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1276 - Spielplatz der Hölle

1276 - Spielplatz der Hölle

Titel: 1276 - Spielplatz der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte. Auch ihm verschlug es die Sprache.
    Aber er war nicht so lange geschockt wie ich. Er stieß Kelo zur Seite und lief auf die beiden Gefängnisse zu. Auf einer lag eine Schlange, die recht dick war, aber auch ängstlich, denn durch unsere heftigen Bewegungen erschrak sie und verschwand vom Dach des Gefängnisses. Wir jagten ihr nicht nach, denn Dagmar und Harry waren wichtiger.
    Sie lebten!
    Wir sahen, dass sie sich bewegten. Natürlich alles sehr eingeschränkt, aber beide versuchten es mit einem gequälten Lächeln und nickten uns zu.
    Suko war wieder mal der Praktiker von uns beiden. Er nahm sich Dagmars Gefängnis vor und entriegelte es. So konnte er die Glasplatte anheben, sodass sie endlich mehr Luft bekam als durch die schmale runde Öffnung floss.
    Ich löste den Deckel an Harrys Seite. Im Moment gab es nur die beiden für uns. An ihren erschöpften Gesichtern war zu erkennen, wie schlecht es ihnen in den letzten Stunden gegangen war. Beide versuchten zu sprechen, aber aus ihren Kehlen drangen nur krächzende Laute.
    »Könnt ihr euch bewegen?«
    »Nein, John«, krächzte Harry. »Das muss langsam gehen. Wir wissen ja, dass wir loskommen. Die Schlangen sind nicht giftig hier. Man kann sich daran gewöhnen wie Dagmar an die Spinnen. Wir werden es allein schaffen, gib uns Zeit.«
    Mir brannte eine Frage auf der Seele. »Wo steckt Kelo?«
    »Er war vor ein paar Minuten noch hier. Dann ist er plötzlich verschwunden.«
    »Weißt du, wohin er gegangen ist?«
    »Nach draußen, denke ich.«
    »Nein, dann wäre er uns entgegen gekommen. Wir haben ihn nicht gesehen. Nur seinen Bruder Anton. Der ist hier.«
    »Dann fragt ihn.«
    »Gibt es hier noch einen anderen Raum, in dem er sich verstecken kann?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Okay, Harry.« Ich griff in die Tasche und holte seine Pistole hervor, die ich ihm wiedergab. »Für alle Fälle.«
    »Danke.«
    Suko hatte sich mit Dagmar unterhalten und ihr ebenfalls die Waffe übergeben. Wir wollten Boris Kelo, wir mussten ihn einfach stoppen. Der Weg zu ihm führte über seinen Bruder Anton.
    Ich wollte Suko darauf ansprechen, als wir ein Geräusch hörten, das uns nicht gefallen konnte. Es war kein direkter Schrei, sondern mehr ein Röcheln, und wenig später hörten wir einen dumpfen Aufschlag. Das alles war in diesem Raum passiert, nur hatten wir nichts sehen können, weil uns die Terrarien die Sicht nahmen.
    Wir starteten sofort in zwei verschiedene Richtungen. Ich schaltete jetzt auch das Deckenlicht ein.
    Es flackerte ein wenig, dann wurden die Röhren hell.
    Wir sahen, was passiert war. Auf dem Boden lag Anton Kelo. Die Schlange, die ruhig auf dem Terrarium gelegen hatte, hatte sich ihn als Beute ausgesucht. Mit seinen gefesselten Händen war es ihm nicht möglich gewesen, sich zu verteidigen. Das Tier war blitzschnell an seinem Körper in die Höhe geglitten und hatte sich wie ein Schal mehrmals um seinen Hals gewickelt. Es würgte ihm die Luft ab. Durch die heftigen Gegenbewegungen musste Anton Kelo das Gleichgewicht verloren haben und war gefallen. Jetzt lag er auf dem Rücken, Mund und Augen weit geöffnet. Er konnte nicht schreien, weil er nicht genügend Luft bekam, und so drang weiterhin das schreckliche Röcheln aus seinem Mund.
    Erwürgt oder erdrosselt zu werden, ist eine schlimme Art zu Sterben. Das wusste auch Anton Kelo, denn auf seinem Gesicht zeichnete sich Todesangst ab.
    Wir mussten ihn retten!
    »Bleiben Sie ruhig!«, sagte ich. »Nicht bewegen, Anton!«
    Ich wusste nicht, ob er mich gehört hatte. Er blieb steif liegen. Suko und ich suchten nach dem Kopf der Schlange. Wir gingen noch näher an Kelo heran und entdeckten den flachen Schädel etwa in Höhe seines linken Ohrs. Der Tier stand etwas ab, was für einen Schuss günstig war.
    Ich duckte mich nach vorn. Suko kam von der anderen Seite. Zu zweit zielten wir auf den flachen Schädel - und drückten ab.
    Zwei Schüsse, zwei Kugeln!
    Beide trafen!
    Sie zerfetzten den Kopf des würgenden Reptils, das noch ein paar Mal zuckte und sich dann nicht mehr bewegte. Die Reste des Kopfes lagen wie angeklatscht am Boden.
    Anton lebte. Er jaulte jetzt wie ein Tier. Der Schlangenkörper hielt noch immer seinen Hals umwickelt, und Suko nahm seine beiden Hände zu Hilfe, um Kelo endgültig zu befreien. Er wickelte den Körper tatsächlich ab wie einen Schal, und endlich gelang es Kelo, wieder normal Luft zu holen. Er röchelte trotzdem noch. Er bewegte sich von einer Seite zur anderen, obwohl die

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