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126 - Ihr Mann, die Fliege

126 - Ihr Mann, die Fliege

Titel: 126 - Ihr Mann, die Fliege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Tresor an? Ich wollte nur aus dem Fenster schauen, da packte mich Boram und riß mich zu Boden. Ich dachte, man könne dieses Haus gefahrlos betreten, aber das war ein Irrtum. Ich setze meinen Fuß nie wieder über eure Schwelle!«
    Cuca sah nicht gefährlich aus, aber sie war es. Sie wirkte elegant, und ihr schönes Gesicht hatte geradezu feierliche Züge. Ihr Haar war silbergrau, doch sie sah trotzdem jugendlich aus.
    Besonders gefährlich war ihr Atem. Er wirkte wie eine geballte Ätherladung. Wenn man ihn einatmete, verlor man das Bewußtsein und war der Hexe auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    »Du bist in meinem Haus sowieso nicht willkommen«, erwiderte ich kühl. Ich brauchte mit ihr nicht Verstecken zu spielen. Wir konnten uns gegenseitig nicht riechen, Cuca starrte mich feindselig an.
    »Boram greift niemanden grundlos an«; stellte ich fest, »Ach, dann stehe ich jetzt wohl als Lügnerin da, wie?« fauchte die Hexe. »Weshalb bist du hier?«
    »Ich wollte mit dir reden,«
    »Worüber?«
    »Es hat sich erledigt«, sagte Cuca. Sie hatte Mr. Silver versprochen, sich neutral zu verhalten, sich weder für das Böse noch für das Gute zu engagieren, und eine Zeitlang hatte sie das durchgehalten, doch nun war der Ex-Dämon verschollen, vielleicht sogar tot, und Cuca hatte mir unmißverständlich gesagt, daß sie sich an ihr Versprechen nun nicht mehr gebunden fühle.
    Das bedeutete, daß sie jederzeit auf die schwarze Seite zurückkehren konnte, Vielleicht hatte sie diesen Schritt bereits getan.
    »Du wolltest mich bestehlen!« sagte ich ihr auf den Kopf zu, »Ach, ich bin also nicht nur eine Lügnerin in deinen Augen, sondern auch eine Diebin!« schrie die Hexe wütend. »Ich wüßte nicht, was wir einander jetzt noch zu sagen hätten.«
    Sie wollte gehen. »Bleib!« befahl ich, und Boram stellte sich sofort vor die Tür, damit sie nicht hinaus konnte.
    »Pfeif deinen Wachhund zurück!« verlangte Cuca.
    »Boram läßt dich raus, sobald zwischen uns alles geklärt ist«, erwiderte ich, Cuca kniff die goldgesprenkelten Augen zornig zusammen. »Spiel dich bloß nicht so auf, Tony Ballard. Wer denkst du eigentlich zu sein? Wenn ich meinem Sohn erzähle, wie ich in deinem Haus behandelt wurde, kannst du was erleben. Meta! ist mir sehr zugetan, Wenn ich ihn bitte, dir den Hals umzudrehen, lebst du garantiert nicht mehr lange.«
    »Ich werde dir sagen, weshalb du in mein Haus gekommen bist«, konterte ich hart. »Du wolltest dir das Höllenschwert unter den Nagel reißen!«
    Cuca lachte giftig. »Du hast eine blühende Phantasie, Tony Ballard.«
    »Du solltest Boram dankbar dafür sein, daß er dich daran gehindert hat, den Safe zu öffnen«, sagte ich. Der Panzerschrank war magisch gesichert, aber vielleicht hatte Cuca von Mr. Silver erfahren, wie man diese Sicherung ausschaltete. »Er hat dir das Leben gerettet,«
    »Lächerlich.«
    »Wenn du das Höllenschwert an dich genommen hättest, hätte es dich getötet. Oder glaubst du, daß dein Wille stark genug ist, um sich diese Waffe untertan zu machen?«
    »Mein Wille ist bestimmt stärker als deiner, und du faßt das Höllenschwert auch gefahrlos an«, sagte Cuca.
    »Das ist richtig, aber ich kenne seinen Namen, und deshalb gehorcht es mir.« Ich trat vor den Tresor, und zwar so, daß Cuca nicht sehen konnte, was ich machte. Ich schaltete die magische Sicherung aus und drehte anschließend das Kombinationsrädchen, und Augenblicke später war der Safe offen, Shavenaar, das lebende Schwert, lehnte darin. Ich trat zur Seite, wies auf das Höllenschwert und sagte: »Nimm es! Na los doch, worauf wartest du? Nimm das Schwert an dich, wenn du soviel Mut hast. Mir kann es nur recht sein, wenn du dich daran vergreifst, denn dann nimmt mir das schwarze Schwert heute vielleicht eine Arbeit ab, die morgen sonst ich tun muß.«
    Cuca leckte sich die Lippen. Ich sah ihr an, daß sie sich das Schwert holen wollte, aber sie war anscheinend nicht mehr sicher, ob das gutgehen würde.
    »Warum bedienst du dich nicht?« fragte ich. »Ich habe den Tresor für dich geöffnet. Hast du plötzlich Angst?«
    Cucas Augen verschleuderten Blitze.
    »Ich habe vor nichts Angst, merk dir das!«
    Das stimmte nicht. Aus Angst war sie vor langer Zeit auf die schwarze Seite zurückgekehrt, nachdem sie eine Weile mit Mr. Silver zusammengelebt hatte. Sie hatte sich vor Asmodis' Zorn gefürchtet und den Ex-Dämon verlassen, ohne ihm zu sagen, daß sie von ihm ein Kind erwartete.
    Sie hatte Metal allein

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