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127 - Das Aruula-Projekt

127 - Das Aruula-Projekt

Titel: 127 - Das Aruula-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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So gesehen war die ungeplante Störung nur von Nutzen. Es war sehr aufschlussreich, Aruulas Reaktion auf sie zu analysieren.«
    »Das Mädchen hält sich übrigens noch immer in der Versuchsanordnung auf, gelangt aber in Kürze an denen Rand. Sie wird bald aus unseren Beobachtungsradius verschwunden sein. Sollen wir –«
    »Da!«, unterbrach ihn Crow und deutete auf einen der Monitore. »Sehen Sie, was passiert!«
    »Nummer Vier nähert sich ihr.«
    »Schalten Sie sie zu!«
    Crows wissenschaftlicher Assistent, unter höchster Geheimhaltung zu diesem Sonderkommando abberufen, änderte eine Einstellung, und aus dem Lautsprecher drang eine Stimme, übertragen von einer Mikro-Sendeanlage in Nummer Viers Kehle: »Aruula.«
    »Zu mehr ist sie nicht mehr fähig. Nur noch ihren Namen kennt sie.« Der Schwarzhaarige verzog seine Lippen zu einer Grimasse der Enttäuschung.
    »Sie ist im Endstadium, daran gibt es keinen Zweifel.« Crow winkte ab. »Bald wird sie sich selbst töten, wie die anderen vor ihr.«
    »Unsere ganze Hoffnung ist also Nummer Sechs.«
    »Und ich sage Ihnen, auch Fünf ist noch nicht am Ende!«
    »Jetzt ist Vier bei ihr.«
    »Spiegelbild«, ertönte Nummer Fünfs Stimme aus dem Lautsprecher. »Du bist zurück.«
    ***
    »Spiegelbild«, sagte Aruula. Überrascht sah sie auf die Gestalt vor sich. »Du bist zurück.«
    »Aruula«, sagte Spiegelbild und streckte vorsichtig die rechte Hand aus. Aruula ließ zu, dass die Finger sie an der Wange berührten und sanft darüber strichen. Ein glückliches Lächeln breitete sich auf Spiegelbilds Zügen aus, und einige zufrieden klingende Laute drangen aus seiner Kehle.
    »Du hast zu mir gehalten«, sagte Aruula. »Alle anderen waren gegen mich, aber du hast Mitleid gezeigt.«
    Doch Spiegelbild reagierte nicht. Immer wieder streichelte sie ihre Wange. Jetzt lachte sie, stimmhaft und debil.
    Aruula wollte aufstehen, doch Spiegelbild schüttelte den Kopf. Sie ging neben ihr in die Knie und berührte nun mit der anderen Hand ihre Haare. »Aruula«, wiederholte sie und sah sie mit großen Augen an.
    Aruula empfand eine gewisse Dankbarkeit, denn sie merkte, dass sich ihre zunehmend verwirrten Gedanken durch die Ankunft Spiegelbilds wieder ein wenig geklärt hatten. Seltsam, ein Spuk half ihr, das Grauen abzuschütteln, das andere Spukgestalten in ihr ausgelöst hatten.
    Ein wenig fürchtete Aruula, dass auch die anderen wieder zurückkommen würden, doch es tat sich nichts. »Bist du alleine?«, fragte sie zur Sicherheit.
    Spiegelbild legte den Kopf schief und lächelte, während sie unentwegt über Aruulas Haare streichelte. Ihr Mund öffnete sich und die Zunge darin bewegte sich, doch kein Ton drang hervor. Dann pressten sich die Lippen wieder zusammen, und es erschien Aruula, als denke Spiegelbild angestrengt nach.
    »Aruula alleine«, murmelte sie dann.
    Aruula wunderte sich über den schlechten geistigen Zustand, in dem sich Spiegelbild befand. Vor wenigen Minuten noch hatte sie völlig klar gewirkt, als sie in der Verhandlung für sie Partei ergriff und ihr wenigstens einen raschen Tod gönnen wollte.
    Nun stand sie auf und streckte sich. Sie hob den Kopf und atmete tief ein. »Ich gebe nicht auf!«, stieß sie hervor.
    Die Luft begann neben ihr zu flimmern, und die Konturen des Reisenden schälten sich hervor. »Du hast bereits verloren«, sagte er.
    »Nein«, sagte Aruula und schickte ihn weg. Sie war selbst erstaunt, als die Gestalt wieder zerfloss und nichts zurückblieb.
    Obwohl sie spürte, dass von ihr keinerlei Feindseligkeit mehr ausging, beschloss sie, auch Spiegelbild wegzuschicken.
    Doch Spiegelbild löste sich nicht auf.
    »Geh weg!«, herrschte Aruula sie an. »Fort mit dir, Spiegelbild!«
    »Aruula«, wiederholte die Andere erneut, und es klang wie ein Widerspruch.
    In dieser Sekunde erinnerte sich Aruula an den Tümpel, und wie im Wasser plötzlich ein zweites Abbild von ihr aufgetaucht war. Konnte es sein, dass sie sich getäuscht hatte?
    »Du bist nicht Spiegelbild?«, fragte sie. »Du bist –Zwilling?«
    »Aruula«, erwiderte die Gestalt nur.
    ***
    In einem Forschungsfahrzeug in unmittelbarer Nähe
    »Es ist ihr gelungen, Nummer Vier von ihren Halluzinationen zu unterscheiden!« General Arthur Crows Stimme triumphierte. »Da sehen Sie es: Sie erkennt, was Realität und was Einbildung ist!«
    »Sie hatten Recht, General: Nummer Fünf wird uns in der Tat ein ganzes Stück weiterbringen. Wie gehen wir vor?«
    »Wir werden Vier erst einmal ausschalten

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