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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vollständig.
    Der Mann, der eine Zeitlang hinter den
beiden Kriminalbeamten gestanden und deren Kampf verfolgt hatte, zog sich
zurück.
    Ein wenig gebeugt und nicht besonders
schnell, entfernte sich der Mörder, während die Schnürfüßer die beiden Leichen in ihren Berg wühlten.
    Werther und Kuhn verschwanden von der
Bildfläche, als hätte es sie nie gegeben.
     
    *
     
    Wie ein Fremdkörper bewegte sich der
einsame Mann zwischen den hochaufgerichteten Halden.
    Er trug eine dunkle Hose und ein
dunkelblaues Hemd. Darüber eine dunkelgemusterte Jacke.
    Der Mann trug in der linken Hand eine
ausgebeulte Tasche. Damit näherte er sich dem Bereich der Fässer, die durch
aufgemalte Totenköpfe gekennzeichnet waren.
    Der rätselhafte Besucher dieser öden
Stätte wandte den Kopf.
    Er sah unheimlich aus mit der Gasmaske auf
dem Gesicht. Hinter den dicken Gläsern waren die Augen kaum wahrnehmbar.
    Der Mörder ging auf ein Faß zu, das leck war und füllte von der heraustropfenden Flüssigkeit
vorsichtig etwas in eine kleine, sechseckige Flasche. Gut verschlossen
verstaute er die wieder in seiner Tasche.
    Inzwischen war es dunkel geworden, und es
hatte wieder angefangen zu regnen.
    Der Mann mit der Gasmaske ging noch mal
den Weg zurück, den er gekommen war und starrte zwischen den Halden hinüber zu
dem Gerümpel und dem Schlamm. Dort war alles ruhig. Nichts bewegte sich mehr.
    Die Schnürfüßer hatten sich tief in das mit zahllosen Löchern versehene lockere Erdreich
zurückgezogen.
    Der Gasmaskenmörder zwängte sich durch ein
Loch im Zaun und huschte ins Dunkel. Hinter einem Gebüsch versteckt stand ein
Rad. Hier legte er die Maske ab, verstaute sie in der Tasche und stieg dann
auf. Ohne Licht zu machen, fuhr er durch den finsteren Wald.
     
    *
     
    Bei Karlheinz Wolfhard schlug das Telefon
an.
    Der Unternehmer, gerade dabei, auf der
bequemen Couch Platz zu nehmen, wo ein schwarzhaariger Vamp mit aufregenden
Beinen saß und an einem Cocktailglas nippte, zuckte die Achseln.
    »Da kann man nichts machen. Aber ich denke
doch, daß es der letzte Anruf heute ist .«
    Wolfhard griff nach dem Telefon und
meldete sich.
    »Berger«, sagte die Stimme am anderen
Ende. Eine unausgegorene Jungenstimme, als würde deren Inhaber gerade seinen
Stimmbruch erleben.
    »Ja, bitte, Sie wünschen, Herr Berger ?«
    Wolfhard konnte mit diesem Namen nichts
anfangen. Vielleicht ein neuer Kunde?
    »Sie beseitigen Industrieabfälle, nicht
wahr ?«
    »Ja.«
    Also doch ein Kunde! Verrückt, abends
anzurufen...
    »Dann bin ich an der richtigen Adresse .« In der Stimme seines Gesprächspartners war etwas, das ihn
stutzig machte.
    »Ich habe einen Ihrer Wagen beobachtet,
Herr Wolfhard«, fuhr der Anrufer fort.
    »Ja, und?« Die Augen des Unternehmers
wurden schmal.
    »Es scheint, daß Sie sich nicht ganz an
das halten, was man von Ihnen erwartet .«
    »Was wollen Sie damit sagen ?«
    »Daß Sie Ihren Müll auf Kippen ablagern,
was Sie gar nicht dürfen !«
    Karlheinz Wolfhard brauste nicht gleich
auf. Das ganze konnte ein Trick sein. Da ahnte einer vielleicht etwas und
meinte daraus Kapital schinden zu können. Er begriff sofort, woher der Wind
wehte. Erpressung! »Ich glaube, Sie sind an der falschen Adresse, Herr Berger
oder wie Sie wirklich heißen .«
    Der andere lachte leise. »Ich heiße
wirklich so, es ist nicht nötig, daß ich mich mit einem falschen Namen melde.
Es wäre unsinnig. Sie würden mich dann auch gar nicht finden .«
    »Finden? Was soll denn das schon wieder
bedeuten ?«
    »Ich möchte gern, daß wir uns unter vier
Augen unterhalten. Bei mir zu Hause, Herr Wolfhard.«
    »Sie haben sich 'ne Menge vorgenommen«,
Wolfhards Stimme wurde um eine Nuance schärfer. »Ich sehe keinen Grund, weshalb
ich Sie besuchen sollte. Ich kenne Sie nicht .«
    »Dann müssen Sie mich eben kennenlernen.
Das wird für uns beide eine bedeutungsvolle Begegnung sein .«
    »Ich sehe keinen Grund, dieses Gespräch
mit Ihnen fortzusetzen, mein Herr, ich...«
    »Nicht auflegen«, dröhnte die Stimme an
sein Ohr. »Sie würden es bereuen! Spätestens morgen früh würde Sie nämlich dann
die Polizei aus dem Bett klingeln und Sie abführen. Ich kann beweisen, daß Sie
mehr auf dem Kerbholz haben, als man gemeinhin denkt. Wenn das an die
Öffentlichkeit kommt, was ich den Herren mitteilen könnte, sind Sie erledigt !«
    Der Unternehmer biß die Lippen zusammen.
Da kam etwas auf ihn zu, das doch ernsthafter war, als er zunächst geglaubt
hatte.
    »Können wir

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