Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1263 - Das Wissen der Toten

1263 - Das Wissen der Toten

Titel: 1263 - Das Wissen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Zimmer, sie liebt die Einrichtung und…«
    »Liebt sie auch den Spiegel?« fragte Jane.
    »Ja, den ganz besonders.«
    »Woher haben Sie ihn?«
    »Er ist ein Erbstück. Wir gehen davon aus, dass er aus der Biedermeier-Zeit stammt, und als ihn unsere Tochter zum ersten Mal richtig wahrgenommen hat, ist sie von ihm so begeistert gewesen, dass sie ihn unbedingt in ihrem Zimmer stehen haben wollte. Nun ja, wir taten ihr den Gefallen.«
    »Wie haben Sie den Spiegel erlebt?«
    »Gar nicht. Wir haben ihn in eine Ecke gestellt. Wir wollten ihn immer mal reinigen lassen, denn die Fläche ist recht milchig, doch darüber sind wir hinweggekommen.«
    »Und Sie wissen nicht, woher er stammt?«
    »Nein, er war ein Erbstück meiner Großeltern.« Tara zuckte mit den Schultern. »Mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen, Mrs. Collins.«
    »Dennoch ist er etwas Besonderes. Dabei meine ich weniger sein Aussehen, sondern das, was in ihm steckt. Da muss es eine Kraft geben, die von der anderen Seite her kommt.«
    »Sie sprechen vom Jenseits?«
    »Ja.«
    Simon Jenkins meldete sich wieder zu Wort. »Dann kann man ihn praktisch als Brücke zum Jenseits betrachten?«
    »So würde ich es ausdrücken.«
    Beide Jenkins' schauten sich an. Obwohl sie den Stein ins Rollen gebracht hatten, wurde ihnen doch unheimlich, als sie von einer dritten Person damit konfrontiert wurden. Was sie hier gehört und vor allen Dingen gesehen hatten, das überstieg ihr Begriffsvermögen, und auch die Detektivin dachte darüber nach.
    Alexa hatte auf einem Stuhl vor dem Spiegel gesessen. Die Kamera war so günstig versteckt gewesen, dass sie es hatte aufzeichnen können. Und Alexa hatte mit dem kommuniziert, was auf der Spiegelfläche zu sehen gewesen war. Nur für sich, nicht für die Kamera.
    Ihren Augen hatte sich möglicherweise der Blick ins Jenseits geöffnet, aber was die Spiegelfläche zeigte, das hatte die Kamera nicht einfangen können. Geister lassen sich eben nicht fotografieren, dachte Jane.
    Dass sie trotzdem einen Beweis bekommen hatten, lag an einem anderen Phänomen, an einem bunten Ball.
    Ihn hatte Alexa gegen den Spiegel geworfen. Der Ball hätte eigentlich abprallen müssen, und genau das war nicht geschehen, denn er war im Spiegel verschwunden und erst nach einer Weile wieder zurückgekehrt, als hätte der Spiegel ihn ausgespieen.
    In der Zwischenzeit hatte sich Alexa auch mit dem Spiegel unterhalten. So jedenfalls hatte es auf dem Film ausgesehen, aber in der Spiegelfläche hatte sich für das Auge der Kamera nichts gezeigt, und Jane konnte sich nicht vorstellen, dass das Mädchen sich mit einer leeren Spiegelfläche unterhielt.
    Da war etwas gewesen, aber es war nur für sie allein sichtbar und nicht für andere Personen. Erst recht nicht für eine Kamera. Sie hatte also mit den Toten gesprochen und einen Kontakt mit dem Jenseits aufgebaut, eben durch diesen Spiegel.
    Das war Jane nicht so unbekannt. Sie wusste genau, dass es die ungewöhnlichen Spiegel gab, die in Wirklichkeit das Tor zu einer anderen Dimension waren. Davon konnte sie aus eigener Erfahrung berichten, aber auch ihr guter Freund John Sinclair, der Geisterjäger, hatte dies schon des Öfteren erlebt.
    Bisher war nur der Ball verschwunden. Die nächste Frage schloss sich an. War es auch möglich, dass Menschen durch den Spiegel gingen und in einer anderen Dimension landeten?
    Das schloss Jane Collins zumindest nicht aus. Aber sie stellte sich nicht darauf ein, selbst einen Versuch zu starten. Der Hinweg war oft leicht, der Rückweg weniger.
    »Lachen Sie uns jetzt aus, Mrs. Collins?«
    »Nein, Mr. Jenkins, auf keinen Fall. Ich glaube auch nicht, dass Sie mir mit diesem Film nur etwas vorspielen wollten. Da steckt schon mehr dahinter.«
    »Sie sagen es. Und wir sind einfach ratlos. Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll. Haben Sie schon eine Idee, Mrs. Collins?«
    »Nicht direkt«, erwiderte Jane und schenkte noch mal aus der Flasche nach. »Mir stellt sich die Frage, was Sie beide eigentlich genau wollen?«
    »Aufklärung.«
    »Das denke ich auch. Über Ihre Tochter?«
    »Genau. Allerdings auch über das, mit dem sie konfrontiert worden ist. Über dieses Phänomen eben, und wie so etwas möglich ist.«
    »Da müsste ich mit Ihrer Tochter sprechen und mir auch den Spiegel genauer anschauen.«
    »Kein Problem«, sagte Simon Jenkins. »Das lässt sich alles regeln. Wann wollen Sie beginnen?«
    »Möglichst schnell. Heute.«
    »Ist uns auch Recht. Oder, Tara?«
    »Natürlich.«
    »Wo

Weitere Kostenlose Bücher