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1263 - Das Wissen der Toten

1263 - Das Wissen der Toten

Titel: 1263 - Das Wissen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wenn sie mich »dienstlich« sprechen wollte, dann lief irgendetwas ab.
    Auch ich hatte meine Probleme, denn der letzte Fall war nicht so gelaufen, wie ich es mir gewünscht hätte. Da hatte es die blonde Bestie Justine Cavallo geschafft, einem Engel den Kopf abzureißen und war mit diesem verschwunden.
    Klar, aber was wollte sie damit? Ich hatte keine Ahnung. Ich konnte mir nicht mal vorstellen, was die Untote damit bezweckte. Möglicherweise wollte sie an Informationen herankommen, um mehr über die Welten der Engel zu wissen, in die sie als Vampirin eindringen wollte. Es war natürlich möglich, dass der Kopf auch ohne Körper existieren konnte, denn Engel waren nicht mit Menschen zu vergleichen, auch wenn sie auf der untersten Stufe standen, wie dieser, der durch die Cavallo seinen Kopf verloren hatte.
    War der Fall damit beendet? Ich konnte es nur hoffen, aber ich war zu einem Zweifler und Skeptiker geworden, denn eine Justine Cavallo tat so etwas nicht grundlos.
    Man konnte meinen, dass sie übergeschnappt war. Eine Blutsaugerin, die versuchte, in die Sphäre der Engel einzudringen, um dort ihre Zeichen zu setzen, das war der reine Irrsinn.
    Aber ich konnte bei diesem Wesen nicht mit menschlichen Maßstäben rechnen. Ihre Pläne sahen oft ganz anders aus, und auch Suko hatte sich meiner Ansicht angeschlossen.
    Meine Gedanken wurden Unterbrocken, als Jane Collins das Lokal betrat. Sie gab sich locker, und natürlich zog sie die Blicke der Männer auf sich. Der Besitzer flitzte hinter seiner Theke hervor und begrüßte Jane mit einem galanten Handkuss, die ihn dafür auf die Wange küsste, was ihn selig machte.
    Auch mich hatte sie entdeckt, winkte mir zu und rauschte auf meinen Tisch zu.
    Ich stand auf, um ihr aus dem leichten hellen Mantel zu helfen, aber sie drückte mich zurück. »Bleib ruhig sitzen, John, das bin ich gewohnt.«
    »Aber nicht bei mir.«
    »Haha…«
    Sie bekam die Karte gereicht, aber Jane wollte nicht hineinschauen. »Ich nehme den Vorspeisenteller.«
    »Gern, Signora.«
    »Und auch noch eine kleine Flasche Mineralwasser.«
    Der Kellner verbeugte sich leicht. Dann entfleuchte er.
    Jane schaute mich an. »Und was ist mit dir?« fragte sie.
    Ich deutete mit der Gabel auf mein Fleisch »Du siehst doch, ich esse.«
    »Ja, das ist nicht zu übersehen. Aber du siehst nicht eben aus, als würde es dir schmecken.«
    »Nein? Wieso nicht?«
    »Das sehe ich deinem Gesicht an.«
    »Ich war nur in Gedanken. Der letzte Fall ist nicht so gelaufen wie ich es mir vorgestellt habe.«
    »Worum ging es denn?«
    Ich winkte ab. »Das kann ich dir später erzählen. Erst mal bist du an der Reihe.«
    »Stimmt, und ich habe auch nicht sehr viel Zeit. Ich wollte nur kurz mit dir sprechen.«
    »Darf ich weiterhin essen?«
    »Das sollst du sogar. Es ist auch nicht so schlimm, dass dir der Appetit vergehen würde. Bitte.« Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und spielte mit den matt glänzenden Kugeln der Perlenkette, die sie um den Hals gehängt hatte. Wer genau hinschaute, der sah den Brombeerton darin, und der wiederum harmonierte mit der Farbe ihres Hosenanzugs, zu dem Jacke und eine leicht an den Beinen ausgestellte Hose gehörten.
    Das Wasser wurde gebracht. Jane trank einen Schluck und kam dann zur Sache.
    »Ich denke, ich bin da auf etwas gestoßen, das dich interessieren sollte. Viel weiß ich noch nicht, da ich erst am Anfang stehe, aber es könnte zu einem magischen Phänomen werden.«
    »Hört sich vielversprechend an.«
    »Ja, daraus kann sich einiges entwickeln, das muss ich dir gern zugestehen.«
    »Gut, ich bin ganz Ohr.«
    Jane Collins war eine Frau, die es gelernt hatte, sich kurz zu fassen. Allerdings ließ sie wichtige Details trotzdem nicht aus, und was sie mir jetzt mitteilte, faszinierte mich so sehr, dass ich im Essen innehielt.
    Erst als Jane ihren Vorspeisenteller erhielt, aß ich weiter. Da hatte sie schon das Wesentliche gesagt, ich schaute sie an und nickte ihr über den Tisch hinweg zu.
    Sie pickte ein Stück Schinken mit der Gabel auf und meinte: »Du kannst ruhig etwas sagen, John, das stört mich nicht.«
    »Ich weiß.«
    »Und?«
    Ich schaute zu, wie sie kaute. »Ich finde, dass du dich genau richtig verhalten hast und dass dir die Jenkins' nicht mit einer Spinnerei in den Rücken fallen. So jedenfalls sehe ich das im Moment. Ich kann mich natürlich irren, aber das glaube ich einfach nicht.«
    »Sehr gut.«
    »Wie meinst du?«
    »Ich bin voll und ganz deiner Meinung. Dahinter

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