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1271 - Finale in der Tiefe

Titel: 1271 - Finale in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bericht deutlich genug gezeichnet. Er sah den Himmel des Tiefenlands. In einer Höhe von 2312 Metern, bezogen auf ein imaginäres Nullniveau, wölbte er sich über dem hügeligen Gelände. Die Höhe des Himmels entsprach einer Naturkonstante, die nur im Tiefenland gültig war. Man nannte sie die Tiefenkonstante. Wem es gelang, über das Niveau des grauen Himmels hinaus vorzudringen, der gelangte - so eigenartig sich das auch anhören mochte - in den eigentlichen Bereich der Tiefe. Denn das Tiefenland war nur eine Zwischenstation an der Grenze zwischen der Tiefe und dem Hochland, wie das Standarduniversum von denen, die hier lebten, genannt wurde. Perry Rhodan atmete auf. Von dem Nebel, der den Standort der Grube markierte, war nichts mehr zu sehen. Er hatte die Grube passiert, ohne sie wahrzunehmen. Ein unbekannter Effekt hatte ihn unmittel bar ins Tiefenland befördert. Die rätselhaften Kräfte zu ergründen, die hier am Werk waren, konnte seine Aufgabe nicht sein.
    Er hatte sich glücklich zu preisen, daß die Grube so rasch hinter ihm zurückgeblieben war.
    Hätte er sich noch dort befunden, wenn der Frostrubin seinen Einzug hielt, wer mochte wissen, was dann aus ihm geworden wäre. Er glitt auf einen der benachbarten Hügel hinauf und hielt von der Kuppe aus Umschau. Verwundert stellte er fest, daß er nicht am Berg der Schöpfung direkt angekommen war, sondern in einem Gebiet des Tiefenlands, das von der Auflösung noch nicht betroffen war. Der Berg der Schöpfung, der sich vom Tiefenland gelöst und in die Tiefe abgedriftet war, schien in unerreichbare Ferne gerückt zu sein. Rhodan wußte nicht einmal, in welche Richtung er sich wenden sollte, um zum Berg zu gelangen.
    Noch weniger wußte er, wie er die Kluft, die den Berg der Schöpfung vom restlichen Tief en land trennte, überwinden sollte. Während er sich umsah, bemerkte er eine Stelle am Horizont, an der ein heftiges Gewitter zu toben schien. Blitze zuckten in ununterbrochener Folge unter dem fahlen Himmel. Rötlicher Feuerschein lag über dem Land, als sei die Steppe in Brand geraten. Die Nachweisgeräte des SERUNS zeigten hyperenergetische Streuimpulse von bedeutender Intensität an. Perry Rhodan begriff. Das Tiefenland befand sich im Prozeß der Auflösung. Dort hinten entstand ein neues Fragment, das in Kürze im Normalraum materialisieren würde - einer von Tausenden von Funken, die im Widerschein des Frostrubins leuchteten. Er spähte an der Seite des Hügels hinunter und erblickte an seinem Fuß einen felsigen Auswuchs, der weit aus der Flanke hervorragte. Er hätte sich selbst nicht erklären können, warum der Fels seine Neugierde erregte. Er glaubte, den Umriß einer Höhlenmündung zu sehen. Jede noch so geringe Abwechslung in dem von einem Horizont bis zum andern reichenden Einerlei von Hügeln, Tälern, Steppe, Büschen und Baumgruppen schien bemerkenswert. Er glitt hin unter. Da war in der Tat eine Höhle.
    Sie führte tief in den Hügel hinein. Aus der Finsternis wehte ihm ein kalter Hauch entgegen.
    Er fröstelte unwillkürlich - nicht der Kälte wegen, sondern weil von der dunklen Höhlenmündung eine Drohung auszugehen schien. Wie der Eingang zur Unterwelt wirkte der finstere Stollen, der breiter und höher zu werden schien, je tiefer er in die Seite des Hügels hineinreichte. „Helmscheinwerfer", trug er dem Mikrosyn auf. Ein greller Lichtkegel stach in die Finsternis. Ein halblauter Schrei war zu hören. Perry Rhodan sah huschende Bewegung und folgte ihr mit dem Strahl des Scheinwerfers. „Steh!" rief er in der Sprache der Armada, die mit gewissen Abwandlungen auch im Tiefenland gesprochen wurde, wie er von Tengri Lethos erfahren hatte. Der Fremde war inzwischen hinter einem herabgestürzten Felsbrocken in Deckung gegangen. Als Perry Rhodans Ruf erscholl, kam er langsam und ängstlich hervor, die dürren Ärmchen starr zur Seite gestreckt. Er war winzig, ein Zwerg von kaum anderthalb Metern Größe. Er besaß humanoide Gestalt. Die Augen waren groß und angsterfüllt. Die Nase wirkte plattgedrückt und verlieh dem Gesicht etwas Äffisches. Dünne Lippen, wie zu einem Strich ausgezogen, rahmten einen breiten Mund. Die Haut des Fremdwesens war grau und von unzähligen Furchen und Runzeln durchzogen. Seine Kleidung bestand aus einem ponchoähnlichen Umhang, der an den Seiten durchgehend geschlitzt war. Der Umhang war aus Lappen von schreiend bunter Farbe zusammengesetzt.
    Es sah so aus, als wolle der Fremde die Unscheinbarkeit seiner

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