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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Berührung kamen,
setzten ihre Wehrdrüsen ein.
    Die Kröte kippte um. Ihre Beine zitterten,
steif und kraftlos streckte sie sie in die Luft. Sie riß das Maul auf, als
müsse sie nach Luft schnappen. Sie war völlig gelähmt.
    Da zogen sich die Schnürfüßer zurück. Aus der hintersten Ecke des großen Terrariums krochen langbeinige
Spinnen. So groß und dick, wie Wolfhard noch keine gesehen hatte, und er bekam
das Gefühl, in einem verbotenen Labor zu stehen und Zeuge von Dingen zu werden,
die ein Außenstehender eigentlich nicht sehen durfte.
    Diese Spinnen - es waren zehn - fingen an,
die Kröte einzuspinnen. Eine große, weißlich schillernde Kugel lag schließlich
in der Mitte des Glasbehälters. Wüßte man nicht, daß eine Kröte darin lag, man
hätte es nie erraten.
    »Das war's«, sagte Berger einfach.
    Karlheinz Wolfhard wandte sein Gesicht dem
Mann zu, der ihn gezwungen hatte, hierher zu kommen. Er konnte ein leichtes
Zusammenzucken nicht verhindern. In den Augen seines Gegenübers glomm ein
fanatisches Feuer.
    Wolfhard erschrak. »Schön«, sagte er
einfach ungerührt. »Und was soll's ?«
    »Sie haben den Unterschied gesehen, nicht
wahr ?«
    »Ja, aber was hat das mit mir zu tun ?« Berger ging nicht auf die Gegenfrage ein. »Dies ist erst
der Anfang. Sie werden sich weiter entwickeln. Sie haben die Schnürfüßer in dem vorderen Terrarium gesehen. Sie sind nur
ein Drittel so groß wie die, welche eben der Kröte den Garaus machten. Sie sind
aber innerhalb von zwei Tagen so groß geworden !«
    »Das mag wissenschaftlich sicher ein
Phänomen sein, mich fasziniert es auch, zuzugeben, aber es interessiert mich
nicht, verstehen Sie !«
    »Es wird Sie interessieren, wenn ich Ihnen
sage, daß die Tierchen da drin deshalb so komisch wurden, weil sie in rauhen
Mengen von dem Gift geschluckt haben, das Sie in unverantwortlicher Weise wild
in der Gegend deponieren .«
    »Quatsch !«
    »Hier.« Mit diesen Worten griff Berger
hinter den Vorhang, der das Fensterbrett verbarg. »Das habe ich von der
Müllkippe Eisenberg geholt .« Er hielt Wolfhard eine
kleine sechseckige Flasche hin, die halbvoll mit einer undefinierbaren rostigen
Brühe war.
     
    *
     
    »Ich könnte Ihnen im einzelnen aufzählen,
was die Analyse ergeben hat. Aber das würde Ihnen nicht viel sagen. Vielleicht
ein Schlagwort jedoch. Nervengift! Verdammt gefährlich das Zeug! Wenn es in die
Erde sickert und ins Grundwasser gerät, sieht's schlimm aus. Sie haben außer
diesen Giftfässern noch ein paar andere hübsche Sachen deponiert. Was Sie
klammheimlich bei Nacht und Nebel auf den Müllkippen abladen lassen, reicht
aus, um die Bewohner von Hanau und Frankfurt zu vergiften !«
    Norbert Berger sprach wie im Fieber.
Detailliert schilderte er, wie er Zeuge geworden war, als Wolfhards Tankwagen
den Ölschlamm und die Giftfässer brachten. Er konnte sogar die polizeilichen
Kennzeichen der betreffenden Fahrzeuge angeben. »Ich habe dicht
dabeigestanden«, sagte er stolz.
    Karlheinz Wolfhard kaute auf seinen Lippen
herum. Er machte eine umfassende Bewegung. »Sie experimentieren«, sagte er
rauh. »Das kostet Geld. Ich bin bereit, Ihre Forschungen zu unterstützen .« War das der richtige Tonfall? Kam es diesem Berger nur
darauf und auf nichts weiter sonst an?
    Norbert Berger fuhr nervös durch sein
schütteres Haar.
    Er sah, daß Wolfhard seine dicke
Brieftasche zückte und drei Hunderter herauszog. Wortlos drückte er sie Berger
in die Hand.
    Der blasse Mann grinste und nahm sie nicht
an. »Da müssen Sie schon etwas zulegen! Bedenken Sie, wieviel Tausender Sie
verlieren, wenn Ihre Geschäfte heute platzen! Dann bleibt Ihnen mit einem Mal
gar nichts mehr, weil es plötzlich keine Industrieabfallbeseitigungsfirma
Wolfhard mehr gibt .«
    Der Unternehmer legte noch zwei Hunderter
dazu.
    »Sie mögen denken, daß ich nicht besser
bin als Sie«, fuhr Berger ungerührt fort, und seine Backenmuskeln zuckten. »Ich
experimentiere mit Tieren - Sie aber spielen mit Menschenleben! Ich sehe dies
als eine kleine Anzahlung an. Meine Demonstration hatte noch einen zweiten
Grund, Herr Wolfhard. Sie haben die Kröte gesehen, was mit ihr passiert ist.
Wenn Sie irgendwelche Schwierigkeiten machen sollten und unsere geschäftlichen
Verbindungen erschweren, sehe ich mich leider gezwungen, besondere Maßnahmen zu
ergreifen. In diesem Fall würde ich Ihnen die lieben Tierchen ins Haus
schicken. Alptraum frei Haus, mein lieber Wolfhard! Wie gefällt Ihnen das? In
einer Woche

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