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126 - Ihr Mann, die Fliege

126 - Ihr Mann, die Fliege

Titel: 126 - Ihr Mann, die Fliege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wollen, in deinem Bett würde der tote Lee Stroud liegen? Weißt du, was wir jetzt tun? Wir rufen den guten Lee an und sagen ihm guten Tag, und dann erzählen wir ihm eine urkomische Geschichte. Ich bin sicher, er wird sich totlachen. Dann hast du deine Leiche.« Bloom packte wieder ihr Handgelenk und zerrte sie zurn Telefon. Er rief tatsächlich Lee Stroud an, und nach dem dritten Läuten hob am anderen Ende ein Mann ab.
    »Sind Sie das, Lee?« fragte Bloom. »Nein, ich bin Lees Schwager. Lee ist nicht zu Hause. Und wer sind Sie? Kann ich Lee etwas bestellen?«
    Bioom legte auf. »Okay, er ist nicht zu Hause, aber das heißt noch lange nicht, daß er tot ist. Er hängt wahrscheinlich bei irgendeiner vergammelten Nutte herum und läßt sich von ihr für seine nächste Arbeit inspirieren.«
    Der Regisseur ließ das Mädchen los. Er war immer noch wütend.
    »Bill«, sagte Lindsay mit belegter Stimme.
    Er schnitt ihr mit einer unwilligen Handbewegung das Wort ab. »Ich will nichts mehr hören. Keine weiteren Lügen - aber auch keine Entschuldigung. Du hast meine Gutmütigkeit zu sehr ausgenützt. Ich dachte, wir wären Freunde, doch nun muß ich erkennen, daß wir das nicht sind. Schade, Ich hätte nie geglaubt, daß ich mich in dir so täuschen könnte. Wahrscheinlich habt ihr das gestern nacht ausgeheckt. Den schwachsinnigen Billy Bloom legen wir mal so richtig rein, nicht wahr? Leb wohl, Lindsay, und tu mir einen Gefallen: Ruf mich nie wieder an, ja?«
    Er wollte an ihr Vorbeigehen, doch sie hielt ihn fest, klammerte sich geradezu an ihn.
    »Bitte geh nicht, Bill.«
    »Was soll das, Lindsay? Die Posse ist zu Ende. Ein Gag ist nur dann gut, wenn du dich nicht draufsetzt. Glaub mir, ich weiß, wovon ich rede.«
    »Ich habe Angst, Bill.«
    »Ich bin sicher, du wirst damit fertig, und wenn nicht… Du hast eine Menge Freunde,«
    »Laß bitte diesen sarkastischen Ton.«
    »Was erwartest du von mir, nachdem du mich zum Gespött der Leute gemacht hast?«
    »Ich schwöre… schwöre dir…«
    »Nicht schon wieder!«
    »…daß Lee Stroud neben mir lag, als ich aufwachte - und er war tot ! Mein Gott, was kann ich nur tun, damit du mir glaubst? Ich habe keine Erklärung dafür, daß die Leiche nicht mehr da ist…«
    »Und das Blut? Was ist mit dem Blut?« fragte Bloom. »Zur Not könnte ich noch glauben, daß Lee da war und daß du ihn für tot gehalten hast. Du ranntest in Panik aus dem Schlafzimmer, und er stand auf und kletterte aus dem Fenster oder versteckte sich unter derti Bett, Aber wieso ist kein Blut mehr da? Brachte Lee die Bettwäsche zur Blitzreinigung?«
    »Bitte, Bill, ich kann nicht mehr«, stöhnte das Mädchen und fing haltlos zu weinen an.
    Damit rührte sie den Regisseur. Sie war Schauspielerin, aber er spürte, daß sie ihm jetzt nichts vorspielte. Diese Verzweiflung war echt. Er war nicht mehr wütend. Nun hatte er Mitleid mit Lindsay.
    Er legte seinen Arm um ihre Schultern, führte sie zum Sofa und setzte sich mit ihr.
    »Eine innere Stimme sagt mir, ich soll dir glauben«, bemerkte er nach einer Weile. »Du hast mich nicht belogen. Du sahst Lee tatsächlich tot neben dir liegen, aber es war eine Halluzination. Deine Sinne spielten dir einen Streich, das ist des Rätsels Lösung. Kokain und all das verfluchte Zeug…, Dazu Unmengen Alkohol, … Da darf es einen eigentlich nicht wundern, wenn man Traum und Wirklichkeit eines Tages nicht mehr auseinanderhalten kann.«
    Es dauerte lange, bis sie sich einigermaßen beruhigte. Wieder wischte ihr Bloom die Tränen ab, »Verzeih, daß ich vorhin so heftig war«, sagte er.
    »Lee ist tot.«
    »Versprich mir, daß du nie wieder Drogen nimmst. Lindsay. Was du heute morgen erlebt hast, war eine Warnung, die du verdammt ernst nehmen solltest. Die nächste Stufe kann der Wahnsinn sein.«
    »Lee lebt nicht mehr, Bill, ich fühle es. Ich habe für all das keine Erklärung, und ich kann dich nicht zwingen, mir zu glauben, aber Lee wurde heute nacht ermordet. Du sprachst vorhin von Traum und Wirklichkeit. Ich kann mich plötzlich an einen Alptraum erinnern. Da war außer Lee und mir etwas im Schlafzimmer…«
    »Was?« fragte Bloom.
    »Ein Monster.«
    »Was für ein Monster?«
    »Eine… eine Fliege. Sie war riesengroß… Eigentlich war’s keine Fliege.«
    »Also was nun?« fragte der Regisseur. »Ich meine, keine vollständige Fliege«, sagte Lindsay. »Es… es war ein Mensch - mit einem Fliegenkopf… Sie starrte mit ihren riesigen Augen auf Lee. Ich wollte ihn,

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