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1266 - Der Troß des Kriegers

Titel: 1266 - Der Troß des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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staunte er, und sein Auge wurde noch ein wenig größer. „Bist du sicher, du willst soviel ausgeben?"
    „Du hast ein mühevolles Amt, mein Freund", antwortete Bull, „und dir entgeht das Vergnügen, das sie dort drinnen anbieten. Nimm dir, was du willst."
    Mit zwei spitzen, krallenbewehrten Fingern griff der Einäugige zu.
    Er nahm sich ein winziges, kugelförmiges Gebilde von der Größe eines Stecknadelkopfs. „Kluge Wahl", lobte Bull. „Mikrosyn-Chip mit drei Milliarden logischen Funktionen. Beste Siga-Technik."
    Der Einäugige barg seinen Schatz, und Reginald Bull beförderte das, was er noch in der Hand hielt, wieder in die Tasche. Er wollte weitergehen, aber ein Zuruf des Buntuniformierten hielt ihn zurück. „Du bist einer von denen, die sich Vironauten nennen, nicht wahr?" fragte er. „Das ist richtig", sagte Bull. „Ich habe dein Bild gesehen. Du bist derjenige, dem die Faust des Kriegers abhanden gekommen ist."
    „Auch damit hast du recht", antwortete Bull. „Du bist freundlich zu mir gewesen", sagte der Einäugige. „Du hast nicht gefeilscht. Du hast zehnmal soviel gezahlt wie die anderen, die hier passieren. Ich schulde dir etwas.
    Nimm meine Warnung: Als einer, der die Faust des Kriegers verloren hat, bist du dort drinnen weniger wert als der ärmste Drakker. Nimm hinzu, daß du in deiner Tasche einen Schatz mit dir herumschleppst und daß keinem ein Vorwurf gemacht werden wird, wenn er einen Verachtenswerten wie dich überfällt, ausraubt und womöglich gar totschlägt.
    Dann kannst du dir ungefähr ausrechnen, was dich auf dem Festplatz erwartet."
    Reginald Bull musterte den Einäugigen nachdenklich. Eine breite, knollenförmige Nase zierte das Zentrum seines Gesichts. Große Ohrlappen hingen wie welke Salatblätter zu beiden Seiten des länglichen Schädels. Ein Büschel bleicher, spaghettiähnlicher Haare wuchs aus dem Mittelpunkt der Schädeldecke. „Ich danke dir für die Warnung, Bruder", sagte Bull. „Sag mir deinen Namen, damit ich mich an dich erinnern kann."
    „Ich bin Zirrah, aus dem Volk der Nasvanu", sagte der Einäugige. „Ich danke dir, Zirrah", sagte Bull.
    Er hatte noch mehr auf der Zunge, aber hinter ihm wurden die Wartenden ungeduldig. „Was habt ihr da für Extrage-Schäfte?" grollte es aus der trichterförmigen Sprechöffnung eines Wesens, dessen Körper die Form einer dicken Walze hatte. „Meint ihr, wir hätten unsere Zeit gestohlen?"
    Reginald Bull verabschiedete sich von Zirrah mit einer winkenden Geste. Er trat durch die torbogenförmige Öffnung und befand sich nun im Innern des Festplatzes.
    Bull desaktivierte einen Großteil der Funktionen des SERUNS, die er beim Aufenthalt auf dem Festplatz nicht brauchte. Ein halbes Hundert Mikroaggregate, aus Feldprojektionen bestehend, löste sich auf. Die Montur verlor dadurch einiges von ihrer Unförmigkeit. Bull fühlte sich beweglicher.
    Er stand am Rand eines weiten Platzes. Am gegenüberliegenden Rand erhoben sich schimmernde, in schreienden Farben leuchtende Gebäude. Musik lag in der Luft, untermalt von Stimmengemurmel, das darauf abzielte, unterschwellige Wünsche des Festplatzbesuchers zu wecken. Ein Strom von Fremdwesen, aus der Schleuse kommend, die Bull vor wenigen Minuten verlassen hatte, ergoß sich an ihm vorbei. Ein jeder schien genau zu wissen, wonach ihm der Sinn stand. „Kann ich dir behilflich sein?" erkundigte sich eine freundliche Stimme.
    Reginald Bull fuhr herum. Vor ihm stand eine junge, attraktive Frau. Er hätte darauf geschworen, daß sie terranischer Herkunft sei.
    Als er sie genauer musterte, stellte er fest, daß ihre Füße ein paar Zentimeter über dem Untergrund schwebten, der sich hier als glatte, hellgraue Konkritguß-Imitation darbot.
    Eine Projektion, dachte er enttäuscht. Irgend jemand hatte seine Unschlüssigkeit bemerkt und yersucht, ihn mit dem Holobild einer Artgenossin zu locken. Die Täuschung war nicht perfekt. Die schöne Fremde sprach Sothalk. „Das kannst du", sagte er. „Wo ist hier etwas los?"
    Sie lachte hell auf. „Hier ist überall etwas los", erklärte sie. „Was interessiert dich? Du machst mir den Eindruck eines Mannes mit gehobenem Geschmack. Wie war's mit einem Rendezvous?"
    „Mit dir?" fragte Bull verblüfft. „Mach keine Witze", verspottete sie ihn. „Ich bin nur eine Projektion.
    Aber da, wo ich herkomme, gibt es Frauen aus Fleisch und Blut. Sie mögen nicht auf das Haar genau von deiner Spezies sein, aber du wirst Gefallen an ihnen

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