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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nicht morgen darüber sprechen ?« Vielleicht konnte er den anderen dazu bringen abzuwarten.
Doch Berger ließ sich nicht darauf ein. »Nein, heute! Sie sollen sehen, ich
bestehe darauf. Sie sollen wissen, was Sie eigentlich verursachen .«
    »Nun hören Sie mir mal ruhig zu, Herr
Berger .« Es fiel Wolfhard schwer, höflich zu bleiben,
aber er wahrte die Form. »Ich bin überzeugt davon, daß dies alles auf einem
Irrtum beruht«
    »Nun lassen Sie doch um Gottes willen
dieses Gerede, Herr Wolfhard! Sie laden Müll ab, der eigentlich in
Verbrennungsanlagen vernichtet werden müßte, und Sie tun so, als sei das Ganze
ein Kinderspiel. Kommen Sie her, Herr Wolfhard! Ich wohne in der Chemnitzer
Straße. Das ist in Ihrer Nähe. Mein voller Name ist Norbert Berger...« Er
nannte noch die Hausnummer und legte dann auf.
    »Hallo ?« sagte
Wolfhard noch. Aber da meldete sich niemand mehr.
    Wütend knallte er den Telefonhörer auf die
Gabel.
    »Nanu ?« fragte
der Vamp aus dem Hintergrund des Zimmers. »Ist was faul ?«
    Wolfhard fuhr sich durch die Haare und
meinte nur: »Ich muß noch mal weg .«
    »Das darf doch nicht wahr sein !« Die Schwarzhaarige auf der Couch stellte ihr Glas ab und
erhob sich. Der super-kurze Rock wurde dadurch nicht länger. Er schloß
fingerbreit unter ihrem Gesäß ab.
    »Ich bin bald wieder zurück. Warte solange
auf mich !«
    Die Schwarzhaarige verdrehte die Augen.
»Hoffentlich dauert es keine Ewigkeit .«
    »Ich werde mich beeilen, ich verspreche
dir's .«
    Damit ging er zur Garderobe, nahm sein
Jackett vom Haken und zog es über.
    Der Vamp schaltete den Fernsehapparat ein
und streckte sich wie eine Katze auf der breiten Couch, nippte am Cocktail und
knabberte Gebäck.
     
    *
     
    Karlheinz Wolfhard stieg in seinen silbermetallicfarbenen 350 SEL und fuhr los.
    Er verließ das Gelände. An der
Wilhelmsbrücke bog er trotz des Verbotes links ab, um auf die gegenüberliegende Fahrbahn
zu kommen.
    Es herrschte nur geringer Verkehr. Die
Route führte zur Nordbahnhofunterführung, Lamboystraße ,
dritte Straße zwischen Amerikanischem Armee-Hospital und Park-Restaurant rechts
ab.
    Er fuhr gerade drei Minuten bis zu seinem
Ziel. Auf einem Parkplatz vor einem amerikanischen Club stellte er sein
Fahrzeug ab. Ehe er es verließ, nahm er aus dem Handschuhfach den Revolver. Für
alle Fälle. Man konnte nie wissen.
    Wolfhard befand sich in einer Stimmung, wo
er zu allem fähig war. Aber das erkannte er gar nicht.
     
    *
     
    Die Häuser in der Straße sahen alle gleich
aus.
    Sie waren nur zweistöckig, und im
Dachgeschoß waren jeweils zwei Zimmer als Mansarden für die Wohnungen in der zweiten Etage ausgebaut.
    Norbert Berger wohnte im ersten Stock.
    Hier war er schon geboren worden und hier
lebte er noch immer. Er hatte auch nicht den Ehrgeiz, irgendwann mal
auszuziehen. Wenn er heiratete, dann würde er gleich eine Wohnung zur Verfügung
haben.
    Berger erwartete seinen Gast ein Stockwerk
höher an der geöffneten Wohnungstür.
    Wortlos betrat Wolfhard die Wohnung. Ein
Schuhschrank stand in dem schmalen Flur, der nahm soviel Platz weg, daß man
sich seitlich drehen mußte, um zur Tür weiter hinten zu kommen. Es roch nach
Bratkartoffeln und Eiern.
    In der Küche stand das Fenster auf.
    »Was wollen Sie mir zeigen ?«
    Dieser Abend war verkorkst. Zu Hause
wartete eine Freundin und langweilte sich, und er stiefelte hier durch eine
fremde Wohnung und ließ sich den Geruch von Bratkartoffeln und Eiern in die
Nase steigen...
    »Sie werden es gleich sehen .« Berger ging voraus. Er war ein sehr schmaler und blasser
Mensch. Nur selten schien er an die frische Luft zu kommen. Sein Gesicht war
glatt und sein Haar flach und dünn.
    »Sie müssen entschuldigen, daß es hier
nicht so besonders aussieht«, machte Berger sich wieder bemerkbar. »Aber ich
muß alles allein besorgen .«
    So schlimm fand Wolfhard den Zustand der
Wohnung nicht mal. Allerdings sah man ihr an, daß die ordnende Hand einer Frau
fehlte.
    Berger führte ihn zur hintersten Tür und
stieß sie auf.
    »Es ist gut, daß Sie gekommen sind, Herr
Wolfhard .«
    »Ich muß wohl verrückt gewesen sein, daß
ich mich darauf eingelassen habe .«
    »Nein, das glaube ich nicht. Sie haben ein
schlechtes Gewissen. Das ist verständlich. Sie wollen sehen, was ich wirklich
weiß .«
    »Unsinn«, stieß Wolfhard hervor.
    Berger grinste. Die Überlegenheit, die
dieser schwächliche, flachbrüstige junge Mann ausstrahlte, ärgerte Wolfhard.
Irgendwie bekam er die

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