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1261 - Blut aus dem Jenseits

1261 - Blut aus dem Jenseits

Titel: 1261 - Blut aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit den geweihten Silberkugeln zurück. Das war eine Sache zwischen Jamiel und dem Monster.
    Es ließ sich fallen. Es strampelte mit seinen Beinen in der Luft. Es war plötzlich so nahe, und es setzte nicht vor Jamiel auf, sondern flog auf ihn zu, um ihn zu Boden zu reißen.
    Beide prallten zusammen!
    Das Monster brüllte seinen Triumph hinaus. Mit den langen Armen umschlang es den Körper des seltsamen Engels, und plötzlich lagen beide am Boden. Jamiel auf dem Rücken und die Bestie drückte sich mit ihrem gesamten Gewicht auf ihn.
    Die Krallen an den langen Armen griffen zu. Sie rissen den Kopf in die Höhe und drehten ihn herum, um den Biss am Hals einsetzen zu können.
    Da erst bewegte sich Jamiel.
    Er streckte seinen Arm vor, denn die Bewegungsfreiheit hatte man ihm gelassen.
    Und in der Hand hielt er mein Kreuz!
    ***
    Was dann folgte, war für die meisten Zuschauer kaum zu glauben. Es war der Sieg des Lichts über das Dunkel, denn Jamiel hatte sehr viel Wucht hinter seinen Stoß gelegt und die Bestie in der Körpermitte getroffen.
    Ein schreckliches Brüllen entwich dem Maul, als das Monster seinen Körper nach hinten wuchtete.
    Es wollte der Hölle entkommen, aber es war nicht mehr möglich, denn das Kreuz hatte bereits reagiert.
    Urplötzlich waren wieder die kleinen Flammen zu sehen. Sie tanzten in die Höhe, sie umgaben die Gestalt des Schreckens wie einen Mantel. Aber sie sandten keinen Rauch auf. Sie brannten kalt, was sie nicht davon abhielt, sich auszubreiten, um den Körper völlig zu zerstören.
    In verschiedene Richtungen waren sie gehuscht. Wir alle konnten sehen, wie auch die Schwingen Feuer fingen. Innerhalb von Sekunden brannten sie lichterloh.
    Die Bestie stand nicht still. Wie ein unter Ekstase stehender Derwisch tanzte sie auf der Stelle, eingehüllt in den Flammenmantel. Sie brüllte dabei wie am Spieß steckend, während der Wind die ersten Aschefetzen vor sich hertrieb.
    Als hätte die Bestie einen Schlag auf den Kopf bekommen, so sackte sie plötzlich zusammen. Sie prallte gegen den Boden und sorgte dafür, dass ein Sprühregen aus Funken in die Höhe flog und vom Wind verteilt wurde, als wollte er mit kleinen Glühwürmchen spielen.
    Noch glühend sackten die Reste der Schwingen über der Gestalt zusammen, als wollten sie diese begraben. Danach war nur noch Asche übrig, mit der der Wind spielen konnte.
    »Sehr gut«, sagte Suko.
    »Es war vorauszusehen.«
    »Wo ist eigentlich Jamiel?« fragte er. Ich drehte mich um.
    Ich sah ihn nicht mehr. Er hatte sich aus dem Staub gemacht.
    »Ist er weg?«
    »Ja, verdammt«, rief ich halblaut. »Und er hat dein Kreuz, nicht wahr?«
    Ich war blass geworden und konnte nur nicken…
    ***
    Plötzlich interessierte mich nichts anderes mehr. Ich hatte gedacht, dass Jamiel in der Nähe bleiben würde, aber ich hatte mich geirrt. Wie ein Dieb war er in der Dunkelheit verschwunden, und ich stand mit leeren Händen da. Es war beinahe zum Lachen, doch das kam mir nicht in den Sinn. Ja, man hatte mich reingelegt, und ich stand mit leeren Händen da. So etwas war mir auch noch nicht passiert.
    Okay, ich hätte verstanden, wenn man mir das Kreuz normal gestohlen hätte, aber ich hatte es dem Engel freiwillig übergeben, das war eben im Nachhinein der Fehler gewesen.
    Ich hätte mir selbst irgendwo hintreten können, aber das brachte mich auch nicht weiter. So lief ich los und suchte die Straße sowie die Bürgersteige ab.
    Es war eine vergebliche Liebesmüh. Jamiel fand ich nicht mehr. Er hatte sich in Luft aufgelöst und die Gunst der Stunde für sich genutzt.
    Auch Suko war nicht da. Er und die Frau, die mir von einer anderen Gestalt berichtet hatte, waren in einem Haus verschwunden und noch nicht zurückgekehrt.
    Ich war mehr als sauer und sprach mit keinem Kollegen. Ich wollte einfach keine Antworten geben.
    Ich erstickte fast an meiner Wut, das sah auch Suko, als er das Haus verlassen hatte.
    »Nicht da?«
    »So ist es.«
    »Aber auf dem Speicher liegt jemand. Er ist tot. Und er sieht ebenso aus wie der Engel, der dein Kreuz gestohlen hat. Er hat sogar geblutet, wie man sehen konnte.«
    »Blut aus dem Jenseits«, sagte ich.
    »So ungefähr.«
    »Aber das alles bringt mir mein Kreuz nicht zurück, das ich durch meine eigene Dummheit aus der Hand gegeben habe.« Ich schüttelte den Kopf und hätte mich am liebsten selbst in den Hintern getreten.
    Aber das brachte auch nichts. Was passiert war, das war nun mal geschehen, und jetzt musste ich zusehen, wie ich

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