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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Situation nicht in die Hand. Er hatte Dreck am Stecken,
das wußte er selbst am besten, aber das würde er nie freiwillig zugeben.
    »Sehen Sie sich's an !« Berger trat einen Schritt zur Seite.
    Das Licht im Zimmer war nur schwach. Auf
einem Gestell, das rund um die Wand lief, sah Wolfhard mehrere aquarienähnliche
Glasbehälter. Laub, Erdschollen und Steine lagen darin.
    Mißtrauisch trat er näher. Hatte er es mit
einem Verrückten zu tun? Diese Möglichkeit wäre ihm die liebste gewesen.
    In den Glasbehältern krabbelte es und
bewegte es sich.
    Dunkle Tiere! Wie Würmer oder
Tausendfüßler. In anderen Behältern steckten Zweige und Äste im sandigen oder
steinigen Boden, und zahllose Spinnen, die ihre Netze woben, waren darin
untergebracht.
    Aststückchen und Steine waren wie Kokons
eingesponnen.
    Berger berichtete etwas von einem
Großbrand, von der Vernichtung ganzer Stämme und davon, daß er sich die Mühe gemacht hätte, auf
eigene Faust herauszufinden, ob vielleicht nicht doch einige von den Tieren aus
dem Institut das Feuer überstanden hätten.
    Zu seiner Überraschung hätte er eine ganze
Anzahl wiedergefunden. In der Nähe einer Müllkippe, nur wenige Kilometer von
der Radex entfernt.
    »Aber sie waren anders geworden.
Hierdurch...« Er deutete in ein Terrarium, in der größere Arten von Schnürfüßern untergebracht waren. Diese Sorte war äußerst
lebhaft und unruhig. In ganzen Klumpen klebten sie zusammen, und sie drückten
immer wieder gegen die Glasscheibe, als wollten sie sie herausbrechen. Ein
flaches Schälchen mit einer dunklen Flüssigkeit stand in einer Ecke des
Terrariums.
    »Ich möchte Ihnen etwas demonstrieren, Herr Wolfhard. Das konnte ich am Telefon schlecht tun. Das
muß man schon gesehen haben .« Mit diesen Worten bückte
Berger sich und holte aus einem großen Glas, in dem feuchtes Laub und Gräser
lagen, eine Kröte. Kurzentschlossen nahm er den Deckel eines Terrariums hoch,
das weiter links stand und das Wolfhard bei seinem Eintritt als erstes gesehen
hatte. Er ließ die Kröte dort hineinfallen. »Sie hat Hunger«, fuhr Berger fort.
»Passen Sie auf, was geschieht !«
    In dem betreffenden Glasbehälter kam es zu
einem beträchtlichen Durcheinander.
    Viele Schnürfüßer versuchten zu entkommen, als der Eindringling mit seinem breiten Maul nach
ihnen zu schnappen begann. Etliche der hartgepanzerten Gesellen wurden im Nu
ein Opfer der hungrigen Kröte.
    Zwischen den kreisrunden Ringen der Schnürfüßer trat ein schaumiger Saft hervor.
    »Sie setzen ihre Wehrdrüsen ein«, erklärte
Norbert Berger fachmännisch. »Der Saft wirkt keimtötend. Mehlkäfer und
Regenwürmer gehen ein. Es ist kein harmloses Gift, es ist ein Gemisch zweier Chinone . Kröten und Vögel dagegen schlucken die Schnürfüßer , ohne etwas zu riskieren .«
    Wolfhard kratzte sich im Nacken. Langsam
kam ihm seine Anwesenheit lächerlich
vor.
    Er warf noch einen letzten Blick durch das
Glas, hinter dem sich zahllose der hartgepanzerten Würmer zu einer flachen
Spirale zusammenrollten, vorderes und hinteres Ende nach innen gekrümmt.
    Aber daran störte sich die Kröte nicht.
Immer wieder stieß sie mit ihrem Maul zu, schluckte und räumte ziemlich in dem
Terrarium auf.
    Mit bloßen Händen holte Berger den Fresser
wieder heraus, um zu verhindern, daß alle ein Opfer wurden.
    Er setzte die Kröte wieder zurück in ihr
Glas und nahm eine andere heraus.
    Mit der ging er zu jenem Terrarium, in dem
die Schnürfüßer herumliefen und jene Dämpfe der
seltsamen Flüssigkeit einatmeten.
    Dahinein steckte er die zweite Kröte, von
der er behauptete, daß sie ebenfalls ausgehungert sei.
    Obwohl Wolfhard noch immer nichts
verstand, zog ihn das, was er zu sehen bekam, in Bann.
    Die Kröte schnappte augenblicklich nach
einem fetten Schnürfüßer .
    Ein häßliches Quaken war die Folge. Ebenso
schnell wie die Kröte nach dem vermeintlichen Bissen geschnappt hatte, spie sie
ihn wieder aus.
    Der attackierte Wurm drehte sich und
wirbelte herum, preßte Schaum aus seinen Saftlöchern und glitt auf die
gewaltige Kröte zu.
    Aber noch mehr Schnürfüßer folgten dem Beispiel des einen, als begriffen sie, daß sie zusammengehörten.
    Ein riesiger Knäuel wälzte sich auf die
Kröte zu.
    Die quakte und hüpfte entsetzt zur Seite. Schnürfüßer kamen in Scharen unter dem Laub hervor. Sie
krochen zwischen die Schwimmhäute der Kröte, bissen sich an deren Bauch und
Rücken fest, und alle Geschöpfe, die direkt mit der Kröte in

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