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127 - Das Aruula-Projekt

127 - Das Aruula-Projekt

Titel: 127 - Das Aruula-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Frontscheibe konnte Aruula nicht ins Innere sehen – es musste sich um ein nur einseitig lichtdurchlässiges Glas handeln.
    Sie dachte schon, es handele sich um einen nun mit anderen Waffen geführten Angriff, als das Fahrzeug abrupt abbremste und zum Stehen kam.
    Aruula hatte ihren Körper bereits angespannt, bereit dem heranrasenden Gefährt auszuweichen. Jetzt atmete sie aus und entspannte sich wieder.
    »Wer ist das?«, fragte sie Spiegelbild… nein, Zwilling, verbesserte sie sich.
    Doch Zwilling zeigte keine Reaktion. Sie stand nur da und starrte in die Luft, schien das Fahrzeug nicht einmal wahrzunehmen. Sie bewegte ihren Kopf pendelnd hin und her, summte dabei eine disharmonische Melodie, die Aruula unruhig werden ließ.
    Für Sekunden tat sich nichts, dann öffnete sich eine Seitentür und schwang weit nach außen.
    Gebannt wartete Aruula, wer aussteigen würde. Ein schwarzhaariger Mann trat ins Freie, den Aruula nie zuvor gesehen hatte. Zumindest erinnerte sie sich nicht daran.
    Er war mittelgroß, seine Kleidung war sauber und ordentlich, und er trug dünne, eng anliegende Fingerhandschuhe aus schwarzem Leder. Den Mund hatte er ganz leicht geöffnet, und er sah aus, als sei er in hohem Maße angespannt.
    Aruula war beinahe überrascht, dass er keine Waffen in den Händen hielt. Bislang hatte sich nahezu alles, auf das sie in dieser verfluchten Ödnis getroffen war, als feindselig erwiesen, abgesehen von der stummen Rothaarigen, die sie vor dem Spuk des Smythe-Zombies gerettet hatte.
    Sollte der Neuankömmling eine weitere Ausnahme bilden?
    Wenn ja, konnte er sie möglicherweise sogar von hier weg bringen. Sie und ihren mysteriösen Zwilling, den Aruula nicht zurücklassen wollte. Wenn sie Maddrax fanden und Aruula erst einmal wieder zur Ruhe gefunden hatte, konnten sie ihm möglicherweise das Geheimnis seiner Existenz entreißen.
    Aruulas Herz begann heftiger zu klopfen, als sie daran dachte, dass der Schwarzhaarige möglicherweise sogar Teil eines Rettungsteams sein konnte, von Maddrax geschickt, um sie zu suchen…
    Ihre Gedanken stockten, als ein zweiter Mann das Fahrzeug verließ. Diesen erkannte sie sofort, und ein Schauer des Entsetzens lief ihr über den Rücken.
    Wie kam Crow hierher, der Bluthund von Präsident Hymes?
    General Arthur Crow, vor dem sie und Maddrax aus Waashton geflohen waren… Dass er hier auftauchte, machte jede Überlegung, ob es sich um einen Zufall handeln könnte, hinfällig.
    Im Gegenteil – vermutlich war er sogar für ihren Zustand verantwortlich!
    »Aruula«, sagte Crow in diesem Moment, und er klang richtiggehend erfreut.
    »Was willst du?«, fauchte sie zurück und riss ihr Schwert hoch, überwältigt von purer, animalischer Aggressivität. »Was hast du mit mir getan?« Sie war nun davon überzeugt, dass Crow hinter all den rätselhaften Erlebnissen stecken musste.
    »Nimm das Schwert runter. Du hast keine Chance«, antwortete Crow und hielt unvermittelt eine Schusswaffe in Händen, deren Lauf auf sie zielte.
    »Zwilling!«, forderte sie ihr nach wie vor reglos verharrendes Ebenbild auf. »Hilf mir!«
    »Sie wird dir nicht helfen können. Sie ist im Endstadium.«
    Der Schwarzhaarige hatte diese Worte mitleidlos gesprochen.
    »Endstadium? Was soll das heißen? Wer ist sie?«
    »Dein Vorläufer.«
    »Mein… was?«
    »Sie ist der Prototyp, der vor dir zum Einsatz kam.«
    »Was soll das bedeuten?«, fragte Aruula, die mit diesen Worten nichts anzufangen wusste.
    »Du willst die Wahrheit hören, Aruula?«, fragte Crow.
    »Natürlich.«
    »Wenn du sie erst kennst, wird es kein Zurück geben. Zum ersten Mal wirst du deine Existenz so sehen, wie sie wirklich ist. Wenn du die Wahrheit hörst, wirst du nicht mehr so…«, er stockte kurz, »… leben können wie vorher.«
    »Es gibt keinen Grund, sie aufzuklären«, mischte sich der Schwarzhaarige nervös ein. »Wir haben es auch vorher nie getan. Es könnte in ihren Erinnerungen einen Kollaps auslösen, eine sich selbst potenzierende, ständig erweiternde Feedbackschleife, die…«
    »Schweigen Sie!«, unterbrach Crow den anderen scharf.
    »Wovon redet er?« Aruulas Blick irrte zwischen den beiden Männern hin und her.
    Crow schritt ohne auf die Frage einzugehen auf Zwilling zu, die Waffe im Anschlag.
    »Lass sie in Ruhe!« Aruula hob drohend den Bihänder.
    »Denk nicht einmal daran, die Waffe zu benutzen. Bevor du auch nur ausholen kannst, wird dein Kopf explodieren.« Auch der Schwarzhaarige richtete jetzt eine

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