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1261 - Blut aus dem Jenseits

1261 - Blut aus dem Jenseits

Titel: 1261 - Blut aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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obliegt es mir, nach dem Rechten zu sehen, was ich auch immer tue.«
    »Und dabei haben Sie den Toten gefunden?«
    »Genau.« Der Küster fingerte nach einer Zigarettenschachtel und schnippte ein Stäbchen hervor. Er klemmte es zwischen seine Lippen, und ich gab ihm Feuer. Nachdem er zwei tiefe Züge geraucht hatte, sprach er weiter. »Es ist wirklich unglaublich. So etwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen.«
    »Was denn?«
    »Schauen Sie sich das selbst an. Und das in einer Kirche. Das ist unglaublich. Es wird immer schlimmer. Es macht bald keinen Spaß mehr, in derartigen Zeiten zu leben - ehrlich.«
    »Ja, ja, da haben Sie schon Recht. Aber schlimm ist das schon.«
    Wir ließen ihn stehen. Unter unseren Füßen hatten sich die alten Platten des Wegs leicht angehoben.
    Wir mussten aufpassen, um nicht zu stolpern.
    »Jetzt sind wir so schlau wie zuvor«, meinte Suko. »Ich frage mich, was geschehen ist.«
    »Wirst du schon noch sehen.«
    Dass unser Freund Chief Inspector Tanner in der Nähe war, das sahen wir nicht, wir rochen es nur.
    Der Rauch der Zigarre wehte um die Ecke herum und kitzelte unsere Nasen.
    »Da seid ihr ja endlich«, sagte er zur Begrüßung.
    »Früh genug?« fragte ich.
    »Klar.«
    »Was ist passiert?«
    Tanner wartete mit der Antwort. Er stäubte Asche ab und zuckte die Achseln. Er sah aus wie immer.
    Grauer Anzug, grauer Mantel, ein grauer Hut, aber kein Inspector Columbo, denn Tanner war jemand, der den Raum ausfüllte, wenn er auftrat.
    »Es gab einen Toten in der Kirche.«
    »Klar. Und weiter?«
    »Es war Mord, John.«
    »Auch das haben wir uns gedacht. Aber deshalb hast du uns nicht kommen lassen.«
    »Nein.«
    »Sondern?«
    Er schaute für einen Moment ins Leere. Da er nicht mehr an seiner Zigarre gesaugt hatte, war die Glut erloschen. Nur die helle Asche malte sich noch ab. »Ich denke, dass ihr beide es euch selbst ansehen sollt. Dann könnt ihr euch Gedanken darüber machen. Nur so viel. Mir scheint es so gewesen zu sein, dass die Gestalt in diese Kirche hier geflohen ist, um sich vor einem Feind in Sicherheit zu bringen. Das muss nicht so gewesen sein, aber es deutet einiges darauf hin. Aber ich möchte nicht vorgreifen.«
    »Gehst du mit?«
    »Sicher.«
    Er ging sogar vor. Suko und ich schauten uns an. Wir hatten mit Tanners Antworten unsere kleinen Probleme, aber wir waren auch gespannt, was uns erwartete.
    Die Eingangstür der Kirche war nicht geschlossen. Tanners Leute hatten sie mit einem Keil festgestellt. Wir sahen auch die Fahrzeuge, die auf dem kleinen Platz vor der Kirche parkten. Zwei uniformierte Beamte hielten Wache, um Gaffer abzuhalten. Aber die trauten sich nicht in die Nähe.
    Auch in der Kirche war es hell, nicht durch den Schein irgendwelcher Kerzen, sondern durch das Licht der Scheinwerfer, das eigentlich nur auf einen bestimmten Punkt gerichtet war.
    Auf den Toten!
    Wir gingen näher an den Tatort heran. Tanners Mannschaft kannten wir. Man nickte uns zu, und in manchen Gesichtern war noch so etwas wie Skepsis zu lesen und zudem ein Ausdruck, der besagte, dass die Männer nicht wussten, was hier genau passiert war.
    Wir mussten nicht bis zum Altar gehen. Der Mord war im kleinen Seitenschiff der Kirche geschehen, wo an der Wand einige Bilder hingen, die von Kindern gemalt worden waren. Sie lagen ebenfalls im Licht der Scheinwerfer, aber das Zentrum war ein anderes, denn genau dort befand sich der Tatort.
    Da stand auch der große Kerzenständer. Um denn nötigen Halt zu bekommen, hatte man ihm drei kräftige Eisenbeine gegeben. Sie liefen in der Mitte zusammen, und dort begann die schmale Lanze mit der Spitze, auf die man normalerweise die Kerze steckte.
    Heute nicht.
    Heute hing dort der Tote!
    Man hatte ihn tatsächlich aufgespießt. Er lag fast waagerecht in der Luft. Nur nach vorn war er etwas gekippt, so dass die Augen zu Boden starrten. Auch die Arme waren nach vorn gefallen, und die Spitzen der Totenfinger schwebten dicht über dem Steinboden. Die Beine hingen ebenfalls herab, und die Lanzenspitze ragte wie ein tödliches Siegeszeichen aus seinem Rücken hervor.
    Und noch etwas fiel auf. Der Mann war nackt, und um die Wunde herum malte sich so gut wie kein Blut ab.
    Der Tote hatte sehr helles Haar, das in Locken auf seinem Kopf wuchs. Ich ging noch nicht näher an ihn heran, sondern wartete zusammen mit Suko und Tanner in einer angemessenen Entfernung. Im Mund spürte ich einen bitteren Geschmack, drehte den Kopf langsam nach rechts, um meinen Freund

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