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1264 - Justines Geisel

1264 - Justines Geisel

Titel: 1264 - Justines Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in ihrem Besitz zu haben. Es gab noch diesen verfluchten Todfeind, der alles versuchen würde, es wieder in seinen Besitz zu bekommen. Damit das nicht passierte, musste er ausgeschaltet werden.
    John und ich!, dachte Glenda verzweifelt.
    Noch war Justine mit dem Kreuz beschäftigt. Sie hatte es auf ihrer Handfläche liegen, schaute es an wie ein Wunderwerk, schüttelte noch immer den Kopf und fasste dann vorsichtig nach der ebenfalls mit Wachs überzogenen Kette.
    Sie hob die an. Dabei lachte sie leise und fragte Glenda mit scharfer Flüsterstimme: »Weißt du, was jetzt passiert? Kannst du dir das vorstellen?«
    »Ich will es nicht sehen.«
    »0 doch, meine Liebe, du sollst sogar zuschauen. Es wird für dich ein Anblick sein, den man nur als einen Albtraum ansehen kann. Und darauf freue ich mich.«
    Justine hob das Kreuz an. Es ging alles sehr leicht. Keine Probleme, als sie die Kette über ihr Haar streifte und sich das Kreuz nach unten senkte.
    Sekunden später hing es vor ihrer Brust, und die Cavallo verzog ihren Mund in die Breite. »Schau es dir an, Glenda! Schau es dir genau an, denn so wie ich sieht eine Herrscherin über alles aus…«
    Ja, sie hatte Recht. Es stimmte. Es war nicht zu fassen, was dieser blonden Bestie gelungen war.
    Und es war für Glenda zugleich ein Anblick, den sie irgendwie nicht ertragen konnte. Sie hätte am liebsten die Augen geschlossen, doch das schaffte sie nicht. Sie fühlte sich wie unter einem Zwang stehend und musste einfach hinschauen. Was sie präsentiert bekam, war einfach ungeheuerlich. Ein Bild wie aus einem bösen Traum, denn das Kreuz gehörte nicht zu einer Vampirin, sondern zu John Sinclair, dem Geisterjäger. Er war der Sohn des Lichts, er war der Erbe. Kein anderer durfte das Kreuz besitzen, aber jetzt waren all die Regeln auf den Kopf gestellt worden, und Glenda hatte das Gefühl, losschreien zu müssen.
    Sie ließ es bleiben, denn sie wusste selbst, dass es nichts brachte. Sie hatte verloren, und sie dachte daran, dass es im Leben immer Sieger und Verlierer gab.
    Aber nicht so. Aber nicht auf diese verdammte Art und Weise. Das durfte einfach nicht sein. Das war wider alle Regeln, und sie überlegte krampfhaft, was sie dagegen unternehmen konnte, denn resigniert hatte sie nicht. In all den Jahren, in denen sie vieles miterlebt hatte, war sie gewachsen.
    Sie hatte gelernt, nicht aufzugeben, und auch jetzt suchte sie nach einem Ausweg.
    Aber wie?
    Noch war sie gedanklich zu sehr durcheinander, als dass ihr etwas eingefallen wäre, sie wusste nur, dass sie durch körperliche Gewalt nichts erreichen konnte.
    Die blonde Bestie genoss weiterhin ihren Auftritt.
    Sie hatte Spaß daran, Glenda leiden zu sehen, aber ihre Aktivitäten hatte sie hintangestellt, ohne sie jedoch vergessen zu haben. Im Augenblick dieses Triumphes war die Sucht nach dem menschlichen Blut etwas zurückgedrängt worden.
    Ich muss etwas tun!, schoss es Glenda immer wieder durch den Kopf. Ich kann das nicht so hinnehmen! Es muss doch eine verdammte Möglichkeit geben!
    Glenda hatte das Kreuz nie getragen. Das hätte sie nicht gewagt, denn es gehörte zu John Sinclair.
    Aber sie wusste sehr gut, wie man mit ihm umging, und dass es seine volle Kraft nur dann entfalten konnte, wenn es aktiviert wurde.
    Einfach nur die Formel sprechen! Alles aus dem Kreuz herausholen, was an Kräften in ihm steckte.
    Sie kannte die Formel.
    Aber sie hatte sie nie gesprochen.
    Was würde geschehen, wenn sie es jetzt tat, denn sie wurde nicht mit dem Revolver bedroht.
    Glenda wollte nicht mehr lange nachdenken. Ihr Entschluss stand fest. Noch unterlag Justine Cavallo der Anfangseuphorie. Das konnte sich schnell ändern, wenn sie sich wieder auf ihre eigentliche Bestimmung besann, dem Trinken von Menschenblut.
    Ja, sofort - jetzt!
    Sie öffnete den Mund so wenig wie möglich. Sie wollte auch nicht laut sprechen oder schreien.
    Flüstern reichte aus, und sie fing an.
    »Terra pestem…«
    Ein Schrei!
    Der Ruf einer Wahnsinnigen peitschte gegen Glendas Ohren. Sie sah, wie sich die Blutsaugerin aus dem Stand heraus abstemmte und nach diesem Satz auf sie zuflog.
    Die Faust erwischte Glenda an der Stirn. Etwas explodierte vor ihren Augen. Dass sie zurückflog und auf dem Boden landete, bekam sie kaum mit, denn der harte Schlag sorgte auch bei ihr für eine Bewusstlosigkeit.
    Jetzt ist alles aus! dachte sie noch…
    ***
    Noch immer litt Suko unter den Folgen der Explosion. Das Gehör war mitgenommen. In den Ohren lag ein taubes

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