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126 - Ihr Mann, die Fliege

126 - Ihr Mann, die Fliege

Titel: 126 - Ihr Mann, die Fliege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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darin.
    Auch das war Loxagon!
    Seine dämonische Kraft belebte den glühenden Götzen. Es war so, als stünde mir Loxagon persönlich gegenüber, Seine glühenden Augen sprühten vor Haß, Sein Erscheinen überraschte mich. Ich hatte nicht damit gerechnet, daß er dieses Monster-Treiben unterstützte.
    Die Fliegen wichen zur Seite, machten Platz für Loxagon, ihren Herrn. Sie überließen mich ihm, begnügten sich mit der Zuschauerrolle.
    Der wilde Teufelssohn verwandelte sich. Ihm wuchsen Flügel, und sein Schädel wurde breit und häßlich. Er bekam ein riesiges Maul mit fürchterlichen, spitzen Zähnen, und aus seinen Fingern wuchsen lange Krallen.
    Der fliegende Teufel stieß sich ab und griff mich an. Er war verdammt schnell mal über mir, mal neben mir, dann or mir. Niemand wußte um die Gefährlichkeit des Höllenschwerts besser Bescheid als er, deshalb zog er sich nach der Attacke sofort wieder zurück.
    Ich wirbelte das Höllenschwert wie ein Samurai durch die Luft. Der glühende Götze brachte sich jedoch immer wieder rechtzeitig in Sicherheit.
    Ich beging den Fehler, mich von der Wand zu lösen. Loxagon lockte mich vor, Ich durchschaute seine Absicht nicht, machte im Eifer des Gefechts drei, vier Schritte, und plötzlich flog der glühende Satan über mich hinweg und landete hinter mir.
    Seine Krallen zerfetzten meine Jacke, und ich spürte Hitze auf der Haut.
    Ich warf mich herum, und Shavenaar schwang mit. Diesmal kam Loxagon nicht rasch genug weg.
    Er heulte auf, als die Klinge ihm den linken Flügel abtrennte. Ich hielt Shavenaar jetzt mit beiden Händen.
    Ich lenkte das Höllenschwert mit sicherem Auge. Die Hiebe vollführte Shavenaar selbst, Mit einem Flügel konnte Loxagon nicht mehr fliegen. Ich drängte ihn zurück. Die Wand hinter seinem Rücken beeinträchtigte seine Bewegungsfreiheit.
    Wir bekamen ihn immer besser unter Kontrolle. Shavenaar schlug ihm ein Horn ab. Obwohl ihn das nicht schmerzen konnte, heulte er wieder auf - vor Wut.
    Ich verletzte ihn an der Schulter, traf sein Bein… Seine Niederlage zeichnete sich ab. Ich durfte jetzt nur nicht unvorsichtig werden, sonst konnte sich das Blatt noch wenden.
    Der Götze riß sein Maul auf, und eine Feuerlohe fauchte mir entgegen. Sie hätte mein Gesicht verbrannt, wenn ich nicht gedankenschnell zur Seite gesprungen wäre.
    Loxagon hatte anscheinend damit gerechnet, daß das Feuer mich treffen würde. Er griff an, doch ich sah ihn kommen und hob das Schwert. Shavenaar richtete sich gegen den glühenden Götzen, und als er sich vorwärtswuchtete, stieß das Höllenschwert selbständig zu.
    Die Klinge drang tief in den glühenden Leib ein.
    Loxagons Ebenbild erstarrte, die Arme sanken herab, die Glut erlosch, und ich hatte eine Figur vor mir, die aus schwarzem Marmor zu bestehen schien, Ich zog Shavenaar aus dem harten, erstarrten Körper meines Feindes, Der Götze fiel um und brach auseinander. Die einzelnen Stücke zerfielen zu Staub.
    Und dann passierte etwas, das ich in ähnlicher Form schon öfter erlebt hatte: Die Fliegen konnten ohne die Götzenkraft nicht weiter existieren.
    Als seine Glut erlosch, befiel sie eine tödliche Schwäche, die sie nacheinander dahinraffte, Ich näherte mich dem immer noch offenen Höllenschlund, dem der Glutgötze entstiegen war. Es wäre wichtig gewesen, ihn zu schließen, aber ich wußte nicht, wie das zu bewerkstelligen war, Vielleicht würde der Schlund schon bald von allein Zuwachsen.
    Bevor ich ging, blickte ich mich noch einmal um. Keiner der »Surviver« lebte mehr. Sie hatten alle auf das falsche Pferd gesetzt.
    Es kann niemals gut sein, sich mit der Hölle und ihren Vertretern einzulassen…
    Tags darauf rief mich ein Mann an. Er nannte seinen Namen, doch ich war sicher, ihn nicht zu kennen. Erst als er sagte, wir wären zusammen vom Schrottplatz geflohen, wußte ich, mit wem ich sprach, und ich sagte ihm, er könne gefahrlos in sein Haus zurückkehren, »Sind Sie sicher?« fragte er zweifelnd, »Ganz sicher«, sagte ich und legte auf.
    ENDE
    [1] Siehe Tony Ballard Nr. 125 »Die Stunde der Wölfe«

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