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1273 - Upanishad

Titel: 1273 - Upanishad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorbei.
    Domo Sokrat streckte mit rasselndem Atem alle sechse von sich.
    Er erholte sich jedoch schnell wieder, rappelte sich auf und sagte: „Respekt, Respekt! Das hätte ich nicht gedacht. Gegen einen von euch hätte ich wahrscheinlich bestehen könne, aber zwei waren zuviel."
    „Du hast erlebt, was eine gute Ausbildung ausmacht", erwiderte Yag Veda. „Willst du nicht ein Shad werden, Domo Sokrat? Wir könnten einen Meisterschüler aus dir machen."
    Sokrat lachte auf, dann fragte er verblüfft: „Meint ihr das im Ernst?"
    „Aber natürlich", versicherte ihm Yag Veda.
    „Ich nehme an!" brüllte der Haluter begeistert. „Macht mich zum Meisterschüler!"
    Ich war ebenfalls begeistert. So etwas hatte ich nicht erwartet. In mir brach so etwas wie ein Damm - und di'e dahinter aufgestaute Flut schwemmte alles beiseite, was mich bisher noch daran gehindert hatte, den einzig richtigen Weg zu gehen.
    „Panisha!" rief ich unseren Lehrern zu, die soeben mit Domo die Arena verlassen wollten.
    Sie drehten sich nach mir um.
    Ich holte tief Luft, dann erklärte ich mit feierlichem Ernst: „Ab sofort will ich all meine Zeit und Kraft nur noch der Upanishad-Ausbildung widmen.
    Sofort nachher setze ich mein Rücktrittsgesuch als Erster Terraner auf. Ich gehöre zu euch, und ich gehöre der Upanishad."
    Yag Veda streckte die Arme nach mir aus.
    „Komm mit uns!" sagte er ebenso feierlich wie ich. „Wir werden dich und Domo in den Danish-Raum führen, damit ihr vollwertige Shad werdet. Danach wird es nicht mehr lange dauern, bis ihr die ersten drei Ausbildungsschritte beendet habt und nach einer Prüfung zu Shanaf geweiht werdet."
    Wie im Rausch folgte ich seiner Aufforderung...
    Damit hatte mein Leben eigentlich erst angefangen.
    Der Dashid wirkte auf den ersten Blick eher bescheiden: Ein leerer Raum von 5 mal 5 Metern Grundfläche und vier Metern Höhe mit einem kleinen Projektor, der ein Prallfeldpolster erzeugte, auf das der Shad sich legte.
    Aber als ich dort gelegen hatte, war etwas Erstaunliches mit mir vorgegangen. Ich hatte gespürt, wie meine geistigen und körperlichen Kräfte wuchsen, wie mein Denken klarer und meine Sinne weiter wurden - und wie die Sh'ant-Kombination sich in eine Art zweiter Haut von mir verwandelte, die auf mein Denken und Fühlen reagierte.
    Und diese Gefühle blieben erhalten, auch als ich den Dashid längst wieder verlassen hatte.
    Ich war ein anderer Mensch geworden.
    Fast hatte ich es als Selbstverständlichkeit empfunden, daß sich danach Nias Verhalten mir gegenüber grundlegend wandelte. Es schien mir manchmal, als hätte sie mich vom ersten Augenblick unserer Begegnung an schon ebenso geliebt wie ich sie und als hätte sie es nur nicht zeigen dürfen - bevor ich der wurde, der ich jetzt war.
    Ich sah den Männern und Robotern des Sicherheitsdienstes zu, die die Überreste der drei kleinen Roboter aus dem Wasser und von dem Floß geborgen hatten und in einen Gleiter verluden.
    „Willst du nicht mitkommen, Tiff?" fragte mich Galbraith Deighton. „Und helfen, die Hintergründe dieser Tat aufzudecken und dem Feind aus dem Dunkel die Maske vom Gesicht zu reißen?"
    „Ich werde kommen", antwortete ich. „Sobald ich meine Upanishad-Ausbildung beendet habe. Danach klären wir die Sache gemeinsam auf, das verspreche ich dir, Gal."
    „Ich kann dich nicht umstimmen?" fragte Gal.
    „Nein", erwiderte ich.
    Er drückte mir die Hand.
    „Ein Mann muß seinen Weg gehen, Tiff", erklärte er. „Ich verstehe das sehr gut. Aber paß auf dich auf!"
    „Das tue ich", versicherte ich ihm. „Vielen Dank, mein Freund!"
    Als er mit seinen Leuten abgeflogen war, duschte ich mich und zog mich um, dann sah ich auf die Uhr.
    Jeden Augenblick mußte Nia Selegris kommen.
    Wir würden diesen 31. Dezember des Jahres 429 gemeinsam verbringen, wir beide ganz allein auf diesem Hausboot im Dal-See bei Srinagar - und wir würden ganz für uns Silvester feiern, bis in den ersten Tag des Jahres 430 hinein.
    Selbstverständlich würden wir am 2. Januar wieder in die Upanishad zurückkehren, in unsere Upanishad, denn sie war unser Leben. Noch wußten wir nicht, wie es danach weitergehen würde. Wir wußten nur, das alles nur immer besser werden konnte. Und ein gemeinsamer Freund zeichnete sich auch schon für uns ab: Domo Sokrat. Ich hatte das sichere Gefühl, daß wir in naher Zukunft alle drei gemeinsam durch dick und dünn gehen würden.
    Ich stieg auf die Sonnenterrasse, als ich durchs Fenster den Gleiter sah, mit

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