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1269 - Julie

1269 - Julie

Titel: 1269 - Julie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber sein Handy blieb tot. Er startete einen zweiten Versuch, doch auch der war erfolglos.
    Sorgenvoll drehte er Sheila seinen Kopf zu. »Sorry, aber ich bekomme keine Verbindung. Der Ruf geht nicht mal durch. Es ist, als hätte ich gegen eine Mauer telefoniert. Wirklich nichts zu machen.«
    »Und jetzt?«
    Bill zögerte die Antwort lange hinaus. »Er hat mir ja erklärt, wo er hingefahren ist. Von dort wollte er auch starten. Das Kinderheim liegt ziemlich einsam.«
    »Dann willst du hin?«
    »Hier hätte ich keine Ruhe.«
    »Ich auch nicht«, erklärte Sheila und erhob sich schwungvoll aus ihrem Sessel.
    »He, was soll das?«
    Sheila schüttelte den Kopf. »Glaubst du, dass ich dich allein fahren lasse? Du hast Wein getrunken und…«
    »Du auch.«
    »Aber weniger.«
    Gegen dieses Argument kam der Reporter nicht an. »Okay, dann machen wir uns auf die Strümpfe.«
    Bill wollte das geräumige Zimmer verlassen, aber Sheila hielt ihn am Ärmel fest. »Moment mal, Bill, mir ist da soeben etwas eingefallen.« Ihre Augen verengten sich leicht. »Warum hat John hier angerufen und nicht bei Suko?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht hat er das.«
    »Dann hätte Suko ja fahren können.«
    »Stimmt auch.« Bill kümmerte sich wieder um sein Handy. Diesmal ging der Ruf durch, und Shao hob ab.
    »He, Bill, welch eine Überraschung…«
    »Bist du allein?«
    Sie lachte. »Warum fragst du? Willst du mich besuchen, weil ich allein bin?«
    »Unsinn. Es geht um etwas anderes.«
    »Das wusste ich doch. Nein, ich bin nicht allein. Suko ist bei mir, aber leicht außer Gefecht gesetzt. Er braucht Ruhe. Er hat sich beim letzten Fall einen Streifschuss am Kopf eingefangen und hat dabei Glück gehabt. Sir James hat ihn praktisch dienstlich ins Bett geschickt. Übermorgen wird er wieder lostigern.«
    »Deshalb ist John allein los.«
    »Ja.« Shao stockte für einen Moment. »Soll das heißen, dass es um John geht?«
    »Genau das soll es heißen. Sheila und ich machen uns um ihn Sorgen.«
    »Wieso? Was ist denn passiert?«
    »Genau das wissen wir nicht.« Shao erhielt von Bill einen knappen Bericht, aber auch sie konnte dem Reporter nicht weiterhelfen.
    »Nein, da bin ich überfragt. Es hörte sich aber nicht so schlimm an, als ich mit ihm gesprochen habe.«
    »Das ist leider oft so. Da denkt man, so ein Ding löst du mit links, und schon ist es passiert.«
    »Und was willst du tun?«
    »Sheila und ich fahren hin. Ich wollte mich nur vergewissern, ob ihr mehr wisst.«
    »Leider nicht.«
    »Und lass Suko schlafen. Nicht, dass er sich noch aus dem Bett quält und ebenfalls antanzt.«
    »Keine Sorge, das regeln wir schon.«
    Bill hatte es eilig. So verabschiedete er sich mit knappen Worten und lief zur Haustür, wo Sheila bereits auf ihn wartete. Sie hatte eine beigefarbene Leinenjacke über den hellgrünen Sommerpullover gestreift und öffnete bereits die Tür.
    »Wir nehmen meinen Wagen. Der steht noch vor der Garage.«
    »Gut«, sagte Bill nur.
    ***
    Ich sagte nichts, ich hörte nichts - ich lauschte nur und musste mir eingestehen, dass ich den Gesang der Toten leider nicht hörte. Es blieb in meiner Umgebung still.
    Den Kopf drehte ich nach links, um das Mädchen von der Seite her anzuschauen.
    Es hatte sich verändert. Eigentlich hätte es nach einer derartigen Aussage entsetzt sein müssen, doch als ich mir das Gesicht genauer betrachtete, da sah ich einen fast fröhlichen Ausdruck darin.
    Den Mund hatte es sogar zu einem Lächeln verzogen.
    Ich fragte nach. »Hast du wirklich von den Toten gesprochen, Julie?«
    »Ja.«
    »Und sie singen?«, flüsterte ich.
    Julie Wilson nickte heftig. »Es ist ein Summen, ein Murmeln. Ich höre alles in meinem Kopf.«
    »Tote sind tot, Julie. Sie können nicht singen.«
    Meine Antwort hatte sie verärgert, und sie stampfte heftig mit dem Fuß auf. »Ich höre sie aber.«
    »Dann können es Geisterstimmen sein.«
    »Auch das.«
    »Oder der Engel?«
    »Nein, das ist er nicht.«
    Ich war ratlos. Sie würde bei ihrer Behauptung bleiben, und ich war gespannt, wie es weitergehen würde. Ich suchte mit meinen Blicken den Friedhof ab. Ich sah die Steine, die beiden Bäume und auch Sina Franklin am Rand stehen, aber ich hörte keinen Gesang und erlebte auch keine Veränderung.
    Eine Antwort oder Erklärung konnte mir nur Julie geben und sonst niemand.
    Sie stand irgendwie traumverloren neben mir, und ich kniete mich nieder, um mit ihr in Augenhöhe zu kommen. »Singen die Toten denn noch?«
    Julie dachte für einen

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