zog das Walkie-talkie aus der Manteltasche, um über Funk bei der Kommandantur Meldung zu machen und Weisungen einzuholen. Aber bevor er dazu kam, waren Unga und das Mädchen schon vom Hügel verschwunden.
    Sie wanderten auf einen Wald zu. Unga sah Tierspuren im Schnee, aber keine, die von seiner Führerin herrührten. Demnach war sie entweder nicht aus dem Ort gekommen, an dem Reena verborgen sein sollte und zu dem sie ihn führen wollte, oder sie hatte diesen Weg nicht auf natürliche Weise zurückgelegt.
    Unga beobachtete das zierliche Mädchen scharf und prüfte sie mit seinem feinen Instinkt. Der Cro Magnon hatte schärfere Sinne als ein Großstadtmensch und ein ausgeprägtes Ahnungsvermögen. Er vermochte einen Dämon fast immer zu erkennen, auch wenn dieser sich tarnte. Nur eine außerordentlich befähigte Kreatur

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